• 14.02.2009 13:05

  • von Roman Wittemeier

Sebring: Das Comeback von Hybridauto "Sparky"

Beim Saisonauftakt der American Le-Mans-Serie (ALMS) in Sebring tritt Corsa mit einem Zytek-Hybridfahrzeug an - Erste Versuche vor zehn Jahren

(Motorsport-Total.com) - In fast allen Motorsportkatgorien ist das Stichwort Hybrid derzeit in aller Munde. In der Formel 1 tun sich die Teams und Hersteller zurzeit noch schwer mit KERS, in anderen Serien ist man auf einem guten Weg. Schon bald soll die Hybridtechnik Le Mans erobern. Veranstalter ACO formulierte das Regelwerk für die Zukunft sehr offen, sodass man beim Langstreckenklassiker viele verschiedene Lösungsansätze erwarten darf.

Titel-Bild zur News: Daniel Webb, Le Mans, Circuit de la Sarthe

James Weaver fuhr 1998 mit dem "Sparky" auf Platz zwei beim "Petit Le Mans"

Einen ersten Schritt in diese Richtung wird man beim Saisonauftakt der American Le-Mans-Series (ALMS) in Sebring beobachten können. Corsa holt mit dem Zytek 07S einen Hybridwagen aus der Garage, der in ähnlicher Form vor über zehn Jahren bereits getestet wurde. Das Konzept stammt vom Panoz Q9, der 1998 knappp an der Qualifikationshürde in Le Mans scheiterte.#w1#

Damals paarte man in dem Panoz-GTR-1 den regulären Ford-V8-Benziner mit einem Elektromotor von Zytek. "Wir waren damals der Zeit vielleicht zehn Jahr voraus", blickte der ehemalige Dyson-Pilot James Weaver zurück, der den Wagen damals in Le Mans bewegen durfte. "Der Wagen sah toll aus und vor allem die fette Batterie machte ihn zu einem einzigartigen Gerät. Ich habe noch nie härter in einem Qualifying kämpfen müssen."

Die revolutionäre Hybridtechnik war damals alles andere als ausgereift. Die ersten Fahrversuche durfte Weaver auf dem kleinen Flugfeld von Le Mans, direkt neben der legendären Strecke machen. Nur einen Tag später sollte sich der Panoz im Qualifing behaupten. "Er war unglaublich schwierig zu fahren", erinnerte sich Weaver an den Wagen, der sofort den Spitznamen "Sparky" (umgangsprachlich für Elektrischer Stuhl; Anm. d. Red.) verpasst bekam.

"Die Batterie-Technologie war damals der letzte Schrei. Aber der Wagen hatte plötzlich unglaublich viel Drehmoment, außerdem war die Kühlung der Batterie ein Problem. Der Einbau eines solchen Elektromotors hat leistungsmäßig viel gebracht. Uns lief bei der Entwicklung aber die Zeit davon", sagte Weaver, der seinen Helm Ende 2006 an den Nagel gehängt hatte.

"Die Batterie füllte den gesamten Raum neben dem Fahrer aus", beschrieb der Brite seinen damaligen "Beifahrer" im Panoz. "Alles war mit der Batterie vollgestopft, es war riesig. Ich weiß nicht, wie viel die wohl an Gewicht mitbrachte - es waren bestimmt mehr als 100 Kilogramm." Beim neuen Prototypen für die ALMS werden die Batterien deutlich kleiner ausfallen. Man wird genau beobachten, ob sich der Corsa-Zytek gut in Szene setzen kann. Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt.