• 27.10.2019 17:17

  • von Stefan Leichsenring

Donkervoort D8 GTO-JD70: Von 0 auf 100 in 2,78 Sekunden

Donkervoort hat zum 70. Geburtstag des Gründers Joop Donkervoort den D8 GTO-JD70 entwickelt: Der stärkste Donkervoort überhaupt schafft in der Kurve 2 g

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Bereits im August hat der niederländische Roadster-Hersteller Donkervoort den D8 GTO-JD70 angekündigt, der zum 70. Geburtstag des Gründers Joop Donkervoort entwickelt wurde. Nun folgen mehr Bilder und Performance-Daten, die es in sich haben. So soll der Wagen in der Kurve eine Querbeschleunigung von mehr als 2 g erreichen, also das doppelte der Erdbeschleunigung. Und zwar schon in der Serienversion mit normalen Reifen.

Der JD70 ist sowohl für die Straße wie für die Rennstrecke gedacht. Mit 421 PS und einem Gewicht von unter 700 Kilo wird der JD70 der leistungsstärkste Donkervoort sein, der jemals gebaut wurde.

So erreicht der Wagen schon bei der Längsbeschleunigung einen Spitzenwert von 1,02 g, was einem Sprint von 0 auf 100 km/h in 2,78 Sekunden entspricht. Auch die Bremsleistung ist erstaunlich: 1,65 g sind es auf den serienmäßigen, straßenzugelassenen Semi-Slick-Reifen. Spezielle Slicks ermöglichen noch kürzere Bremswege.

2,5-Liter-Reihenfünfzylinder mit Turboaufladung

Möglich macht es ein 2,5-Liter-Reihenfünfzylinder mit Turboaufladung, der 520 Newtonmeter Drehmoment entwickelt. Die Kraft wird durch ein eng gestuftes Fünfgang-Schaltgetriebe auf die Hinterräder übertragen. Bosch hat für das Getriebe eine Rev-Matching-Software für das Herunterschalten entwickelt und auch einen Vollgas-Hochschaltmodus hinzugefügt. 

Außerdem hat der JD70 ein Sperrdifferenzial mit einer Achsübersetzung von 1:3,31. Die Radaufhängung verfügt über verstellbare Stabilisatoren vorne und hinten, und auch die Stoßdämpfer sind dreifach verstellbar. Die Abgasanlage ist komplett neu.

Donkervoort D8 GTO-JD70

Donkervoort D8 GTO-JD70 Zoom

Das Abgas tritt seitlich aus, wodurch der Sound noch deutlicher wahrnehmbar ist. Durch einen Otto-Partikelfilter hält der Supersportler die Abgasnorm Euro 6d-Temp ein, der CO2-Emissionswert liegt bei 198 Gramm pro Kilometer.

Karosserie zu mehr als 95 Prozent aus Carbon

Aerodynamische Verbesserungen wie ein neuer Grill und Luftschlitze auf den vorderen Kotflügeln sorgen für 80 Kilo Abtrieb hinten und 50 Kilo Abtrieb an den Vorderrädern.

Die in die hintere Kante der vorderen Kotflügel eingebauten Louvres lassen die Luft entweichen, die sich zwischen dem Reifen und dem Kotflügel aufstaut, was die Höchstgeschwindigkeit erhöht, während der Auftrieb reduziert wird. Auch der neue große Diffusor erhöht den Abtrieb und trägt außerdem zur Kühlung des Differentials bei.

Zu den Leichtbaumaßnahmen gehört unter anderem die Verwendung einer Lithium-Ionen-Starterbatterie, die sieben Kilo einspart. Außerdem besteht die Karosserie zu mehr als 95 Prozent aus Carbon.

Zum Teil handelt es sich dabei um eine spezielle "Ex Core"-Kohlefaser, die das Unternehmen selbst entwickelt hat. Der Werkstoff ist nicht nur extrem leicht, sondern macht den Wagen auch sehr stabil, sodass der JD70 die Crash-Vorschriften der EU für Kleinserien-Autos erfüllt. 

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Im Gegensatz zu modernen Fahrzeugen vermeidet Donkervoort beim JD70 elektronische Fahrhilfen so weit wie möglich, um das Fahrerlebnis ursprünglich zu halten. So wird der manuell geschaltet und ohne Servolenkung gefahren. Man muss seine eigenen Ausrutscher korrigieren und seine Fahrfähigkeiten entwickeln. Der JD70 wird eine Antriebsschlupfregelung haben, die sich aber abschalten und bezüglich der Stärke des Eingriffs regeln lässt.

Die Auslieferung beginnt im Frühling 2020. Die Holländer verlangen als Grundpreis die Schnapszahl von 163.636,36 Euro netto; mit deutscher Mehrwertsteuer sind das etwa 195.000 Euro. Nur ein JD70 für jeden von Joop Donkervoorts (bisherigen) Geburtstagen wird gebaut, es entstehen also nur 70 Stück. Wie bei Donkervoort üblich, öffnet der Besitz eines JD70 die Tür zu zahlreichen Rennstreckenevents, Fahrertrainings, Tour- und Reiseveranstaltungen.

"Mein Vater gründete Donkervoort aus dem Nichts und machte es zu dem was es heute ist. Daher verdient er eine Hommage an seinem Geburtstag", sagte Denis Donkervoort.

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