Nach 18 Stunden: Audi übernimmt die Kontrolle
Zwei Audi R15 TDI können das Tempo an der Spitze zum Start ins letzte Rennviertel kontrollieren - Schafft Peugeot einen letzten Angriff?
(Motorsport-Total.com) - Peugeot ist zu den alten Problemen zurückgekehrt. Auch vor dem Le-Mans-Sieg 2009 waren die Franzosen oft beeindruckend schnell, aber scheiterten stets an der Zuverlässigkeit. In diesem Jahr wieder das gleiche bittere Spiel für die Löwen. Vier 908 HDi FAP fallen nach und nach aus der Entscheidung an der Spitze heraus. Es gibt Aufhängungsprobleme, Sorgen mit der Elektrik, einen Motorschaden und Zwischenfälle auf der Strecke.

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"Was sollen wir nun noch tun? Klar, wir werden mit dem Peugeot Nummer eins Vollgas geben. Aber ich glaube kaum, dass es noch reichen wird", so Peugeot-Sportchef Olivier Quesnel nach dem Ausfall des souverän führenden Franck Montagny. "So ist es eben in Le Mans", zuckt Teamkollege Stéphane Sarrazin enttäuscht mit den Schultern. "Es war wohl etwas am Motor. Urplötzlich ging offensichtlich gar nichts mehr. Dabei hatten wir das Rennen im Griff, das Tempo ganz klar kontrolliert."#w1#
Die Kontrolle hat nun Audi übernommen. Rockenfeller/Dumas/Bernhard führen das Rennen deutlich vor den Markenkollegen Treluyer/Fässler/Lotterer an, dahinter macht Anthony Davidson im einzig verbliebenen Werks-Peugeot Vollgas. Der britische Neuzugang der Franzosen rangiert sich kompromisslos durch den Verkehr, fährt ultraschnelle Rundenzeiten von unter 3:20 Minuten. Die Zeichen sind klar: Peugeot versucht es mit aller Gewalt.
Kristensen/Capello/McNish lauern auf einen weiteren Defekt oder Fehler von Peugeot. Sollte auch der 908 mit der Startnummer eins noch einmal Probleme bekommen, dann würde das Trio um den Le-Mans-Rekordsieger ein reines Audi-Podium komplettieren können. Der Kunden-908 von Oreca kann von Platz fünf aus wohl nichts Entscheidendes mehr anrichten. Aston Martin stellt auf Platz sechs nach wie vor den besten Benziner.
In der LM2-Klasse ist die Situation seit vielen Stunden unverändert. Strakka liegt mit großem Vorsprung vor Highcroft, Platz drei hält OAK mit dem Pescarolo-Judd. Die GT-Klassen erlebten unterdessen noch mehr Dramatik. In der GT1-Klasse blieb der Larbre-Saleen an der Spitze, in der GT2-Klasse verabschiedeten sich gleich beide favorsierten Corvettes. Antonio Garcia rollte mit Motorenproblemen langsam an die Box, Emmanuel Collard schlug nach einem Überrundungsmanöver des Peugeot rückwärts brutal in den Porsche-Kurven in die Leitplanken.
Die großen Profiteure des Corvette-Pechs sind Marc Lieb, Richard Lietz und Wolf Henzler im Porsche. Das Felbermayr-Trio führt in der GT2-Klasse vor den sensationell starken Alesi/Fisichella/Vilander im Ferrari. Auf Rang drei lachen sich Dominik Farnbacher, Allan Simonsen und Leh Keen mit dem Farnbacher-Ferrari ins Fäustchen. Der BMW von Müller/Farfus/Alzen liegt trotz vieler Reparaturstopps nun schon auf Rang fünf.

