Sofortiger Rückzug! Isotta Fraschini beendet WEC-Saison 2024 vorzeitig

Isotta Fraschini zieht mit unmittelbarer Wirkung den Stecker für sein WEC-Programm - Unstimmigkeiten mit dem Einsatzteam Duqueine führen zum Abbruch

(Motorsport-Total.com) - Isotta Fraschini wird an den verbleibenden Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) nicht mehr teilnehmen. Das Le-Mans-Hypercar Tipo6-C wurde von den drei noch ausstehenden Rennen in Austin, Fuji und Bahrain zurückgezogen.

Titel-Bild zur News: Isotta Fraschini wird in der WEC 2024 nicht mehr antreten

Isotta Fraschini wird in der WEC 2024 nicht mehr antreten Zoom

Grund für den Rückzug sind Unstimmigkeiten zwischen dem Hersteller und dem Einsatzteam Duqueine. Isotta Fraschini hatte sich erst im vergangenen Winter in einer spektakulären Aktion vom Entwicklungsteam Vector Sport getrennt. Der Wechsel zu Duqueine hatte finanzielle Gründe, wie offen zugegeben wurde.

Nun ist diese Partnerschaft Geschichte. Isotta Fraschini erklärt in einer Pressemitteilung offen, dass "die Bedingungen für eine Fortsetzung der Partnerschaft mit dem französischen Team Duqueine nicht mehr gegeben sind". Informationen des Motorsport Network zufolge weigerte sich Duqueine, Testarbeit mit dem Auto nach dem Saisonstart zu machen. Der Fall geht vor Gericht.

Schon während des 24-Stunden-Rennens von Le Mans gab es merkwürdige Vorkommnisse rund um Isotta Fraschini, als Hunderte von Journalisten während des Rennens ungefragt in eine Whatsapp-Gruppe mit dem Namen "Isotta Fraschini Press Area" eingeladen wurden. Nach einem Statement von Antonio Serravalle und einigen Bildern wurden alle Journalisten innerhalb weniger Minuten sofort wieder aus der Gruppe entfernt.

Nach den 6 Stunden von Sao Paulo gab Isotta Fraschini die Trennung von Motorsportdirektor Claudio Berro bekannt, dessen Rücktritt nun Sinn ergibt. Laut Pressemitteilung wird Isotta Fraschini nun "seine Ressourcen auf die Umstrukturierung seines Motorsportprogramms und die Entwicklung seiner Initiativen für Rennstrecken- und Straßenfahrzeuge konzentrieren."

Rückkehr angestrebt, aber wie?

Auch von einer "möglichen Rückkehr [in die WEC] in naher Zukunft" ist die Rede, doch die Erfahrung zeigt, dass solche offiziell auf Eis gelegten Projekte nur selten auf die Rennstrecke zurückkehren.

Miguel Valldecabres, CEO von Isotta Fraschini und Nachfolger von Claudio Berro, sagt: "Wir sind sehr stolz auf das, was wir in unserer ersten Saison erreicht haben. Die Teilnahme an der WEC war eine unglaubliche Ehre, mit dem besonderen Highlight der [Zielankunft bei den] 24 Stunden von Le Mans."

"Diese sehr schwierige Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber sie ermöglicht es uns, auf unseren Erfolgen aufzubauen, das Wachstum unserer Marke voranzutreiben und unsere Produkte sowohl im Rennsport als auch auf dem [Straßen-] Hypercar-Markt weiterzuentwickeln."

"Als neuer Hersteller mit großen Ambitionen müssen wir unsere Teilnahme an der WEC-Saison 2024 beenden, um unsere Ressourcen zu schonen und die Kontinuität unseres Projekts zu gewährleisten. Trotz dieses schweren Rückschlags blicken wir zuversichtlich in die Zukunft. Unsere Reise als Performance-Marke geht weiter und wir wollen neue Meilensteine erreichen."

Der Rückzug bedeutet, dass nur 36 Fahrzeuge das Lone Star Le Mans auf dem Circuit of the Americas am 1. September in Angriff nehmen werden. Eine erste Starterliste mit dem Isotta #11 von Jean-Karl Vernay, Antonio Serravalle und Carl Wattana Bennett wurde bereits veröffentlicht. Bemerkenswert ist die Rückkehr von Ben Keating in die WEC im Proton-Ford #88.

Wie es für Isotta Fraschini und Designer Michelotto (bekannt unter anderem durch die Ferrari-GT-Modelle bis einschließlich des 488 GT3 Evo) weitergeht, ist derweil unklar. Noch in Brasilien warb Isotta damit, die einzige Möglichkeit für interessierte Teams zu sein, in die Hypercar-Klasse einzusteigen. Doch nachdem es nun schon mit dem zweiten Team innerhalb eines Jahres zu Unstimmigkeiten kommt, wäre dieser Schritt nicht ohne Risiko.

WEC 2024 auch ohne Isotta überbucht

Die Lage wird noch schwieriger, weil für die Saison 2025 auch noch der Zwang hinzukommt, bei allen Rennen zwei Autos einsetzen zu müssen, was eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellt. Die WEC hat ohnehin ein Platzproblem, weil 2025 ein zweiter Cadillac, ein zweiter Lamborghini und zwei Aston Martin im Feld untergebracht werden müssen. Eine weitere Möglichkeit wäre noch, die Isotta-Hypercars durch ein unabhängiges Team einzusetzen.

Im Hintergrund strebt außerdem Vanwall eine Rückkehr in die WEC mit einem runderneuerten Hypercar an. Colin Kolles hat jüngst im Markenrechtsstreit die alleinigen Rechte auf den Namen Vanwall innerhalb der EU erwirkt. Angesichts dieses Interesses wirkt auch die Aufstockung des Feldes auf 40 Fahrzeuge nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Isotta Fraschini kam bei seinen fünf WEC-Einsätzen dreimal ins Ziel. Bestes Resultat war ein 14. Platz bei den 24 Stunden von Le Mans. Das Hypercar wurde während der Saison immer besser eingestuft und zeigte in Brasilien seinen bisher höchsten Grundspeed.

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