• 17.03.2008 01:42

Deutschland: Harte Arbeit bleibt unbelohnt

Das deutsche Team hat in Mexiko fast Übermenschliches geleistet, doch es gab eine weitere Nullnummer - Willi Weber: "Uns klebt das Pech an den Fersen"

(Motorsport-Total.com) - Das deutsche A1GP-Team von Willi Weber sammelte beim achten Rennwochenende der Saison in Mexiko-Stadt keine Punkte. In der chaotischen Startphase des Sprint-Rennens wurde Einsatzpilot Michael Ammermüller aus Pocking eines von mehreren Opfern einer Karambolage. Die Einsatzmannschaft von David Sears Motorsport behob trotz eines weiteren Rückschlages - der Renningenieur des Teams wurde verletzt - die gravierenden Schäden pünktlich bis zum Hauptrennen, das nach dem unplanmäßigen Wechsel eines Frontflügels mit Platz 20 endete.

Titel-Bild zur News: Michael Ammermüller

Das deutsche Auto nach der Massenkarambolage im Sprintrennen

Ein Fehlstart zu Beginn des Sprint-Rennens sorgte im "Autodromo Hermanos Rodriguez" für Chaos: Da beim fliegenden Start im Vorderfeld eine Verzögerung entstand, ereigneten sich bei den Verfolgern in der Beschleunigungsphase mehrere Auffahrunfälle. Das deutsche Auto wurde Opfer des Geschehens, als Adam Khan seinem Vordermann Ammermüller nicht mehr ausweichen konnte. Die Schäden nach dem Aufprall waren so gravierend, dass Deutschland beim anschließenden Neustart nicht wieder teilnehmen konnte.#w1#

Hinterrad überrollt Renningenieur

Beim Versuch, das Auto zur Reparatur möglichst rasch rückwärts in die Box zu ziehen, stürzte Ammermüllers Renningenieur Rob Creswell so unglücklich, dass ein Hinterrad über ihn rollte und ihm eine Schulter ausrenkte. Nachdem ihm das Gelenk unter Vollnarkose wieder eingerenkt wurde, kehrte der Brite während des Rennens an die Boxenmauer zurück. Ammermüller, der als Dritter gestartet war, verlor am Anfang mehrere Positionen. Nach den obligatorischen ersten Boxenstopps aller Teams behauptete sich die deutsche Mannschaft auf dem fünften Platz. Als sich die Autos des deutschen und des kanadischen Teams in Runde 34 bei einem Überholversuch berührten, verlor Ammermüller den Frontflügel und musste einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen, der ihn auf Platz 20 zurückwarf.

Michael Ammermüller: "Bei der Mannschaft von David Sears Motorsport möchte ich mich ganz herzlich bedanken: Sie hat heute Übermenschliches geleistet. Nach dem Unfall mussten die Seitenkästen, der Heckflügel, die Hinterradaufhängung und sogar das Getriebegehäuse getauscht werden. Das alles haben die Jungs exzellent gemacht, obwohl auch noch die Arbeitskraft von Rob Creswell verloren ging. Ihm wünsche ich natürlich gute Besserung. Danach hat das Team zwei exzellente Boxenstopps absolviert. Umso bedauerlicher ist es, dass es für all diese Leistungen keinen Lohn gab - wirklich ein Jammer."

"Umso bedauerlicher ist es, dass es für all diese Leistungen keinen Lohn gab - wirklich ein Jammer." Michael Ammermüller

Willi Weber: "Uns klebt das Pech an den Fersen. Nach dem Hauptrennen in Durban sind wir nun zum zweiten Mal in Folge Opfer einer Karambolage beim Start geworden. Die Umstände waren diesmal besonders bedenklich, denn eigentlich sollte jeder Fahrer wissen, wie ein fliegender Start funktioniert. Und es sollte klar sein, wie entsprechendes Fehlverhalten zu ahnden ist. So war unser Sprint vorbei, bevor er begann. Bis zum Hauptrennen hat das Team in der Reparaturpause sehr hart und viel gearbeitet, ebenso waren die Boxenstopps von sehr gut. Umso trauriger, dass es dafür wegen des Flügelwechsels keinen Lohn gab."