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Rossis GT3-Anfänge: Die meisten Hersteller wollten nur meinen Namen
Valentino Rossi erklärt, warum er 2022 zum Team WRT gegangen ist - Außerdem äußert er sich voll des Lobes über BMW-Motorsportchef Andreas Roos
(Motorsport-Total.com) - Als GT3-Pilot hat sich MotoGP-Legende Valentino Rossi mittlerweile fest in der Szene etabliert. Obwohl er lediglich über ein FIA-Silber-Ranking verfügt, ist es dem neunmaligen Motorrad-Weltmeister bereits gelungen, zwei Rennen der GT-World-Challenge (GTWC) Europe für sich zu entscheiden. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) stand er zweimal als Dritter auf dem Podium.

© Motorsport Images
Valentino Rossi ist aus gutem Grund bei WRT gelandet Zoom
Der Anfang war nicht einfach. Rossi kam mit Ambitionen, doch in den Gesprächen war für die meisten Hersteller vor allem sein Name attraktiv, wie er durchblicken lässt. Dass er sich schließlich für WRT entschied, hatte einen bestimmten Grund, wie er im Exklusiv-Interview mit Motorsport.com Italien, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, verrät.
"Wir haben mit fast allen Herstellern gesprochen, um zu sehen, wo wir hingehen können", so der 45-Jährige. "Vincent Vosse, Teamchef von WRT, schien derjenige zu sein, der die größte Leidenschaft für dieses Programm mitbrachte. Und er war derjenige, der am meisten an mich als Fahrer glaubte."
Exklusivinterview von Motorsport.com Italien mit Valentino Rossi
"Die anderen waren mehr daran interessiert, mich als 'Valentino-Rossi-Figur' zu haben, aber sie hatten keine klare Vorstellung davon, was sie tun sollten. Vincent hingegen war ganz auf das Racing fokussiert."
Rossi nennt keine Namen, aber er stand mit vielen Herstellern in Kontakt. Ein konkreter Hersteller war Ferrari, wie er auf Nachfrage erzählt: "Ich hätte es wirklich gerne gemacht. Wir haben miteinander gesprochen, aber irgendwie waren sie nicht sehr interessiert. Die Chance war da, aber sie hatten andere Pläne."
BMW erwies sich als Glücksgriff
Rossi absolvierte einen Formel-1-Test für Ferrari und fuhr vor seinem Wechsel in Vollzeit Langstreckenrennen auf Ferrari-GT3-Modellen. Sein Metier-Wechsel fiel jedoch mit den Vorbereitungen für das Hypercar-Programm von Ferrari zusammen.
"Vincent hingegen hat mich sofort überzeugt", sagt er. So landete er beim damaligen Audi-Rennstall, doch Mitte 2022 verdichteten sich die Anzeichen, dass das Audi-GT3-Programm zu Ende gehen würde. WRT wechselte schließlich 2023 zu BMW.
"Vincent sagte mir, dass es für das Team wichtig sei, einen anderen Hersteller mit einem Prototyp zu finden. Als er mir von BMW erzählte, war ich natürlich hocherfreut, denn ich hatte schon immer eine große Leidenschaft für diese Marke und besaß schon immer BMWs als Privatfahrzeuge." Mit seinen Polepositions in der MotoGP hat er mehrere Modelle gewonnen, aber sein Vater hat bereits 2001 einen M3 gekauft, wie Rossi erzählt.

© SRO Motorsports Group
Audi hatte an Rossis Aktivitäten weniger Interesse, der entscheidende Faktor war Vincent Vosse Zoom
Der Markenwechsel erwies sich auch in anderer Hinsicht als Glücksgriff: "Als ich mit den BMW-Verantwortlichen sprach, spürte ich viel mehr Interesse an meinem GT-Fahrerprogramm als bei Audi, die mich nicht wirklich berücksichtigt hatten - vielleicht auch, weil ihre Beziehung zu Vincent gerade zu Ende gegangen war."
Bei BMW wurde Rossi sogar zum Werksfahrer befördert: "Andreas Roos war vom ersten Treffen an sehr motiviert, mich zu haben. Das hat mir sehr geholfen, denn die Unterstützung eines offiziellen Herstellers im Rücken zu haben, ist schon etwas anderes."


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