Todt: "Müssen Peugeot-Entscheidung respektieren"
FIA-Präsident Jean Todt bringt nach dem Peugeot-Abschied seine Enttäuschung zum Ausdruck: Bleiben ist besser als gehen
(Motorsport-Total.com) - Nach vielen Jahren der tiefen Feindschaft zwischen Automobil-Weltverband FIA und Le-Mans-Organisator ACO haben die beiden Parteien endlich wieder eine gemeinsame Basis gefunden. Die Entstehung der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist nicht zuletzt dem Bemühen des neuen FIA-Präsidenten Jean Todt zu verdanken, der sich mit ACO-Boss Jean-Claude Plassart an einen Tisch setzte und die Zwistigkeiten der Vergangenheit ausräumte.
© ACO
Im Juni 2011 startete FIA-Präsident Jean Todt die 24 Stunden von Le Mans
Entsprechend enttäuscht ist der Franzose nach der Rückzugs-Erklärung von Peugeot. Die Löwen hätten eine der sportlichen Säulen der WEC bilden sollen. "Wenn man einen Teilnehmer vom Kaliber Peugeot verliert, so ist dies natürlich eine schlechte Nachricht", sagt Todt. "Das zeigt, wie schwierig die wirtschaftliche Situation im Automobilbau ist, vor allem bei dieser Gruppe." Der PSA-Konzern verzeichnete zuletzt starke Absatzrückgänge, vor allem in Frankreich. Es steht die Entlassung von rund 6.000 Mitarbeitern an.
"Ich finde, dass es gerade in diesen schwierigen Zeiten das bessere Signal wäre, wenn man dem Sport treu bliebe. Besser jedenfalls als sich zurückzuziehen", meint Todt, "aber wir müssen deren Entscheidung natrülich respektieren. Ich hoffe, sie kehren möglichst schnell wieder in die höchste Kategorie von Motorsport zurück." Peugeot hatte sich in der Erklärung vom Mittwoch die Tür für eine schnelle Rückkehr 2013 oder 2014 offen gehalten.
"Und tut dieser Schritt sehr leid", meint Michelin-Sportchef Nick Shorrock. Der französische Reifenhersteller war in den vergangenen fünf Jahren enger Partner auf der Langstrecke. "Wir denken zunächst an die Menschen, die dort arbeiten. Wir haben gemeinsam sehr viele Erfolge feiern dürfen. Wir sollten auch für dieses Jahr wieder neue Reifen für Peugeot entwerfen. Nun schauen wir nach vorne. An unserem Engagement wird der Abschied von Peugeot nichts ändern."
