• 09.08.2009 14:07

  • von Stefan Ziegler

Emotionaler Volltreffer für Acura

Gil de Ferran und seine Acura-Mannschaft waren in Mid-Ohio das Team der Stunde - Emotionales Wochenende mit einem Dreifachsieg beschlossen

(Motorsport-Total.com) - Für Acura hätte das sechste Rennen der American Le Mans Series (ALMS) in Mid-Ohio kaum besser laufen können. Das Duo Gil de Ferran/Simon Pagenaud raste mit knapp acht Sekunden Vorsprung auf seine LMP1-Markenkollegen David Brabham/Scott Sharp als Sieger über die Ziellinie. Das LMP2-Auto von Adrian Fernandez/Luis Diaz komplettierte den Acura-Erfolg mit dem starken dritten Rang.

Titel-Bild zur News: David Brabham, Scott Sharp

Die drei Acura-Prototypen zeigten der Konkurrenz in Mid-Ohio nur das Heck

"Diese Veranstaltung war für uns zweifelsfrei eine emotionale Achterbahnfahrt", meint Teamchef und Pilot de Ferran. "Für mich und auch für das gesamte Team beinhaltet Mid-Ohio nach dem Boxenfeuer von 2008, das Keith 'Jonesie' Jones verletzt hat, eine spezielle Bedeutung. Außerdem habe ich zu Beginn dieses Wochenendes angekündigt, dass ich meine Karriere als Fahrer zum Saisonende beenden werde."#w1#

De Ferran und Pagenaud triumphieren in Mid-Ohio

"Während der Veranstaltung musste ich also schwer darum kämpfen, meine Emotionen im Zaum zu halten", so de Ferran. "Das wurde immer schwieriger, je näher wir der Zielflagge kamen. Das war für uns in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Sieg. Für mich war es der letzte Fahrauftritt in Mid-Ohio. Nach so vielen Jahren konnte ich hier nun endlich einmal gewinnen. Ich möchte 'Jonesie' diesen Sieg widmen."

"Es war unheimlich wichtig für uns, diesen Sieg nur für ihn zu holen", ergänzt Stallgefährte Pagenaud. "Für das Team bedeutet dieser Erfolg, dass wir uns schwer zusammengerauft haben. Ich freue mich, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Mid-Ohio ist auch eine Heimstrecke für Honda und daher macht es mich besonders froh, dass wir hier eine gute Show bieten konnten. Das Auto war einfach klasse."

Nur um Haaresbreite geschlagen wurde das Gespann um Brabham und Sharp. "Die Dinge sind einfach nicht für uns gelaufen", so Brabham. "Nachdem Scott mit einem Porsche kollidiert war, hat das Handling des Autos einfach nicht mehr gestimmt. Ich weiß aber, dass wir am kommenden Wochenende in Road America wieder ein tolles Rennfahrzeug zur Verfügung haben werden."

Brabham und Sharp im Pech

Doch was ist eigentlich genau passiert? Sharp berichtet von seiner unliebsamen Begegnung mit einem Konkurrenten: "Einer der Porsche hat mich übersehen und das Bodywork unserer linken Wagenseite aufgerissen. Danach verhielt sich das Auto vollkommen anders. Dadurch war es sehr schwierig, de Ferran auf den Fersen zu bleiben. Wir brauchen in Road America einen Sieg."

Einen solchen konnten Fernandez/Diaz schon in Mid-Ohio verbuchen, denn das Acura-Duo behielt in der LMP2-Kategorie die Oberhand über die stark aufgeigenden Klaus Graf und Greg Pickett im Porsche. Nur durch einen perfekt getimten Boxenstopp konnten Fernandez/Diaz den Sieg davontragen. "Unser Team hat bei der Boxenstrategie einen tollen Job gemacht", sagt Fernandez.

"Wir haben einen guten Plan gebraucht, um die Mazdas in Schach zu halten. Es ist einfach gigantisch, in dieser Saison schon fünf Rennen gewonnen zu haben. Hoffentlich können wir diese Serie in Road America fortsetzen - doch das wird sicherlich nicht einfach werden." Diaz fügt an: "Das war ein großartiger Sieg! Die Crew hat den letzten Boxenstopp genau richtig gesetzt und Adrian in Führung gebracht."