• 21.01.2023 16:52

  • von Tobias Ebner, Co-Autor: Charles Bradley

Porsche-Pilot Felipe Nasr: "LMDh erinnert mich an Formel 1"

Durch das Hybridsystem fühlt sich Porsches Felipe Nasr an seine Formel-1-Zeit erinnert - Warum LMDh/GTP einen anderen Fahrstil als LMP1 und DPi erfordert

(Motorsport-Total.com) - Felipe Nasr hat sich in seiner Zeit in den USA zu einem der Top-Fahrer im Prototypen-Rennsport entwickelt. Zusammen mit Action Express Racing gewann der Brasilianer in Diensten von Cadillac die IMSA-Meisterschaft 2018 und 2021, zudem siegte er 2019 bei den 12h von Sebring und beim Petit Le Mans.

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr, Matt Campbell, Michael Christensen

Felipe Nasr pilotiert in der IMSA-Saison 2023 den Penske-Porsche #7 Zoom

Der geneigte Motorsport-Fan kennt Nasr aber noch aus seiner kurzen Zeit in der Formel 1, wo er 2015 und 2016 für das Sauber-Team ins Lenkrad griff. Nun ist Nasr pünktlich zum Anbruch der neuen LMDh-/GTP-Ära bei Porsche untergekommen. Und fühlt sich am Steuer des Porsche 963 in seine Zeit in der Königsklasse zurückversetzt.

"Der Einbau des Hybridsystems erinnert mich an meine Zeit in der Formel 1. Am Lenkrad gibt es für uns Fahrer eine Menge zu sehen und zu tun", so Nasr gegenüber 'Motorsport.com Global'. "Ich kann es kaum erwarten, die Autos zusammen fahren zu sehen. Sie sind breiter und länger [als zuvor] - für mich sehen sie knallhart aus!"

Verändertes Bremsverhalten musste erst erlernt werden

Nasr war im Dezember 2021 einer der ersten Fahrer, die von Porsche für das LMDh-Programm engagiert wurden, und trug entsprechend viel zur Entwicklung des Sportwagens bei. Der Einheitshybrid, der in der neuen Kategorie vorgeschrieben ist, ändert für ihn einiges in Sachen Fahrstil im Vergleich zur hybridlosen Vorgänger-Klasse DPi.

"Es fühlt sich anders an mit dem Hybridsystem im Auto. Es gibt definitiv einige Unterschiede in Bezug auf den Fahrstil und die neuen Reifen", erklärt der Brasilianer. "Wenn wir auf das Bremspedal treten, haben wir nicht nur das mechanische System, sondern das kombinierte Hybridsystem, sodass der E-Motor uns auch beim Abbremsen des Autos hilft."


IMSA 2023: Vorschau auf die neue LMDh-/GTP-Klasse

"Wenn man auf die Bremse tritt, erwartet man sofort Bremskraft. Das hat sich nicht geändert. Aber das Gefühl, das man beim Treten des Pedals hat, ist anders. Wir mussten das alle erst einmal lernen, aber es macht Spaß. Das Auto sieht gut aus und fährt sich gut."

LMDh-Porsche wohl mit ähnlichen Stintlängen wie LMP1

Der Porsche 963 erfordert laut Nasrs Markenkollege Nick Tandy auch einen anderen Fahrstil als der Vorgänger-Prototyp der Zuffenhausener, der LMP1-Bolide 919 Hybrid. Das liegt laut dem Briten nicht nur an den zwei verwendeten Hybridsystemen, durch die beim 919 beide Achsen angetrieben wurden. Auch die wesentlich freiere Fahrzeug-Entwicklung in der LMP1-Klasse spielt dabei eine Rolle.

Wo sich LMDh und LMP1 dagegen annähern könnten, wären dank des Hybrids die Stintlängen. Nasr meint nach seiner Erfahrung aus den bisherigen Testfahrten: "Die Stintlängen werden länger sein, wir werden mehr Fahrzeit haben - also werden wir vielleicht nicht mehr 35 bis 40 Minuten am Stück fahren, wie wir es mit dem DPi getan haben."

"Jetzt müssen wir uns 50 bis 60 Minuten lang um das Auto, die Reifen und den Sprit kümmern. Das ist ein gutes Plus an Zeit. Ich denke, die Fahrer werden das auch körperlich spüren!" Ob die Piloten tatsächlich Erschöpfungserscheinungen haben werden, werden bereits die 24h von Daytona am kommenden Wochenende zeigen.

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