McNish zum R18: "Effizienz ist das Schlüsselwort"

Der Schotte Allan McNish ist den neuen Audi R18 bereits gefahren - Die ersten Eindrücke lassen eine sehr positive Basis erkennen

(Motorsport-Total.com) - Audi ist mit dem neuen R18 für Le Mans einen neuen Weg gegangen. Zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt setzen die Ingolstädter wieder auf einen Boliden mit Dach. Die aerodynamische Effizienz wird in Zukunft in Le Mans eine große Rolle spielen, aber die geschlossene Fahrgastzelle ist speziell bei den Boxenstopps eine neue Herausforderung, denn für einen raschen Fahrerwechsel werden andere Abläufe benötigt. Im Heck des Boliden arbeitet ein 3,7 Liter V6-TDI-Motor. An der mittlerweile bewährten Diesel-Technik wird festgehalten, aber der Trend geht klar zu kleineren Triebwerken.

Titel-Bild zur News: Audi R18

Mit dem Audi R18 verfolgen die Ingolstätter eine neue Philosophie

Einsatzfahrer Allan McNish sieht die eingeschlagene Richtung positiv: "Das ist in den neuen Regeln begründet, speziell auf Motorenseite. Effizienz ist das Schlüsselwort. Wenn man zum ersten Mal seit 10 Jahren in einem geschlossenen Auto sitzt, dann braucht das etwas Anpassungszeit. Sie haben aber viel Energie investiert, um es für uns Fahrer angenehm zu machen", wird der Schotte von 'Autosport' zitiert. "Der Motor ändert etwas den Fahrstil, aber nicht zu viel. Kein Auto ist am Limit einfach."

"Der erste Eindruck hat bestätigt, dass es genau das tut was du willst. Der R18 ist nicht aggressiv oder bissig. Wir haben einige Änderungen vorgenommen und es hat richtig reagiert. Es gab keine Überraschungen. Es ist ein Auto, mit dem man sofort attackieren kann und es fühlt. Über die relative Performance kann man noch nichts sagen, aber laut dem ersten Gefühl haben wir eine positive Basis."

Auch 2011 wird das Duell gegen Peugeot weitergehen. Die Franzosen werden alles daran setzen, ihre Niederlage von Le Mans auszumerzen. Audi hat die letzten Erfolge über die Konstanz gewonnen, während die Löwen schneller waren, aber verschiedene Probleme hatten. "Wir wussten 2008, dass wir nicht den puren Speed haben würden, weil sich die Entwicklung auf das neue Auto konzentrierte", blickt McNish zurück. "Beim R15 haben wir die Abstimmung nicht auf die Reihe gebracht."

"Wir sind etwas von unserem Weg abgekommen, aber wird sind nur drei Rennen gefahren, weshalb man kaum aufholen kann. Wenn man 2008 und 2009 zusammenrechnet, dann sind wir weniger als eine Saison gefahren. Peugeot hatte ein ausgereiftes Auto und wir nicht. Wenn man sich die Rennen außer Le Mans ansieht, dann waren ungefähr dort. Aber keine Frage, man will sich nicht auf die Zuverlässigkeit und die Boxenstopps verlassen, denn das setzt das Team unter großen Druck."


Fotos: Der neue Audi R18 TDI für Le Mans


Mit dem geschlossenen Boliden, der aerodynamische Vorteile bietet, und dem kleineren Motor will Audi mit einem kompakten Paket Peugeot besiegen. Wo hatten die Franzosen Vorteile? "Auf den Geraden. Dort ist ein geschlossenes Auto effizienter", sagt McNish. "Sie hatten auch einen guten Motor, denn es geht nicht nur um einen Aspekt des Autos. Sie hatten einen Vorteil, den sie im Verkehr ausspielen konnten. Über eine Runde waren sie schneller."