• 27.08.2024 12:19

  • von Stefan Wagner

Amerikas beliebtestes Polizeiauto ist ein Hybrid und jetzt neu

Der neue Ford Police Interceptor Utility 2025 kommt mit schärferen Sicherheitssystemen und drei verschiedenen Motoren

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Geben Sie es zu: Wenn Sie an amerikanische Streifenwagen denken, dann doch als erstes an ellenlange, weiß-schwarz lackierte Ford Crown Victoria, die sich bei Verfolgungsjagden weiter zur Seite neigen als eine Palme in der Hurrikane-Saison. Oder an das unüberwindbare Drift-Gespann aus Hondo Harrelson und einem sehr sehr lauten und wütenden Dodge Charger.

Titel-Bild zur News: Ford Police Interceptor Utility (2025)

Ford Police Interceptor Utility (2025) Zoom

Woran man eher nicht denkt, ist ein großes Familien-SUV mit einem Hybrid. Aber genau diese Kombination erweist sich aktuell als das beliebteste Polizeiauto der Vereinigten Staaten. Die Rede ist von einem Ford Explorer. Also dem "richtigen" Explorer, nicht dem neuen Elektro-Bruder des Volkswagen ID.4 für Europa.

Im Polizei-Trimm heißt der Explorer aber Ford Police Interceptor Utility (PIU). Nun gibt es das Modelljahr 2025 und das wird ab jetzt an Strafverfolgungsbehörden im ganzen Land ausgeliefert.

Ford verspricht sich signifikante Benzineinsparung

Natürlich preist das Blaue Oval den serienmäßigen Hybridantrieb, "der potenziell helfen kann, Kosten im Zusammenhang mit Kraftstoff durch unnötige Leerlaufzeiten zu sparen". Denn, so Ford, das Hybridsystem versorgt die Bordelektronik auch dann mit Energie, wenn der Benzinmotor ausgeschaltet ist.

Und das soll zu einer potenziellen Einsparung von bis zu 838 Gallonen (3.172 Liter) Kraftstoff pro Jahr führen. Ford rechnet hier pro Auto, nennt bei einer Besitzdauer von sechs Jahren voraussichtliche Kosteneinsparungen von etwa 17.500 US-Dollar.

Hondo und sein Charger müssen zum Glück weder auf Verbrauch und noch weniger auf Reifenverschleiß achten, aber für einen eher herkömmlichen Streifenwagen klingt das mehr als angebracht und gut, oder? "Die Beamten haben oft lange Leerlaufzeiten im Einsatz, daher ist der Hybridantrieb eine beliebte Wahl", sagte Lindsey Bertino, Ford Pro Police Vehicle Marketing Manager.

Serienmäßige Allradausstattung

Serienmäßig kommt der PIU mit einem 3,3-Liter-V6-Hybrid und einer Leistung von 318 PS/437 Nm. Daneben gibt es noch einen 3,3-Liter-V6-Benziner mit 285 PS und 353 Nm sowie einen 3,0-Liter-V6-EcoBoost mit 400 PS und 563 Nm. Alle drei verfügen über Allradantrieb.

Der 2025er Police Interceptor Utility hat das sogenannte Police Perimeter Alert-System an Bord. Selbiges erkennt sich bewegende Bedrohungen rund um das Fahrzeug, aktiviert automatisch die Rückfahrkamera, gibt einen Warnton ab, schließt die Fenster und verriegelt die Türen.


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Wenn die Beamten das Fahrzeug schnell verlassen müssen, ermöglicht es der Police Engine Idle, das Fahrzeug zu verriegeln und die Schlüssel mitzunehmen, während der Motor weiterläuft, um die Bordelektronik mit Energie zu versorgen.

Auf Knopfdruck in den Polizeiverfolgungsmodus

Vernünftig gepanzert sind die Autos auf Wunsch natürlich auch. Ballistische Platten können zu den vorderen Türverkleidungen hinzugefügt werden und bieten Schutz der Stufe III+ oder IV+. Stufe III+ kann vielen Handfeuerwaffen und nicht panzerbrechenden Geschossen bis zu einem Kaliber von .30 widerstehen, während Platten der Stufe IV+ Schutz vor bis zu .30-Kaliber panzerbrechender Gewehrmunition bieten.

Serienmäßig werden die Staatsdiener neuerdings zusätzlich durch die automatische Notbremsung, einen Toter-Winkel-Überwacher mit Querverkehrswarnung, Rückfahrsensoren, Rückfahrbremsassistent und eine Rückfahrkreuzungsbremsung unterstützt.

Innen ab Werk dabei sind 12,3-Zoll-LCD-Digitalinstrumente mit zertifiziertem Tachometer.
Dazu gibt es einen manuellen Polizeiverfolgungsmodus per Druck auf eine Lenkradtaste. So kann der Beamte das Fahrzeug einfach in eine Art Performance-Modus versetzen, ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen.

Ausgeklügeltes Sicherheitssystem

Vier programmierbare Schalter auf dem Lenkrad verbinden den Fahrer mit der installierten Ausrüstung, die die Abteilung benötigt, um Lichter, Sirenen, Lautsprecher, K9-Türfreigaben und andere Polizeianwendungen steuern zu können. Es gibt auch einen verschließbaren Tresor für die Aufbewahrung von Waffen, Munition oder Beweismitteln.

Der PIU ist außerdem serienmäßig mit Police Accessory Independent Timed-Release Output (PAITRO) ausgestattet. Dahinter verbirgt sich ein zweiteiliges Sicherheitssystem für den Laderaum.

Ein Insasse des Vordersitzes drückt den Freigabeknopf über Kopf und hat 45 Sekunden Zeit, zur Heckklappe zu gehen und einen zweiten Knopf zu drücken, um diese zu öffnen. Dies soll unbefugten Zugriff verhindern und die Sicherheit des hinteren Laderaums gewährleisten.

Worüber sich die Beamten wohl ebenfalls ziemlich freuen dürften: Der PIU erfüllt den 75-mph-Heckaufprallcrashtest (das sind immerhin 120 km/h).

Der neue Ford Police Interceptor Utility wird in Chicago, Illinois montiert. Zur Flotte "der meistverkauften Polizeifahrzeuge Amerikas" zählen auch der F-150 Police Responder, der Expedition/MAX SSV und der Transit Prisoner Transport Vehicle.

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