McNish: "Der Hybrid hat unerwartete Vorteile"

Allan McNish ist von der Zusatzpower im Audi R18 e-tron quattro begeistert - Anders als in der Formel 1 erfolgt der KERS-Schub voll automatisch

(Motorsport-Total.com) - Audi-Werksfahrer Allan McNish ist nach seinen ersten Runden am Steuer des neuen R18 e-tron quattro begeistert. Der Schotte zeigt sich überrascht, dass die von zwei Elektromotoren kommende zusätzliche Leistung keine Balance-Nachteile mit sich bringt. Stattdessen ortet der zweimalige Le-Mans-Sieger in gewissen Situationen sogar Vorteile gegenüber dem rein auf Diesel-Power beruhenden Antrieb des R18 ultra, den er in Sebring gemeinsam mit Tom Kristensen und Dindo Capello zum Sieg fuhr.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Allan McNish ist nach den ersten Testfahrten vom Hybrid-Audi begeistert

"Das Gefühl ist zunächst einmal ganz anders", sagt McNish mit Blick auf seine ersten Runden im Hybrid. An das Zusammenspiel von Elektromotoren und dem normalen Dieselaggregat müsse man sich gewöhnen. Dies dauerte beim Schotten allerdings nicht lange. "Die Fahrbarkeit und die Kraftentfaltung waren sofort richtig gut. Den zusätzlichen Schub vom Hybridsystem spürt man beim Herausbeschleunigen richtig stark", sagt er und fügt hinzu: "Leider hält dieser zusätzliche Schub nicht über eine gesamte Gerade."

Auch vom Verhalten des R18 e-tron auf der Bremse zeigt sich McNish beeindruckt. "Zu meiner Überraschung gab es keinerlei Probleme mit der Stabilität auf der Bremse. Im Gegenteil: Beim Bremsen hilft das System uns Fahrern sogar. Man kommt viel besser in die Kurven hinein. Insgesamt bringt das KERS keine negativen Effekte mit sich, sondern vielmehr einige unerwartete Vorteile. Diese Dinge nehmen wir natürlich gerne mit."

Rennpremiere des Hybrid mit zwei Fahrzeugen in Spa

Im Vergleich zur Formel 1, wo die Zusatzpower durch KERS via Knopfdruck durch den Fahrer abgerufen wird, stellt der Audi-Pilot einen wesentlichen Unterschied heraus: "Der Einsatz des KERS-Schubs erfolgt komplett automatisch. Bei uns gibt es nicht solche Restriktionen wie in der Formel 1. Es läuft alles automatisch ab."

Nachdem der R18 e-tron beim WEC-Saisonauftakt in Sebring noch nicht zum Einsatz kam, wird er beim zweiten Saisonlauf am 5. Mai in Spa-Francorchamps seine Rennpremiere feiern. McNish/Kristensen/Capello sitzen dann in einem der neuen Hybrid-Fahrzeuge.


Fotos: Präsentation der Audi R18


Die beiden ausschließlich dieselbefeuerten R18 ultra werden in Belgien anders als die beiden Hybrid nur von jeweils zwei Piloten gefahren. Ein Start von Timo Bernhard gilt nach seinem Testunfall in Sebring als unwahrscheinlich. Mike Rockenfeller fehlt, da er am selben Wochenende seinen DTM-Verpflichtungen für Audi auf dem Lausitzring nachgeht.

Spannung vor den ersten Runden in Le Mans

Der Höhepunkt der WEC-Saison und damit auch für das Hybrid-Projekt von Audi sind natürlich die 24 Stunden von Le Mans, die am 16./17. Juni als dritter von acht Saisonläufen auf dem Programm stehen. McNish ist schon gespannt darauf, wie sich der R18 e-tron auf der 13,6 Kilometer langen Rennstrecke verhält, schränkt aber ein: "In welchen Kurven in Le Mans das System am meisten hilft, kann ich wirklich erst sagen, wenn wir dort waren."

Der Schotte hat zumindest schon einen Verdacht: "In der Theorie müsste es vor allem dort gut gehen, wo hartes Bremsen angesagt ist - also in den Schikanen, in Mulsanne und Arnage. An jenen Stellen also, wo du auch den Schub auf die nächste Gerade gut nutzen kannst." Toyota, einer der zu erwartenden Hauptgegner, fährt an Bord des TS030 ebenfalls mit Hybrid-Power.

Der Audi R18 e-tron quattro in Sebring

McNish ist gespannt darauf, wo in Le Mans die Vorteile des Hybrid liegen werden Zoom

Eines kann McNish schon jetzt mit Sicherheit sagen. "Mitten in den Porsche-Kurven willst du garantiert nicht plötzlich zusätzlichen Schub haben." "Da hat man auch so schon genug zu tun", weiß der zweimalige Sieger des 24-Stunden-Rennens. Einen ersten Eindruck über die konkreten Vorteile des Hybrids in Le Mans wird der Vortest zwei Wochen vor dem Rennen ermöglichen.

Auf Regen hofft der Schotte bei der 80. Ausgabe des 24-Stunden-Klassikers an der Sarthe jedenfalls nicht. "In Le Mans gibt es zwischendurch eigentlich immer mal ein bisschen Regen. Für alle wäre es das Beste, wenn es mal trocken bliebe", findet er. "Wenn es regnet, dann regnet es für alle gleich. Auch wenn ich aus dem verregneten Schottland komme: Ich will ein Rennen im Trockenen."

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