Porsche-Verpflichtungen: Webber, Jani und wer noch?
Der Porsche-Kader für den Le-Mans-Angriff 2014 nimmt immer konkretere Formen an: Lucas Luhr gilt als Topkandidat für einen weiteren Platz
(Motorsport-Total.com) - Mit der Bekanntgabe von Mark Webber und Neel Jani als LMP1-Piloten für die Saison 2014 hat Porsche seine Ambitionen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und in Le Mans klar unterstrichen. Jani gilt seit Jahren als einer der besten Piloten in der Topklasse, Webber bringt reichlich Erfahrung mit. Der Australier war bereits Ende der 1990er-Jahre mit Mercedes an der Sarthe. Seine unfreiwillige Flugeinlage ist bis heute unvergessen.

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Lucas Luhr im Porsche-LMP1? "Schauen wir mal", sagt der 33-Jährige Zoom
Porsche hatte bereits vor zwei Wochen die langjährigen Werkspiloten Timo Bernhard und Romain Dumas für das LMP1-Programm ab 2014 benannt. Zusammen mit Webber und Jani kommt man somit nun auf vier Piloten, die für das kommende Jahr gesetzt sind. Porsche wird mit zwei Fahrzeugen in der WEC antreten. Derzeit überlegt man offenbar sogar, ob man im ersten Jahr ein drittes Auto rollen lässt, um die Entwicklung zu beschleunigen. In jedem Falle sind noch Fahrerplätze offen.
Wer bekommt einen der restlichen Werksdeals bei den Zuffenhausenern? Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' soll der fünfte Pilot bereits einen Vertrag unterzeichnet haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Lucas Luhr im Porsche-LMP1 sitzen. Der 33-jährige gebürtige Koblenzer war bereits von 1999 bis 2006 im Werkskader des Sportwagen-Herstellers. 1998 qualifizierte er sich mit dem Gewinn des Porsche-Carrera-Cup für den begehrten Job.
Luhr ist Rekordsieger in der American-Le-Mans-Series (ALMS), liefert dort an der Seite von Klaus Graf im HPD von Pickett regelmäßig starke Leistungen ab. Zuletzt war er zusätzlich mit Jota in Le Mans und in der European-Le-Mans-Series (ELMS) im Einsatz. Es gibt allerdings weitere Kandidaten für einen Platz im Porsche-LMP1-Kader. Mike Conway und Ryan Briscoe werden ebenso gehandelt wie Nick Heidfeld, der sich im LMP1-Auto von Rebellion schnell in der Szene etablieren konnte.
Ein Platz wird offenbar noch einige Wochen freigehalten. Die Piloten aus dem bisherigen Werksfahrer-Pool sollen eine Chance im neuen LMP1-Auto erhalten. "Es ist klar, dass auch die Fahrer aus unserem GT-Programm eine Chance erhalten. Das ist versprochen", stellt Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz klar. Der langjährige Porsche-Pilot Marc Lieb darf sich ebenso Chancen ausrechnen wie Jean-Karl Vernay, der nach einem Test im Peugeot Ende 2011 bereits einen Vertrag mit den Franzosen sicher hatte, bevor diese das Programm plötzlich stoppten.
Die Fans würden am liebsten Nick Heidfeld in einem Porsche sehen. Im Rahmen einer Umfrage von 'Motorsport-Total.com' gaben 39,83 Prozent von 2.500 Teilnehmern an, dass der Ex-Formel-1-Pilot ein Wunschkandidat sei. Auf Mark Webber (28,30 Prozent) und Neel Jani (4,68) entfielen weniger Stimmen. Lucas Luhr steht recht gut im Kurs. 12,93 Prozent wollen den Wahlschweizer im Porsche sehen. Vielleicht gibt es eine weitere Überraschung. Entwicklungsvorstand Hatz hat angedeutet, dass es durchaus noch "sehr namhafte Piloten" im Fokus von Porsche gibt. Bei einem Einsatz von drei Autos wären noch fünf Plätze frei.

