• 28.12.2007 10:11

  • von David Pergler

Alan Jones steht Rede und Antwort

Vom Rennfahrer zum Teamchef, so mag es der Formel-1-Weltmeister von 1980, Alan Jones, auch wenn er sich nun um wesentlich mehr Dinge kümmern muss

(Motorsport-Total.com) - Die A1-Saison verläuft für das Team aus Down Under mehr schlecht als recht, dennoch nimmt sich Alan Jones, der Teamleiter des A1GP-Rennstalls Australien Zeit, um auf der offiziellen Homepage der Serie einige Fragen zu beantworten, die den Fans auf der Seele brennen. Zum Beispiel wollten die Fans wissen, wann es gute Augenblicke für Jones in seiner Laufbahn als Teamchef gab.

Titel-Bild zur News: Alan Jones

Alan Jones hat alle Hände voll zu tun, Team Australien auf Kurs zu halten

"Es gab einige befriedigende Momente", antwortet der Australier. "Wir haben viele unserer Fahrer auf dem Podium gesehen. Wir haben das Glück, dass es verschiedene Fahrer sind, die da oben auf dem Podium standen, nicht nur einer. Die Neuigkeiten, dass wir mit Ferrari zusammenarbeiten werden, waren auch sehr spannend."#w1#

Umstellung beim Posten des Teamchefs

Als Fahrer war Jones ein Raubein ganz nach dem Geschmack von Frank Williams und wurde auf diese Weise der Liebling des Formel-1-Teambosses. In der A1GP selbst als Teamboss unterwegs musste Jones natürlich einiges ablegen: "Man muss wesentlich diplomatischer sein. Wenn man ein Fahrer ist, kann man, solange man Erfolg hat, machen was man will. Das Wichtigste sind die Ergebnisse, in diesem Sport kommt es nur auf die Ergebnisse an."

"Es gibt einiges mehr zu beachten, wenn man ein Team betreibt", erklärt Jones die Unterschiede zwischen Pilot und Teamchef. "Als Fahrer kümmert man sich nur darum, dass der Overall gut sitzt, dass man fit bleibt und dann das Rennen fährt. Es gibt als Teamchef wesentlich mehr zu tun. Aber es ist sehr befriedigend. Ich hatte gedacht, dass meine Tage des internationalen Formel-Sports gezählt seien, aber das hier hat mir die Möglichkeit verschafft, wieder ein Teil dessen zu sein und das nicht nur im Cockpit."

Fahrer werden sofort abgeworben

Viele Australier können nicht glauben, dass es für das Team aus Down Under so enttäuschend läuft, wo es doch in Australien genügend talentierte Fahrer gebe. Das sei auch nicht das Problem, so der Teamchef: "Wir glauben, dass wir mit einem der besten Teams am Start stehen. Wir haben das hin und wieder mit unseren schnellen Boxenstopps gezeigt. Wir haben seit Beginn der Serie nur einen mechanischen Defekt erlitten. Es gibt keinen Teammanager, der so gut ist wie Adam Gotch. Wir haben definitiv die nötigen Zutaten."

"Wir müssen nur den richtigen Fahrer finden, ihn schleifen und ihn behalten. Dann werden wir hoffentlich die richtigen Ergebnisse erzielen. Momentan ist das etwas schwierig. Wir haben mit Will Power angefangen und der wurde uns weggeangelt, wir hatten Ryan Briscoe und der wurde uns weggeangelt. Es ist nicht, dass wir keine guten Fahrer gefunden hätten, aber diese wurden von den anderen Serien einfach abgeworben. Das ist natürlich immerhin ein kleines Kompliment an uns. Es ist schwierig", erklärt der Formel-1-Weltmeister von 1980.

Parallel verweist er auf Team Brasilien, die in einer ähnlichen Situation stecken - große Motorsporttradition aber kaum Erfolge: "Das selbe könnte man aber über Brasilien behaupten. Sie haben so viele superbe Fahrer und wie viele Rennen haben sie gewonnen? Ich möchte damit nicht die Leistung anderer Teams schmälern, aber letzten Endes ist man an Bord seines eigenen Bootes der Kapitän. Wir glauben, dass wir einige sehr gute Fahrer an Bord haben und wir glauben, dass wir bald gute Resultate einfahren werden."

Gnadenlose Presse

Die australische Presse tut laut Jones ihr Übriges: "In Australien wird man von der Presse nicht nur kritisiert, wenn man nicht gewinnen, sondern auch, wenn man zwar gewinnt, aber das zu wenig. Die australische Presse als zu hart zu bezeichnen, ist also eine Untertreibung. Wir sind sportlich in Australien recht verwöhnt, das ist durch unsere Größe und Bevölkerungszahl gegeben. An jedem Wochenende kann man überall live oder im Fernsehen irgendwelche Sportveranstaltungen sehen, es ist schwierig, dagegen zu konkurrieren."

In der Formel 1 fuhren sie in den Jahren 1980 und 1981 gemeinsam für Williams und waren erbitterte Rivalen - Alan Jones und Carlos Reutemann. Wie fände es Jones, wenn sein alter Erzfeind mit einem A1GP-Team Argentinien auftreten würde? "Solange man unsere Teams an das jeweilige Ende der Boxengasse setzt, denke ich, dass das ok wäre. Ich scherze natürlich nur, ich würde Carlos sehr gerne als Teambesitzer sehen. Es wäre großartig. Ein Team Argentinien mit Carlos als Teambesitzer zu sehen, wäre...ähm...interessant", lacht Jones.

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