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Toyota in Le Mans: Sind aller guten Dinge drei?
Im dritten Anlauf reist Toyota als Favorit zu den 24 Stunden von Le Mans und erklärt selbstbewusst: Alles andere als der Sieg wäre eine Enttäuschung
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Toyota im vergangen Jahr als Außenseiter zu den 24 Stunden von Le Mans gereist war, hat das japanische Werksteam aus Köln-Marsdorf 2014 die Favoritenrolle inne. Der TS040 Hybrid hat sich bei seinen bisherigen Einsätzen als schnelles und standfestes Auto erweisen, Siege bei den ersten beiden Saisonrennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Silverstone und Spa-Francorchamps sowie die Bestzeit beim Testtag in Le Mans unterstrichen das Potenzial des Autos.
© xpbimages.com
Toyota war bisher in dieser Saison das Maß der Dinge Zoom
Den Toyota-Fahrern und -Teamverantwortlichen ist daher klar: So gut wie in diesem Jahr waren die Chancen auf den Sieg in Le Mans noch nie. Beim dritten Anlauf nach dem Comeback und der 16. Teilnahme insgesamt will Toyota daher endlich zuschlagen und die deutschen Konkurrenten von Audi und Porsche mit der 1.000-PS-Hybrid-Power des TS040 in die Schranken weisen. Allerdings weiß man im Hause Toyota auch, dass in 24 Stunden eine Menge passieren kann. Das sagen die Teamverantwortlichen und Fahrer vor dem Start in die Rennwoche:
Yoshiaki Kinoshita, Team-Präsident: "Unsere Reise mit dem TS040 Hybrid begann vor einem Jahr nach Le Mans 2013. Seitdem hat jeder im Team gewaltige Anstrengungen unternommen. Das gesamte Team hat hart an der Vorbereitung gearbeitet, und ich glaube wir haben alles getan was wir konnten, um uns auf die Herausforderung Le Mans vorzubereiten. Wir fahren mit einem einzigen Ziel dorthin: Der Sieg. Viele Faktoren liegen nicht in unserer Hand - die Performance unserer Rivalen, Glück und das Wetter - aber wir haben unsere Hausaufgaben erledigt und müssen damit in der Rennwoche einfach weitermachen. Durch die Rückkehr von Porsche wird es in diesem Jahr härter als je zuvor, aber umso süßer würde auch der Sieg schmecken."
Hybrid-System für Le Mans ausgelegt
Hisatake Murata, Geschäftsführer der Abteilung Motorsport-Entwicklung: "Durch die neuen Regeln können wir nun endlich unsere gesamte Hybrid-Technologie zeigen und den Boost an alle vier Räder liefern. Dieses System hatten wir ganz zu Beginn entwickelt, daher freuen wir uns, dass wir in diesem Jahr darauf zurückgreifen können. Le Mans ist, was die Energierückgewinnung betrifft, völlig anders als Spa und Silverstone."
"Wir sind besser vorbereitet als 2012 oder 2013."
"Das Hybrid-System wurde so ausgelegt, dass es in Le Mans am effektivsten ist, und aus den vorherigen Jahren wissen wir, welch bedeutenden Anteil es an der Rundenzeit hat. Durch die harten Bremszonen auf den Schikanen auf der Mulsane-Geraden können wir die vollen 6 MJ zurückgewinnen, was für uns ein sehr positiver Aspekt ist. Wir immer ist die Treibstoff-Effizienz in Le Mans ein großes Thema. Wir werden die Hybrid-Energie daher sorgsam einsetzen, um Treibstoff-effizient und mit optimaler Performance zu fahren."
Pascal Vasselon, Technischer Direktor: "Wir sind besser vorbereitet als 2012 oder 2013. Wir fahren ohne Zweifel nach Le Mans, können aber aus verschiedenen Gründen nicht siegesgewiss sein. Zu viele Dinge können wir nicht kontrollieren: Das Risiko im Verkehr über die 24 Stunden, die unterschiedlichen Leistungsfaktoren, und zudem fahren wir gegen sehr starke Konkurrenten, die nach Spa nicht stillgestanden haben."
"Le Mans ist im Vergleich zu den anderen Rennstrecken im Kalender ein völlig anderer Kurs, dementsprechend müssen wir uns darauf vorbereiten. Die reine Höchstgeschwindigkeit ist dort wichtiger als anderswo. Außerdem müssen wir die Benzin- und Reifenstrategie sorgfältig analysieren, um zwischen der Zeit in der Box und auf der Strecke den besten Kompromiss zu finden. Nach zwei Siegen in den ersten beiden Rennen sind wir aber da, wo wir sein wollen und freuen uns sehr darauf."
