FIA WEC 2016: ACO verkündet 32 Starter

32 Autos werden die Langstrecken-Weltmeisterschaft 2016 in Angriff nehmen: Wieder nur drei private LMP1 - Aston Martin wechselt auf Dunlop

(Motorsport-Total.com) - Der ACO hat auf seiner jährlichen Pressekonferenz die Teilnehmer für die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2016 verkündet: 32 Fahrzeuge werden die Saison in Angriff nehmen, davon neun LMP1, zehn LMP2, sieben Fahrzeuge in der GTE Pro und sechs in der GTE Am. Eine Überraschung gibt es von Aston Martin Racing, die ihre V8 Vantage in der WEC-Saison 2016 auf Dunlop-Reifen ins Rennen schicken. Manor hat sich für ein LMP2-Engagement entschieden, KCMG wechselt in die GTE Am.

Titel-Bild zur News: Start Fuji 2014

Die FIA WEC kann auch 2016 ein attraktives Starterfeld vorweisen Zoom

Die LMP1-Hybridkategorie wird mit den bekannten sechs 1.000-PS-Kraftprotzen von Porsche, Audi und Toyota ausgetragen. Porsche schickt zwei überarbeitete 919 Hybrid ins Rennen, die Fahrerpaarungen bleiben unverändert. "Alle unsere Erfolge von 2015 werden mit dem Saisonstart vergessen sein", mahnt Teammanager Andreas Seidl.

Audi fordert mit einem völlig neu gestalteten Audi R18 e-tron quattro die Weltmeister heraus, um die Krone zurück nach Ingolstadt zu holen. Der spektakuläre LMP1, der wie ein Formel-1-Auto mit Kotflügeln wirkt, ist eine klare Ansage. "Wir wollen diesmal die ganze Saison über stark sein", kündigt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich an, der natürlich auch gleich Le Mans mitnehmen will. Allerdings muss Audi den Weggang von LMP1-Leiter Chris Reinke verkraften, der intern in die GT3-Abteilung wechselt. Auch Audi lässt seine Fahrerpaarungen unverändert.

ACO verpasst LMP1-Überraschung

Schließlich hofft Toyota, mit dem brandneuen TS050 Hybrid wieder an die Erfolge von 2014 anknüpfen zu können. Kamui Kobayashi wurde unlängst als Nachfolger für Alex Wurz vorgestellt, der seine Karriere beendet hat. "Wir wollen dieses Jahr endlich Le Mans gewinnen", kündigt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon an. Die Weltmeisterschaft dürfte somit zweitrangig sein. Auch Toyota macht keine Experimente bei den Fahrerpaarungen: Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima bleiben ein Team, Kobayashi wird Stephane Sarrazin und Mike Conway zur Seite gestellt.

Für die private LMP1-Klasse konnte der ACO keine weiteren Starter gewinnen. Wieder bleibt es bei zwei Rebellion R-One und dem einzelnen ByKolles-CLM, die beide diese Saison auf Dunlop-Reifen setzen werden. Ein wirklicher Vergleich Dunlop vs. Michelin wird daher kaum möglich sein. Die zahlreichen Interessenten an der privaten LMP1-Klasse werden zumindest 2016 nicht in der Startaufstellung stehen.


Andy Priaulx mit Ford in der WEC

Andy Priaulx komplettiert das Fahreraufgebot des Ford-Teams von Chip Ganassi in der GTE-Pro-Wertung der WEC

In der GTE Pro feiert Ford seine Rückkehr zum 50. Jubiläum des Ford GT. Nach der Enttäuschung bei den 24 Stunden von Daytona steht einiges an Arbeit für das Ganassi-Team an, das den Werkseinsatz vornehmen wird. Porsche schickt einen Proton-911er in der GTE Pro ins Rennen und nimmt wie angekündigt eine werksseitige Auszeit, um ein neues Auto für 2017 zu entwickeln. Hinzu kommen die zwei Ferrari 488 GTE des Teams AF Corse.

