• 09.03.2013 11:01

Audi macht Sebring zum "home of quattro"

Mit zwei R18 e-tron quattro startet Audi beim 12-Stunden-Rennen von Sebring, an dem in diesem Jahr zum letzten Mal LMP1-Sportwagen teilnehmen

(Motorsport-Total.com) - Es ist Debüt und Abschied zugleich: Der Audi R18 e-tron quattro startet beim 12-Stunden-Rennen in Sebring am 16. März zum ersten Mal in den USA und macht die legendäre Rennstrecke damit zum "home of quattro". Gleichzeitig ist es der vorläufig letzte Auftritt der LMP1-Sportwagen beim nordamerikanischen Langstrecken-Klassiker. Das Rennen in Sebring steht für Audi unter besonderen Vorzeichen: Durch die Fusion der American-Le-Mans-Series (ALMS) und der Grand-Am gilt ab 2014 ein neues Reglement. Dann dürfen bei diesem Rennen keine Le-Mans-Prototypen (LMP) der Top-Kategorie mehr an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Audi R18 etron quattro

Mit zwei R18 e-tron quattro geht Audi in Sebring an den Start Zoom

Für Audi schließt sich damit in Florida ein Kreis: 1999 feierte der erste LMP-Sportwagen der Marke seine Premiere in Sebring - nun bestreiten dort vorläufig zum letzten Mal zwei LMP1-Sportwagen mit den vier Ringen ein Rennen. "Seit dem Beginn unseres Sportwagen-Programms 1999 war Sebring immer ein fester Termin in unserem Rennsportkalender", sagt Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Und das war gut so, denn Sebring ist eine besondere Rennstrecke. Hart und herausfordernd für Fahrer und Material - wer dieses 12-Stunden-Rennen problemlos übersteht, ist meist auch für jede andere Herausforderung gut gerüstet."

"Wieder einmal wird das Rennen eine perfekte Generalprobe für die bevorstehende WEC-Saison und das 24-Stunden-Rennen in Le Mans sein", so Ullrich. Die Rennstrecke in Sebring befindet sich auf einem ehemaligen Militärflugplatz. Erstmals seit 1989, als Piloten wie Hans-Joachim Stuck und Walter Röhrl mit dem Audi 90 quattro in der IMSA-GTO-Serie von Sieg zu Sieg fuhren, bestreitet Audi wieder einen Werkseinsatz in den USA mit einem Rennauto, das über Allradantrieb verfügt.

Unterschiedliche Fahrzeuge im Einsatz

Lucas di Grassi

Lucas di Grassi startet zum zweiten Mal für Audi im R18 e-tron quattro Zoom

"Es war eine wirklich gute Nachricht, als ich hörte, dass Audi auch 2013 in Sebring starten wird. Schließlich ist dieses Rennen ein wichtiger Teil in der Sportwagen-Geschichte von Audi", freut sich Allan McNish. "Dass ein Hauch von Abschied über dem Event liegt, gibt dem Ganzen einen besonderen Touch. Es werden sicher noch mehr Fans als sonst an die Strecke kommen, um das Ende einer Ära live mitzuerleben. Wie das ganze Audi-Team werde auch ich alles dafür geben, dass sich Audi mit einem Sieg aus Sebring verabschiedet. Das würde mich wirklich stolz machen."

Joest setzt zwei Audi R18 e-tron quattro ein. Einen R18 des Modelljahres 2012 pilotieren die aktuellen Langstrecken-Weltmeister und Le-Mans-Sieger Marcel Fässler und Benoit Treluyer, die in Sebring durch Oliver Jarvis unterstützt werden. "Als ich von Audi den Anruf erhielt, dass ich in Sebring starten darf, war ich sehr glücklich", freut sich Jarvis. "Vor allem bin ich stolz darauf, mit den zweimaligen Le-Mans-Siegern in einem Auto zu sitzen. Ich bin sicher, dass ich viel von ihnen lernen kann, und hoffe sehr, dass wir gemeinsam erfolgreich sein werden. Schon jetzt bin ich überzeugt, dass dieses Rennen ein Highlight meiner Karriere sein wird."


Fotos: Audi-Piloten schwitzen im Wintercamp


Lucas di Grassi, Tom Kristensen und McNish starten mit dem neuen R18 e-tron quattro des Modelljahres 2013, der in Sebring seine Rennpremiere feiert: "Ich war noch nie in Sebring. Aber ich habe von meinen Kollegen gehört, dass es ein großartiges Rennen und die Strecke extrem anspruchsvoll sein soll", sagt di Grassi. "Deshalb bin ich gespannt, aber auch froh, dass ich bei meinem zweiten Einsatz als Audi-Werksfahrer die gleichen Teamkollegen habe wie bei meinem Debüt 2012 in Interlagos. Tom und Allan haben mir schon damals viel geholfen und sie werden mich auch diesmal mit wertvollen Tipps unterstützen."

"Buckelpiste" mit Tradition und Charakter

Timo Bernhard, Romain Dumas, Loic Duval

Nicht nur die Fahrt in die Nacht macht Sebring zu einer Herausforderung Zoom

Beeindruckt zeigen sich die Audi-Piloten vom Flugplatzkurs in Florida. "In Sebring hat sich seit den Zeiten von Juan Manuel Fangio und Stirling Moss nichts verändert", sagt Kristensen, der bereits sechs Mal das Rennen gewann. "Also ist die Herausforderung die gleiche wie in jedem Jahr: gut durch den Verkehr kommen, das Auto sicher und schnell über die sehr wellige Piste bewegen - und gewinnen. Dass dies der möglicherweise letzte Einsatz in einem Audi-Prototyp in Sebring sein wird, macht das Ganze natürlich noch etwas spezieller."

