Halbzeit: Peugeot führt durch die Nacht
Montagny/Sarrazin/Minassian fahren mit komfortablen Vorsprung durch die Le-Mans-Nacht - Audi stabilisiert sich auf Podestkurs - GT1: Matech verliert sichere Führung
(Motorsport-Total.com) - Die Positionen scheinen zur Halbzeit fest bezogen, doch der Schein trügt womöglich - immerhin ist erst Halbzeit beim Langstreckenklassiker an der Sarthe. Peugeot konnte die Führung mit Sarrazin/Montagny/Minassian seit Mitternacht weiter ausbauen. Der Kunden-908 von Oreca hält dem Werkswagen mit einem Respektabstand von einer Runde auf Platz zwei den Rücken frei. Dahinter tummeln sich alle drei Audi R15 TDI.

© xpb.cc
Die Le-Mans-Fahrzeuge jagen im Tiefflug durch die Nacht
Dumas/Bernhard/Rockenfeller belegen nach einer grundsoliden Fahrt in den ersten zwölf Stunden Platz drei, allerdings ist der Vorsprung auf die Markenkollegen Treluyer/Fässler/Lotterer nicht allzu groß. Eine Lücke klafft zum dritten R15 mit Kristensen/McNish/Capello. Der Diesel mit der Startnummer sieben war am Abend durch eine unliebsame Begegnung mit dem BMW Art Car in Rückstand geraten.#w1#
"Ich dachte, Tom hätte sich für die innere Linie entschieden, aber er wollte offenbar nach außen", schildert Andy Priaulx den Vorfall, der Kristensen rückwärts in die Reifenstapel beförderte. Der BMW Pilot schleppte sich mit einem Reifenschaden in Richtung Box, der dänische Rekordsieger wollte ihm ausweichen und flog ab. "Ich fühle mich gewissermaßen mitverantwortlich", so Priaulx. "Tom ist ein Held und es tut mir sehr leid. Diese Sache tut mir fast ebenso leid wie unser eigenes Ausscheiden."
Abseits dieses Zwischenfalls hatte der Peugeot mit der Startnummer eins zunächst technische Probleme an der Lichtmaschine, später gab es Kontakt mit Jean Alesi im AF-Corse-Ferrari. Anthony Davidson rodelte durch das Kiesbett, Alesi schleppte seinen F430 mit einem Plattfuß an die Box. Der Wagen der Vorjahressieger reihte sich hinter dem Audi-Trio auf Platz sechs wieder ein. Dahinter folgen die beiden Aston Martin, die in der "Benzinerwertung" unschlagbar zu sein scheinen.
In der LMP2-Klasse ist aus dem Duell der beiden Acuras zunächst einmal die Luft heraus. Highcroft erlitt innerhalb weniger Stunden gleich drei Reifenschäden. Zweimal war Marco Werner der Leidtragende. "Vielleicht sind die Steine aus den Kiesbetten zu spitz", so der ehemalige Audi-Pilot. Highcroft hatte sich lange Zeit in Schlagdistanz zu Strakka halten können, doch die Briten haben nun rund drei Runden Vorsprung.
In der GT1-Klasse erlebt Ford ein mittelschweres Debakel. Zuerst flog der Wagen von Marc VDS früh ab, dann brannte der Matech-Wagen von Allemann/Frey/Gachnang aus, anschließend wurde der sicher führende Ford GT von Grosjean/Mutsch/Hirschi bei einer Kollision mit dem OAK-LMP2 schwer beschädigt. Das Team fiel auf Rang drei zurück. Es führt der betagte - aber bewährte - Larbre-Saleen vor der Alphand-Corvette von Jousse/Maassen/Goueslard.
In der GT2-Klasse ist der feine Kampf zwischen dem Risi-Ferrari und den beiden Werks-Corvettes endgültig beendet. Die Mannschaft von Bruni/Melo/Kaffer erlitt einen Getriebeschaden. Zunächst versuchte man noch die Probleme zu beheben, aber man gab schließlich auf. Gavin/Beretta/Collard führen vor dem Schwesterauto von Magnssen/O'Connell/Garcia und dem Porsche von Lieb/Lietz/Henzler. Der einzige verbliebene BMW rangiert auf Rang sieben der GT2-Klasse.