Aston Martin wechselt ebenfalls auf Dunlop

Die große Neuigkeit ist der Wechsel von Aston Martin auf Dunlop-Reifen. Damit ist das Michelin-Monopol auch in der GTE-Kategorie durchbrochen. Dunlop hatte vergangenes Jahr bereits die GTE-Teams ELMS als Exklusivpartner ausgerüstet und wagt nun die Rückkehr auf die Weltbühne im Wettbewerb gegen Michelin. Die zwei Aston Martin Vantage in der GTE Pro und das einzelne Fahrzeug in der GTE Am werden sich der französisch bereiften Konkurrenz der anderen Werke stellen.

Die LMP2-Kategorie erhält Zuwachs in Form von SMP Racing, die zwei BR01 an den Start bringen, und von Manor. John Booth und Graeme Lowdon haben nach ihrem Formel-1-Aus ihre Ankündigung in die Tat umgesetzt und treten mit einem Oreca 05 an. Bemerkenswert ist außerdem, dass Alpine auf zwei Fahrzeuge aufstockt. Die Franzosen haben auf ein Oreca 05 Coupe gewechselt, das sich nun A460 nennt. KCMG hat sich aus dem LMP2-Geschäft zurückgezogen und wechselt in die GTE Am.

Patrick Long, Marco Seefried, Christian Ried

Proton Competition schickt einen Porsche 911 RSR in die GTE Pro Zoom

Dort setzt das Hong-Kong-Team einen Porsche 911 RSR für Christian Ried ein. Die 911er stellen mittlerweile 50 Prozent des Starterfeldes in der Amateur-Kategorie, da das Team Gulf Racing mit einem Porsche aus der ELMS in die WEC aufsteigt. Ferrari hat derweil zurückgerüstet: Nur noch ein 458 Italia von AF Corse hält die Fahnen für das springende Pferd in der GTE Am hoch.

Die Starterliste zur WEC-Saison 2016

LMP1:
1 - Porsche Team - Porsche 919 Hybrid (M)*
2 - Porsche Team - Porsche 919 Hybrid (M)
4 - ByKolles Racing Team - CLM P1/01-AER (D)
5 - Toyota Gazoo Racing - Toyota TS050 Hybrid (M)
6 - Toyota Gazoo Racing - Toyota TS050 Hybrid (M)
7 - Audi Sport Team Joest - Audi R18 (M)
8 - Audi Sport Team Joest - Audi R18 (M)
12 - Rebellion Racing - R-One-AER (D)
13 - Rebellion Racing - R-One-AER (D)

LMP2:
26 - G-Drive Racing - Oreca 05-Nissan (D)
27 - SMP Racing - BR01-Nissan (tba)
30 - Extreme Speed Motorsports - Ligier JS P2-Nissan (D)
31 - Extreme Speed Motorsports - Ligier JS P2-Nissan (D)
35 - Baxi DC Racing Alpine - Alpine A460-Nissan (tba)
36 - Signatech-Alpine - Alpine A460-Nissan (D)
37 - SMP Racing - BR01-Nissan (tba)
42 - Strakka - Gibson 015S-Nissan (D)
43 - RGR Sport by Morand - Ligier JS P2-Nissan (D)
44 - Manor - Oreca 05-Nissan (D)

GTE-Pro:
51 - AF Corse - Ferrari 488 GTE (M)
66 - Ford Chip Ganassi Team UK - Ford GT (M)
67 - Ford Chip Ganassi Team UK - Ford GT (M)
71 - AF Corse - Ferrari 488 GTE (M)
77 - Dempsey-Proton Racing - Porsche 911 RSR (M)
95 - Aston Martin Racing - Aston Martin Vantage (D)
97 - Aston Martin Racing - Aston Martin Vantage (D)

GTE-Am:
50 - Labre Competition - Chevrolet Corvette C7-Z06 (M)
78 - KCMG - Porsche 911 RSR (M)
83 - AF Corse - Ferrari 458 Italia (M)
86 - Gulf Racing - Porsche 911 RSR (M)
88 - Abu Dhabi-Proton Racing - Porsche 911 RSR (M)
98 - Aston Martin Racing - Aston Martin Vantage (D)

*M = Michelin, D = Dunlop, tba = wird noch bekanntgegeben