Alexander Wurz #7: "Ich kann den Beginn der Rennwoche kaum erwarten, darauf haben wir ein ganzes Jahr gewartet. Le Mans fühlt sich völlig anders an als alles, was du vorher gefahren bist, denn du fährst ständig mit Höchstgeschwindigkeit und hast keine wirklichen Auslaufzonen, vor allem bei den Abschnitten im Wald und in den Porsche-Kurven. Ich erwarte wie immer in Le Mans ein schwieriges Rennen, habe aber hohe Erwartungen. Wenn ich aufs Podium komme, will ich auch auf der obersten Stufe stehen. Le Mans ist aber immer unberechenbar, daher müssen wir unseren Job jederzeit richtig machen und weiter kämpfen."
"Mit einem LMP1 in Le Mans zu fahren, ist ein atemberaubendes Gefühl."
Stephane Sarrazin #7: "Le Mans ist für mich der Höhepunkt des Jahres. Mit einem LMP1 in Le Mans zu fahren, ist ein atemberaubendes Gefühl. Als Fahrer bist du bei jeder Runde aufgeregt, im Vergleich zu anderen Rennstrecken ist es ein ganz besonderes Gefühl. Daher freue ich mich wirklich auf die Rennwoche. Wir hatten eine starke Vorbereitung, das Team, die Mechaniker, die Fahrer, alle sind bereit. Dieses Auto ist etwas ganz Besonderes und so gut. Ich bin mir sicher, dass beide Autos gute Chancen haben. Ich werde mein Bestes geben, um uns an die Spitze zu bringen."
Fahrer schwärmen von Le Mans
Kazuki Nakajima #7: "Das ist mein drittes Rennen in Le Mans, daher habe ich jetzt mehr Erfahrung. 2012 hatte ich keinerlei Erwartungen, und im Vorjahr wussten wir vor dem Rennen, dass es schwierig werden würde, aber in diesem Jahr ist das anders. Wir glauben, dass wir alle möglichen Vorbereitungen getroffen haben und haben bei den ersten beiden Rennen eine starke Performance gezeigt. Ich bin bereit, um um den Sieg zu kämpfen. Da wir uns bestmöglich vorbereitet haben, spüre ich weniger Stress und bin ruhiger. Ich versuche es, wie jedes andere Rennen auch anzugehen, meine persönliche Vorbereitung ist ähnlich, und das ist ein gutes Zeichen."
"Ich bin zu Toyota gegangen, um Le Mans zu gewinnen."
Anthony Davidson #8: "Ich bin zu Toyota gegangen, um Le Mans zu gewinnen. Das ist mein Ziel, seit ich in den Langstreckensport eingestiegen bin. In diesem Jahr sind wir in einer guten Position, daher wäre ich, insbesondere nach der Vorstellung bei den ersten beiden Rennen, enttäuscht, wenn wir nicht um den Sieg beim 'big one' kämpfen könnten. Aber in Le Mans kann man nie wissen. Selbst wenn du das schnellste Auto hast, ist das keine Garantie. Ich werde versuchen, so wie im vergangenen Jahr zu fahren, denn das war die ideale Herangehensweise für das Rennwochenende. Dann werden wir sehen, wo wir am Ende stehen."
Nicolas Lapierre #8: "Le Mans ist wahrscheinlich die Strecke, auf der man als Fahrer am meisten Spaß hat. Ich kenne dort jeden Zentimeter, und jedes Mal wenn ich nach Le Mans zurückkehre, ist es etwas ganz Besonderes. Es ist so einzigartig und völlig anders als alle anderen Strecken, daher entwickelt man ganz besondere Gefühle. Ich komme als Führender in der Weltmeisterschaft zu diesem Rennen und weiß, dass ich ein gutes Auto haben, daher will ich logischerweise auch gewinnen. Aber das ist kein normales Rennen, bei den 24 Stunden von Le Mans muss man demütig bleiben. Selbst wenn alles gut läuft, muss man mit Unerwartetem rechnen."
Sebastien Buemi #8: "Das ist die größte Veranstaltung des Jahres, bei der alles mögliche passieren kann. Das gesamte Team steht gewaltig unter Druck. Wir kämpfen zwar auch um den WEC-Titel, aber Le Mans ist das wichtigste Rennen, für das jeder ganz besonders hart arbeitet. Natürlich ist es unser Ziel, zu gewinnen, aber man kann nie vorhersagen, wie sich das Rennen entwickeln wird. Es ist ein langes Rennen voller Überraschung. Wir werden unseren Job bestmöglich erledigen und dann sehen, wo wir landen. Ich gebe alles, um auf die Mitte des Podiums zu kommen."
