Utah: Beide Audi durch Kollisionen zurückgeworfen
Beim ALMS-Rennen in Salt Lake City wurden beide Audi R10 TDI kurz vor Rennende in Unfälle verwickelt - Luhr/Werner gewinnen die LMP1-Klasse
(Motorsport-Total.com) - Die beiden Audi R10 TDI des Teams Audi Sport North America hatten beim spannenden vierten Lauf der American-Le-Mans-Serie in der Nähe von Salt Lake City - im US-Bundesstaat Utah - bis kurz vor Rennende Chancen auf einen weiteren Gesamtsieg. Nach einer dramatischen Schlussphase musste sich Audi jedoch mit Gesamtplatz sieben und dem Sieg in der LMP1-Kategorie begnügen.

© Audi
Mehr als Gesamtplatz sieben war für Lukas Luhr und Marco Werner nicht drin
Der Start im Miller Motor Sports Park war eine eindrucksvolle Demonstration der Leistungsfähigkeit der Audi TDI Power: Aus der dritten und vierten Reihe konnten Marco Werner und Frank Biela den Drehmomentvorteil des V12 TDI-Motors nutzen, alle vor ihnen gestarteten Fahrzeuge überholen und auf den Plätzen eins und zwei in die erste Kurve einbiegen.#w1#
Obwohl sie eine frühe erste Gelbphase zum Nachtanken nutzten, lagen die beiden Audi R10 TDI bei Halbzeit des zwei Stunden und 45 Minuten langen Rennens an der Spitze des Feldes. Ein Problem beim zweiten Boxenstopp kostete Marco Werner und Lucas Luhr rund 25 Sekunden und die Führung.
Luhr kämpfte sich trotzdem wieder an den führenden Porsche heran, ehe er 28 Minuten vor Rennende beim Überrunden von einem GT2-Fahrzeug touchiert wurde. Dabei wurde der rechte Hinterreifen des Audi R10 TDI aufgeschlitzt. Luhr drehte sich und verlor die Chance auf den Gesamtsieg.
Nur zwei Runden später erwischte es auch Emanuele Pirro: Der Italiener wurde ebenfalls von einem GT-Fahrzeug getroffen und blieb mit einer gebrochenen linken Hinterradaufhängung neben der Strecke liegen. Zu diesem Zeitpunkt lag er nur 16 Sekunden hinter dem späteren Sieger auf Position zwei.
Frank Biela und Emanuele Pirro wurden trotz des Ausfalls noch als Dritte der LMP1-Klasse gewertet. Lucas Luhr und Marco Werner beendeten das Rennen auf dem siebten Gesamtrang und holten zum dritten Mal in Folge die maximale Punktzahl in der LMP1-Klasse. Damit bauten sie ihre Führung in der Fahrerwertung weiter aus.
Stimmen nach dem Rennen in Salt Lake City:
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Es war eine tolle Leistung der Fahrer und des Teams, sich von diesen ungünstigen Startpositionen an die Spitze des Feldes zu arbeiten. Umso enttäuschender ist es, dass wir am Ende so viel Pech hatten und die Chance auf den Sieg kurz vor Schluss verspielt haben."
Lucas Luhr: "Es war ein tolles, spannendes Rennen. Wir waren gut unterwegs, bis mich ein langsames Auto hinten rechts erwischt hat. Dadurch habe ich einen Reifenschaden bekommen und noch dazu eine Stop-and-Go-Strafe erhalten. Diese Regeln kann ich nicht nachvollziehen. Immerhin haben wir noch einen weiteren LMP1-Sieg geholt. Und vom Speed her waren wir voll dabei."
Marco Werner: "Wir sind natürlich enttäuscht. Am Anfang lief es sehr gut. Die Pace war da. Man kann nicht mehr machen, als nach dem ersten Stint als Führender in die Box zu kommen. Aber ab diesem Moment lief alles verkehrt. Erst sprang das Auto nicht richtig an, und Lucas hatte eine sehr langsame erste Runde, durch die er viel verloren hat. Dann gab es einen Kontakt mit einem GT-Fahrzeug, das ihn hinten berührt hat. Dafür hat er eine Stop-and-Go-Strafe bekommen. Darüber kann man diskutieren, ich fand das nicht okay, denn es hat unser Rennen kaputtgemacht. Sehr schade. Wir hatten es in der Hand, haben es aber nicht nach Hause gebracht. Freuen können wir uns nur über die volle Punktzahl in der LMP1."
Frank Biela: "Am Anfang ging das Auto sehr gut. Ich hatte die angefahrenen Reifen vom Qualifying drauf, die sehr konstant waren. Mit dem zweiten Satz Reifen nach der Gelbphase hatte ich ein bisschen mehr Untersteuern und musste etwas mehr kämpfen. Trotzdem lief es gut. Der Sieg war noch in greifbarer Nähe. Was am Ende passiert ist, war schade. Aber man muss bei diesen Rennen einfach immer Risiko eingehen, dabei kann so etwas vorkommen."
Emanuele Pirro: "Wir hatten ein sehr schnelles Auto und haben versucht, das Rennen zu gewinnen. Frank fuhr in der ersten Hälfte exzellent. Wir hatten das Pech, unter Grün tanken zu müssen. Trotzdem kamen wir wieder nach vorne, und ich war zuversichtlich, den Führenden zu packen. Im schlechtesten Fall wären wir Zweiter geworden. Leider kam es zu einer Kollision, die ich nicht verhindern konnte, als ich ein langsames Auto überholt habe. Das war sehr unglücklich."
Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): "Das war leider nicht unser Rennen. Wir waren schnell, hatten aber auf der Strecke Pech mit Kollisionen. Wir blicken nach vorne und greifen beim nächsten Rennen neu an."

