Vanwall in der Warteschleife: Gibt es noch Platz in der WEC 2025 oder nicht?
Vanwall hat die Testpläne für den überarbeiteten Vanderwell 680 LMH vorerst auf Eis gelegt: Das Team von Colin Kolles wartet auf die Zusage einer WEC-Rückkehr für 2025
(Motorsport-Total.com) - Kehrt Vanwall in der Saison 2025 in die Langstrecken-WM (WEC) zurück? Nachdem das Team von Colin Kolles in diesem Jahr vom ACO abgewiesen wurde, arbeitete man an einer Rückkehr in die Serie und unterzog dem Vandervell 680 LMH sogar einem umfangreichen Update. Doch nun geraten die Pläne ins Stocken - weil Vanwall noch immer kein grünes Licht für 2025 erhalten hat!

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Kehrt Vanwall 2025 in die WEC zurück? Das ist noch unklar! Zoom
"Wir haben noch kein Ja oder Nein gehört. Wir können zwei Autos einsetzen, aber uns läuft die Zeit davon", sagt Kolles im Interview mit Sportscar365. "Wir wollen willkommen sein. Aber es ist ihre Entscheidung. Sie hängt nicht von uns ab. Wir haben einen Plan A und B, aber in beiden Plänen wird das Auto Rennen fahren."
Die Testpläne für den überarbeiteten Vanderwell 680 LMH seien derzeit auf Eis gelegt, bis die Teilnahme für 2025 (alle Teams im Überblick) gesichert ist, verrät Kolles. Allerdings ist das Team nur an einer langfristigen Zusage interessiert: "Was wir nicht wollen, ist, dass sie uns [für 2025] akzeptieren und ein Jahr später kommt Hyundai und sie sagen uns, dass das Feld wieder voll ist."
Kolles: Ablehnung für 2024 "war falsch"
Der Teamchef von Vanwall hält die Absage für die WEC-Saison 2024 ohnehin für eine Fehleinschätzung. "Meine persönliche Meinung ist, dass die Entscheidung [Vanwall für 2024 abzulehnen] falsch war", sagt Kolles. "Isotta Fraschini ist bereits weg und einige andere haben Probleme."
Trotz der Absage hat das Team in den vergangenen Monaten daran gearbeitet, den Vandervell 680 LMH deutlich zu verbessern. Ende August absolvierte das Team mit Tristan Vautier am Steuer bereits einen Straight Line Test im Catesby-Tunnel in Großbritannien, um die neue Aerodynamik des Wagens zu testen.
Allerdings handelte es sich bei dem Auto, das auf Bildern bei Instagram zu sehen ist, nur um eine Trackday-Version des Vandervell 680 und nicht um das spätere Rennauto, das noch keinen Test absolviert hat. "Das WEC-Auto wird etwas anders aussehen als das Trackday-Auto", verrät Kolles. "Bisher haben wir nur Aero-Tests mit Komponenten des WEC-Autos durchgeführt."
Vandervell 680 LMH ist "zu 95 Prozent neu"
Im stark verbesserten Vandervell 680 LMH, der "zu 95 Prozent erneuert" wurde, arbeitet künftig der 3,5-Liter-V8-Turbomotor von Pipo, der bereits im SCG 007 von Glickenhaus Racing seinen Dienst verrichtete.
"Ursprünglich wollten wir nur den Motor von Gibson zu Pipo Moteurs wechseln, weil uns in der Saison 2023 60 kW [Leistung] fehlten", begründet Kolles. "Aber dann haben wir uns entschieden, das Auto komplett zu überholen, sodass wir im Grunde ein völlig neues Auto haben, sowohl aerodynamisch als auch mechanisch: neue Bremsen, neue Aufhängung, neue Lenkung. Auch das Getriebe und das Glockengehäuse wurden ausgetauscht."
"Mit dem Motorwechsel brauchten wir ein komplett neues Kühlsystem, weil die Wärmeabfuhr im Vergleich zu einem Saugmotor anders ist", erinnert der Teamchef. "Das Monocoque ist noch dasselbe, aber mit anderen Befestigungspunkten. Es ist zu 95 Prozent ein neues Auto."
Vanwall für WEC-Rückkehr gut aufgestellt?
"Wir sind der Meinung, dass wir im Jahr 2023 ein gutes Chassis hatten, aber wenn 60 kW fehlen, hat man ein Problem. Jetzt haben wir uns mit den letzten Modifikationen noch einmal verbessert", so Kolles, der sich für eine mögliche WEC-Rückkehr im Jahr 2025 gut aufgestellt sieht.
Neben Vautier, der beim Aerodynamik-Test im Auto saß, unterhält Vanwall weiterhin gute Beziehungen zu Esteban Guerrieri und Joao Paulo de Oliveira, die 2023 für das Team in der Langstrecken-WM an den Start gegangen sind. Hinzu kommt ein weiterer erfahrener Langstreckenpilot, mit dem Vanwall in leitender Funktion zusammenarbeitet. Dessen Identität bleibt vorerst allerdings geheim.


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