• 14.06.2008 10:00

  • von Roman Wittemeier

Sarrazin: "Es ist ein Traum"

Polesetter Stéphane Sarrazin ist zuversichtlich für das Rennen, warnt aber auch: "Wir waren überrascht, dass der Audi auf Longruns so schnell ist"

(Motorsport-Total.com) - Stéphane Sarrazin ist bislang der schnellste Mann im Vorfeld der 76. Auflage der 24 Stunden von Le Mans. Der Franzose holte sich mit einer Traumrunde in 3:18.513 Minuten die Pole-Position und konnte damit seinen Qualifying-Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen. Die Peugeot-Mannschaft geht geschlossen von den ersten drei Startplätzen ins Rennen, entsprechend optimistisch gibt man sich im Lager der Löwen. Die Diesel-Konkurrenz hatte bislang konstant einen Rückstand von etwa drei bis vier Sekunden - eine Welt.

Titel-Bild zur News: Sarrazin Lamy Wurz

Das Spitzentrio von Peugeot: Pedroa Lamy, Stéphane Sarrazin, Alexander Wurz

"Ich war glücklich mit dem Auto, pushte extrem hart und konnte eine gute Zeit hinlegen", bilanzierte Sarrazin nach seiner Fabelzeit im Mittwochs-Qualifying gegenüber 'autosport.com'. "Das Auto gibt mir viel Selbstvertrauen. Ich habe viele Kilometer darin verbracht und viele Rennen damit bestritten, daher fühle ich mich in dem Wagen richtig zuhause. Es ist das größte Rennen der Welt und dort auf der Pole-Position zu stehen ist schon ein tolles Gefühl." Die Rundenzeit des Franzosen war um beeindruckende acht Sekunden schneller als die Pole-Zeit des Vorjahres.#w1#

Dabei hatte Sarrazin auf seiner schnellen Runde nicht einmal freie Bahn gehabt: "Ich war eigentlich etwas frustriert, denn ich hatte am Ende der Runde wirklich einigen Verkehr. Das hat mich schätzungsweise drei Zehntelsekunden gekostet. Ich habe wirklich eine saubere Runde gefahren, mal abgesehen von einer Kleinigkeit in den Porsche-Kurven. Jeder hat in Le Mans mit dem Verkehr zu tun. Es ist einfach unmöglich eine Runde ohne jeden Verkehr zu fahren. Als ich dass auf der Tafel 3:18 Minuten sah, dachte ich 'Wow, das ist aber schnell'. Es war ein komisches Gefühl, so schnell gewesen zu sein und es ist ein Traum, hier auf Pole zu stehen."

Alle Peugeot-Piloten, die bereits im vergangenen Jahr im Le-Mans-Einsatz waren, berichten über eine erheblich verbesserte Fahrbarkeit des 908 HDi FAP. "Vor allem in den schnellen Kurven rutschen wir nicht mehr so viel. Es ist viel stabiler geworden", erklärte Sarrazin, der von einer unangefochtenen Favoritenstellung der französischen Mannschaft nach wie vor nichts wissen will. "Wir haben am Donnerstag gesehen, dass Audi sehr schnell ist. Allan McNish, Tom Kristensen und Dindo Capello haben verdammt schnelle Stints hingelegt und wir waren von deren Speed etwas überrascht."

Die ersten zwei Stunden des Rennens werden für die erwarteten 250.000 Zuschauer an der Strecke voraussichtlich viel Action bieten, da man wahrscheinlich sechs Autos gemeinsam davonfahren sehen wird. Dabei werden sich aber die Peugeot schnell absetzen wollen. Das Trio soll sich allerdings nicht gegenseitig ins Gehege kommen, berichtete Sarrazin: "Wir sprechen im Team vor dem Rennen darüber, aber da steht jetzt noch nichts fest. Ich hoffe, dass wir vorne bleiben können. Wenn Pedro Lamy das Auto in Führung liegend an mich übergibt, werde ich wohl ein lockeres Rennen fahren können."