Mit mehr Budget: Tincknell verspricht Nissan-Rückkehr

Harry Tincknell ist fest von einer Rückkehr von Nissan in die WEC 2016 überzeugt: Mehr Geld, mehr Personal und ein komplett überarbeiteter Nissan GT-R LM Nismo

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Rückzug aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ist es still geworden um den Nissan GT-R LM Nismo. Fast scheint es so, als wolle Nissan das radikale Fahrzeug, das man bis zu den 24 Stunden von Le Mans 2015 so stark beworben hat, aus dem kollektiven Gedächtnis streichen. Kein Wunder also, dass sich die Gerüchte um eine Einstellung des Programms mehren. Harry Tincknell aber verspricht, dass Nissan wiederkehren und das Fahrzeug "viel konkurrenzfähiger" sein werde.

Titel-Bild zur News: Nissan GT-R LM Nismo

Nummer 22 lebt: Harry Tincknell freut sich auf eine Rückkehr mit Nissan Zoom

"Viele Gerüchte gehen momentan um", sagt der 24-Jährige gegenüber 'Express & Echo'. "Aber mein Team war immer sehr offen und ehrlich und ließ uns die Situation stets wissen." Und Nissan hat Tincknell versprochen, dass man in die WEC zurückkehren werde. "Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen", so der LMP2-Klassensieger der 24 Stunden von Le Mans 2014, der dieses Jahr die schnellste Runde aller drei Nissan in Le Mans gedreht hat. "Nissan macht weiter und ich habe einen Vertrag, den ich zu 100 Prozent erfüllen werde."

Es soll aber nicht nur bei einer bloßen Rückkehr bleiben, der Nissan GT-R LM Nismo soll auch endlich konkurrenzfähig werden. Dazu hat Nissan das Budget erhöht und mehr Personal angeheuert. "Sie haben viele Leute von Nismo aus Japan geholt und führen ein Redesign des Fahrzeugs durch", lässt Tincknell durchblicken. "Es ist eine komplette Überholung, die es uns gestatten sollte, konkurrenzfähiger zu sein."

Wiederbelebung des ursprünglichen Konzepts

Im Großen und Ganzen bedeutet es eine Rückkehr zum ursprünglichen Konzept mit einer wesentlich besseren Vorbereitung als noch anno 2015, als man hoffnungslos dem Zeitplan hinterherrannte. "Das Fahrzeug wird nach wie vor einen Frontmotor haben, aber über Allradantrieb und ein vernünftiges Hybridsystem verfügen", erklärt Tincknell, der sich in der Saison 2015 mit einem Engagement bei Jota Sport in der ELMS fit hielt. "Außerdem wird es bessere Bremsen und ein besseres Getriebe haben."

Nissan hatte ursprünglich den GT-R LM Nismo als Allradler ausgelegt: Der Verbrennungsmotor sollte auf die Vorderachse wirken und am Kurvenausgang von einem mächtigen Hybridsystem angeschoben werden, das auf die Hinterachse wirken sollte, um die Vorderreifen zu entlasten. Die Gesamtleistung hätte mindestens 1.250 PS betragen. Weil die Motorbremse auf die Vorderachse wirkt, hätte der Nissan GT-R LM Nismo ausgezeichnet in Kurven eingelenkt, ohne den Nachteil des Frontantriebs beim Beschleunigen zu haben, da die Mehrheit des Schubs auf die Hinterachse gewirkt hätte.


Le Mans 2015: Die Nissan-Highlights

Blick in die Garage des LMP1-Projekts der Japaner: Wie die Piloten und Mechaniker das 24-Stunden-Rennen an der Sarthe erlebten

Doch es kam anders: Erst war das kinetische Torotrak-System zu schwer, womit ein Allradantrieb nicht mehr möglich war, ohne weit über das Mindestgewicht hinauszuschießen. Doch selbst die abgespeckte Version, die nur noch auf die Vorderachse wirken sollte, war so unzuverlässig, dass Nissan in Le Mans ganz ohne Hybridsystem antrat. Die Bremsprobleme waren eine Folge der fehlenden Energierückgewinnung. Für Nissan besteht allerdings großer Aufholbedarf bei der Radaufhängung, denn die GT-R LM Nismo konnten keine Randsteine überfahren, ohne hoffnungslos zu springen.

Harry Tincknell, Michael Krumm

In Le Mans sah nur einer der drei Nissan die Zielflagge Zoom

Obwohl sein Werksengagement gesichert ist, will Harry Tincknell auch weiterhin ein Parallelprogramm in der ELMS betreiben. Dort hat er noch etwas nachzuholen, nachdem er zweimal knapp am Titel vorbeigeschrammt ist. "Ich hoffe, dass ich bei Jota weitermachen und meinen Job vollenden kann", sagt er und eröffnet weitere Perspektiven. "Es gibt auch amerikanische Klassiker wie die 24 Stunden von Daytona, die Zwölf Stunden von Sebring und das Petit Le Mans." Mit seinem Mentor Allan McNish arbeitet er derzeit an einem möglichen US-Engagement.

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