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  • 21.10.2014 14:41

  • von Roman Wittemeier

Lotus im Wettlauf mit der Zeit: Kommen alle Teile?

Lotus hat nach dem Fahrzeugbrand in Fuji viel Arbeit vor sich: Gelingt der Neuaufbau des LMP1-Autos rechtzeitig für das Rennen in Schanghai?

(Motorsport-Total.com) - Lotus befindet sich in der wichtigen Entwicklungsphase mit dem neuen LMP1-Auto. Ausgerechnet jetzt, wo sich die Mannschaft aus Greding dringend um Updates für den bislang vor allem auf der Hinterachse noch schwächelnden Wagen kümmern müsste, steht das Team vor ganz anderen Problemen. In der Endphase des vergangenen Rennens in Fuji brannte der CLM P1/01 lichterloh. Es entstanden umfangreiche Schäden, die nun innerhalb kurzer Zeit behoben werden müssen.

Titel-Bild zur News: Michael Rossi, James Rossiter, Pierre Kaffer

In Schanghai sollen Pierre Kaffer, James Rossiter und Lucas Auer im Lotus fahren Zoom

Bei dem Feuer in der Boxengasse in Japan wurden unter anderem Kabelbäume und Leitungen nachhaltig zerstört. Das Team hofft, dass man das defekte Fahrzeug bereits am kommenden Sonntag in die Box in Schanghai geliefert bekommt, um ausreichend Zeit für den Neuaufbau zu haben. "Es wird sehr, sehr eng", heißt es aus Greding. In der bayerischen Teamzentrale kommen täglich Neuteile an, die für die Reparatur dringend benötigt werden.

Sollte der Neuaufbau des LMP1-Autos rechtzeitig gelingen, dann wird Lotus neben den Stammpiloten James Rossiter und Pierre Kaffer erneut Youngster Lucas Auer auf die Strecke schicken. Der Österreicher hatte bei seinem bisherigen zwei Einsätzen überzeugt und wird voraussichtlich auch in Interlagos noch einmal fahren dürfen. In Bahrain ist Auer terminlich verhindert. Man plant dort den Einsatz eines Piloten aus der diesjährigen GP2.

Für Christophe Bouchut ist das Engagement mit Lotus vorerst beendet. Der erfahrene Franzose hatte sich in Japan innerhalb des Teams nicht beliebt gemacht. Die Krönung seines Handels war, dass er beim Aussteigen aus dem brennenden Fahrzeug weder Feuerlöscher auslöste, noch die Zündung ausschaltete. Erst dadurch hatte sich der Brand dermaßen lange halten können. Hinzu kamen wenig optimale Hilfeleistungen von den Streckenposten.


Lotus CLM P1/01 brennt in Fuji

Als Bouchut auf den ersten Metern der Boxengasse ausrollte und schließlich aus dem brennenden Fahrzeug sprang, war nicht ein einziger Streckenposten mit einem Feuerlöscher zur Stelle. Die Mechaniker von Rebellion reagierten am schnellsten und begannen mit den Löscharbeiten, anschließend versuchten die Mitarbeiter von Lotus ihr Bestes, um Schlimmeres zu verhindern. Erst danach tauchten Streckenposten mit Feuerlöschern auf, ein Feuerwehrfahrzeug musste von Lotus-Mechanikern gerufen und durch den Paddock manövriert werden. Die Sicherheitsstandards von Fuji werden sicherlich bei einem Meeting in Schanghai noch einmal diskutiert werden.