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Manor vor WEC-Debüt: "Schön wieder Rennen zu fahren"

John Booth und Graeme Lowdon haben ihrer Ankündigung Taten folgen lassen: Sie schicken Manor in die WEC und holen einen alten Weggefährten aus der Versenkung

(Motorsport-Total.com) - Sie waren nicht lange arbeitslos: Graeme Lowdon und John Booth, die ehemalige Führungsriege des Virgin/Marussia/Manor-Formel-1-Teams, haben in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eine neue Heimat gefunden und schicken in der Saison 2016 einen LMP2-Oreca ins Rennen. Als erster Fahrer wurde der Thai Tor Graves bestätigt, der damit den Rücktritt vom Rücktritt wagt. Er ist bei Manor ein alter Bekannter. Die zwei weiteren Fahrer wird das Team kurz vor dem Prolog bekanntgeben.

Titel-Bild zur News: Graeme Lowdon, John Booth

Ließen sich nicht zweimal bitten: Booth und Lowdon machen jetzt WEC Zoom

Das LMP2-Projekt wird von einer Tochterfirma von Manor Motorsport gestemmt,#b die auf den Namen "Manor Endurance Racing Ltd." hört. "Wir sind erfreut, zur World Endurance Championship dazu zu stoßen", sagt John Booth, der Teamchef des neuen Projekts wird. "Es ist eine fantastische Rennserie, die ikonische Strecken auf der ganzen Welt besucht. Das Wettbewerbsniveau ist sehr hoch und wir freuen uns sehr darauf, wieder Rennen zu fahren." b#(urlvgd#title:Das Starterfeld der WEC 2016 im Überblick|blank:no|href:/|nofollow:no#urlvgd)

Sein Partner Graeme Lowdon, der sportlicher Direktor des Teams wird, schließt sich dem an: "Es ist großartig, wieder Rennen zu fahren und die Langstrecken-Weltmeisterschaft hält eine tolle Herausforderung für uns bereit." Lowdon und Booth hatten sich zum Ende der Formel-1-Saison 2015 von ihrem Rennstall getrennt, nachdem es Meinungsverschiedenheiten mit Teambesitzer Stephen Fitzpatrick gegeben hat. Beim WEC-Finale in Bahrain waren sie im Fahrerlager und zeigten sich sehr angetan von der Meisterschaft.

Kein Risiko bei Fahrerwahl

Bis zum Start der Vorsaisontests gibt es natürlich noch einiges zu erledigen. Das Projekt ist spät gestartet und musste eiligst auf die Beine gestellt werden. "Es herrscht momentan helle Aufregung im Team", grinst Lowdon ob der Herausforderung. "Wir haben viel Unterstützung von zahlreichen Fans erhalten und wollen sie an dem teilhaben lassen, was wir tun. Wir bringen viel Leidenschaft für den Motorsport mit und möchten diese sehr gern teilen."

Mit Tor Graves holt Manor einen alten Bekannten aus der Versenkung. Bereits in den Jahren 1998 und 1999 fuhr der als Tor Sriachavanon geborene Thai für den Rennstall in der britischen Formel Renault und britischen Formel 3. Sportliche Erfolge blieben damals aber aus. Nachdem er seine Karriere eigentlich schon beendet hatte, holen ihn Booth und Lowdon aus dem Ruhestand zurück ins Cockpit. "Ich habe tolle Erinnerungen an die Zeit mit John und freue mich darauf, jetzt ein neues Kapitel für das Team zu schreiben", so der 43-Jährige.

Mit Graves als Fahrer wollen Booth und Lowdon vor allem Stabilität ins junge Team bringen. Sicherlich hätte es Fahrer mit einem höheren Grundspeed gegeben, doch im Langstreckensport zählen auch andere Qualitäten. Booth weiß bei ihm, wo er dran ist: "Tor hat an vielen Meisterschaften teilgenommen und versteht die WEC sehr gut." Er fuhr in den Jahren 2012 und 2013 für das mittlerweile nicht mehr existente Team Delta-ADR. "Er ist ein sehr umgänglicher Mensch und hat eine professionelle Einstellung zum Rennsport - etwas, das er wirklich liebt", so Booth weiter.

Kann Manor das Machtvakuum in der LMP2 nutzen?

Mit dem Oreca 05 setzt Manor in der WEC-Saison 2016 das Fahrzeug ein, das vergangenes Jahr den Le-Mans-Sieg in der LMP2-Kategorie geholt hat. "Wir waren vom Oreca 05 sowohl hinsichtlich der aerodynamischen Performance als auch des mechanischen Designs beeindruckt", begründet Booth die Wahl. "Darüber hinaus verfügt er über fortschrittliche Sicherheitssysteme. Oreca hat eindeutig seine Kunden im Hinterkopf gehabt, als sie dieses Auto designt haben. Wir freuen uns, mit ihnen in der kommenden Saison zusammenzuarbeiten."

Tor Graves, James Walker

Tor Graves kennt die LMP2-Szene aus seinen zwei Jahren bei Delta-ADR Zoom

Manor wird sich harter Konkurrenz stellen müssen, schließlich gilt die LMP2-Kategorie als stark umkämpft. Dennoch könnte Manor den richtigen Moment abgepasst haben: Die dominierenden Teams der Vorsaison, sind entweder in andere Klassen abgewandert (KCMG) oder haben ihr gesamtes Einsatzteam samt Fahrzeug gewechselt (G-Drive Racing). In dieses Vakuum will Manor nun hineinstechen, doch sie sind nicht allein. In der LMP2 lauern Namen wie Bruno Senna, Witali Petrow oder Nicolas Minassian.