• 25.07.2021 09:24

  • von Stefan Wagner

Bugatti brauchte vier Monate, um diesen Veyron zu restaurieren

Bugatti zeigt, was mit seinem aufwendigen Restaurierungsprogramm möglich ist, anhand eines sehr speziellen Veyron von 2008

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Aufwendige In-House-Restaurierungen scheinen bei Luxus-Automobilherstellern wirklich das nächste große Ding zu sein. Von Porsche haben wir das ja schon häufiger gesehen, wenn auch nicht immer so ganz originalgetreu.

Titel-Bild zur News: 2008 Bugatti Grand Sport Restaurierung Außenansicht

2008 Bugatti Grand Sport Restaurierung Außenansicht Zoom

Und bevor COVID-19 im letzten Jahr die Welt lahmlegte, hat auch Bugatti eine entsprechende Sparte namens La Maison Pur Sang ins Leben gerufen. Grob übersetzt werden kann das mit "Vollblüter-Haus", aber bleiben wir doch lieber beim französischen Ausdruck, der klingt dann doch deutlich besser.

Beim La Maison Pur Sang-Programm dreht sich alles darum, alten Autos wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Das Ganze mit extremer Liebe zum Detail und historischer Korrektheit. Nun wurde der erste klassische Bugatti enthüllt, der von der Verjüngungskur profitieren durfte. Wobei klassisch es vermutlich nicht so ganz trifft, denn angesprochener Veyron ist gerade mal 13 Jahre alt und damit kaum älter als das, was durchschnittlich so auf unseren Straßen herumgurkt. Aber es ist halt Bugatti und da ist ja alles grundsätzlich ein wenig anders.

Dieser Veyron aus dem Jahr 2008 ist nämlich ein 16.4 Grand Sport. Noch dazu ist er der erste Grand Sport und damit meinen wir: Der erste Prototyp. Nur zur Erinnerung: Es handelt sich dabei um dies Cabrio-Version des einstmals schnellsten Autos der Welt.


Fotostrecke: Bugatti brauchte vier Monate, um diesen Veyron zu restaurieren

Sein Debüt feierte das offene Hypercar auf dem Concours in Pebble Beach. Und weil da bald die 2021er-Ausgabe ansteht, hätte der Zeitpunkt für die Vorstellung des frisch restaurierten Exemplars kaum besser gewählt sein können.

Was in all den Jahren genau mit diesem Veyron passierte, ist nicht ganz klar. Laut Bugatti tourte er nach seiner Vorstellung um die Welt. Danach verließ er offenbar sein trautes Heim, denn die Franzosen kauften das Auto erst im letzten Jahr zurück.

Zurück in Molsheim startete das La Maison Pur Sang-Team den Restaurationsprozess. Für Bugatti bedeutet das mehr, als einen frischen Lack aufzutragen und den Innenraum neu zu beledern. Im ersten Schritt wird die Authentizität des Fahrzeugs verifiziert. Das bedeutet nicht nur eine Bestätigung der VIN, auch ID-Stempel auf diversen Teilen des ganzen Fahrzeugs werden geprüft.

Solche Überprüfungen sind bei einem 13 Jahre alten Auto sicher deutlich einfacher auszuführen als bei einem Klassiker aus den 1930ern, aber der intensive Prozess der Authentifizierung ist wohl unabhängig vom Alter der gleiche.

Und so geht es bei Bugatti weiter

Bugatti EV und Hybrid mit Rimac-Know-How bestätigt
Porsche, Rimac und Bugatti gründen ein Gemeinschaftsunternehmen

Nach Überprüfung der Korrektheit wurde der Grand Sport komplett auseinandergenommen. Alle Karosserie-Paneele wurde im Original-Farbton White Silver Metallic lackiert. Auch das Interieur erhielt eine vollständige Überarbeitung. Mit neuem Leder in der Farbe Cognac und einer Auffrischung aller weiteren Leder- und Aluminium-Teile. Selbst eine nagelneue Mittelkonsole wurde installiert, um der originalen 2008er-Konfiguration des Wagens gerecht zu werden. Der gesamte Vorgang zog sich über vier Monate.

Laut Luigi Galli, dem Chef des La Maison Pur Sang-Programms, zog der restaurierte 16.4 Grand Sport zügig das Interesse einiger Sammler auf sich und "wurde nahezu umgehend gekauft". Mit 1.000 PS, einer 0-100-km/h-Zeit von 2,6 Sekunden und einer Vmax von 407 km/h (mit geschlossenem Dach) ist dieses Auto also nicht nur sehr schnell, es war auch sehr schnell wieder weg.

Neueste Kommentare