Auch Treluyer meint: "Sebring ist ein besonderes Rennen - aus mehreren Gründen: Zum einen ist die Atmosphäre mit den vielen, extrem begeisterungsfähigen Fans eine ganz besondere. Zum anderen ist es schwierig, eine perfekte Abstimmung für das Auto zu finden, weil der Kurs sehr wellig ist und der Straßenbelag ständig zwischen Beton und verschiedenen Asphaltmischungen wechselt. Das Rennen bedeutet für jeden eine große Herausforderung. Ich freue mich darauf, sie zu meistern."

"Sebring ist mit seiner Tradition, seiner Atmosphäre und dem speziellen Streckencharakter ein ganz besonderes Rennen", sagt auch Fässler. "Im Vergleich mit einer modernen europäischen Rennstrecke ist Sebring ein Relikt aus den 1960er-Jahren. Dadurch gewinnt die Strecke sehr viel Charakter: Die Betonplatten des alten Flughafens sind mit deutlich spürbaren Fugen und teilweise viel Versatz aneinandergereiht. Nicht zuletzt dadurch gibt es unglaublich viele Bodenwellen. Die erste und die letzte Biegung gelten als Mutkurven."

Gelingt Audi der elfte Sebring-Sieg?

Tom Kristensen, Rinaldo Capello, Allan McNish

Tom Kristensen, Dindo Capello und Allan McNish siegten 2012 für Audi Zoom

"In die erste Kurve kann man nicht hineinsehen - dort verringert sich die Streckenbreite von rund 20 auf nur noch acht Meter. Am Kurvenausgang muss man auf starke Bodenwellen achten. Das kann vor allem nachts heikel werden. Generell ist die Strecke spärlich beleuchtet, aber zum Glück haben wir bei Audi das Voll-LED-Licht, erklärt der Schweizer. "Ich bin zweimal hier gestartet, konnte bisher aber nicht gewinnen. Das möchte ich diesmal gern ändern, zumal es wahrscheinlich auf längere Sicht die letzte Chance ist, hier mit Audi um den Gesamtsieg zu kämpfen."

Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt mit dem Doppelsieg des Audi R8 Grand-Am in der GT-Klasse beim 24-Stunden-Rennen in Daytona strebt Audi einen weiteren Erfolg in den USA an - trotz schwieriger Rahmenbedingungen, denn die Rennwagen aus der ALMS genießen in puncto Gewicht und Motorleistung einige Vorteile. Anders als im vergangenen Jahr zählt der Saisonauftakt der ALMS dieses Mal nicht zur Langstrecken-Weltmeisterschaft. Die WEC-Saison 2013 beginnt erst einen Monat später mit dem 6-Stunden-Rennen im britischen Silverstone am 14. April.

In den bislang 13 Einsätzen beim Sportwagen-Klassiker in Sebring hat Audi 22 Podiumsplätze errungen, darunter zehn Gesamtsiege. Bereits bei der Premiere am 20. März 1999 standen mit Michele Alboreto/Dindo Capello/Stefan Johansson drei Audi-Fahrer auf dem Podium. Kristensen ist mit sechs Siegen der erfolgreichste Fahrer des Rennens. Marco Werner hält in Sebring den Streckenrekord, das Trio Capello/Kristensen/McNish den Distanzrekord.

Abschiedsvorstellung der LMP1

"Das wird zweifellos ein emotionales Rennwochenende für uns." Wolfgang Ullrich

"Wir fahren mit etwas Wehmut nach Sebring. Es ist sehr schade, dass bei diesem traditionsreichen Rennen künftig keine LMP1-Sportwagen mehr starten dürfen", sagt Ralf Jüttner, Technischer Direktor von Joest. "Der Einsatz in diesem Jahr bedeutet für uns einen erhöhten technischen Aufwand, weil wir zwei Autos unterschiedlicher Generationen an den Start bringen. Aber es ist gut, dass wir den weiterentwickelten Audi R18 e-tron quattro hier schon im Renneinsatz testen können. Vor allem mit Blick auf die Vorbereitung für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans hat sich das bewährt."

Die Fans in Sebring können auch eine Zeitreise durch die bisherige Sportwagen-Epoche der Marke machen. Die Ausstellung zeigt einen Audi R8 (ALMS-Sieger 2002), einen Audi R10 TDI (Sebring-Sieger 2007), einen Audi R15 TDI (Sebring-Sieger 2009) und einen Audi R18 TDI (Sebring-Sieger 2012). Neben den aktiven Werksfahrern sind auch die ehemaligen Audi-Fahrer und Sebring-Sieger Frank Biela, Dindo Capello, Emanuele Pirro und Marco Werner vor Ort und stehen den Fans für Autogramme, Fotos und Interviews zur Verfügung. "Das wird zweifellos ein emotionales Rennwochenende für uns, denn Sebring und seine tollen Fans sind eben etwas ganz Besonderes", sagt Ullrich.

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