• 31.03.2010 14:15

  • von Roman Wittemeier

Le Mans: Welter bringt 2011 einen Diesel!

Die Mannschaft von Gérard Welter fährt für das kommende Jahr wieder groß auf: Eigener LMP1-Bolide mit V8-Dieselmotor

(Motorsport-Total.com) - Die ohnehin schon interessante Geschichte von Gérard Welter in Le Mans soll im kommenden Jahr um ein spektakluäres Kapitel reicher werden. Der Ex-Peugeot-Designer will 2011 mit einem brandneuen LMP1-Boliden samt Dieselmotor für Furore sorgen. Der Le-Mans-Veranstalter ACO hat das künftige Reglement zwar noch nicht abschließend abgesegnet - es fehlen noch letzte Details -, dennoch läuft die Entwicklung bei Welter auf Hochtouren.

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Nach dem Le-Mans-Auftritt 2006 gab es erhebliche finanzielle Sorgen bei Welter

"Nach der diesjährigen Auflage der 24 Stunden von Le Mans richten sich bei uns alle Augen auf 2011", sagt Welter-Sprecher Pascal Coquin im Interview mit 'endurance-info.com'. Die französische Mannschaft hatte die Testfahrten der LMS in Le Castellet noch ausgelassen, "weil wir noch nicht so weit waren", so Coquin. Der aktuelle WR-Zytek der LMP2 wurde bis vor wenigen Tagen im Windkanal optimiert.#w1#

"Unser Projekt für 2011 ist recht weit vorangeschritten. Unser neuer LMP1 hat sogar schon die ersten Crashtests der FIA absolviert. Wir nehmen viel Geld in die Hand, aber es wird sich irgendwann rechnen", erklärt der Teamsprecher. Welter will mit dem neuen Fahrzeug offensiv an den Markt gehen und möglichst schnell Kunden finden.

"Auch unser eigener Dieselmotor ist so gut wie fertig", heißt es vom Team. "Wir gehen davon aus, dass man damit auch in Zukunft konkurrenzfähig sein wird. Daher sehen wir für unser neues Fahrzeug eine große Schar potenzieller Kunden." Das Triebwerk ist ein V8-Biturbo-Diesel. "Er basiert zu 80 Prozent auf einem Peugeot-Motor", erklärt Coqiun.

Ex-Peugeot-Mann Gérard Welter hatte 1976 sein eigenes Team auf die Beine gestellt. Das Team erlebte an der Sarthe kleine Triumphe und große Tragödien. 1980 fuhr man auf den guten vierten Gesamtrang, 1988 stellte das Team mit dem Welter-Peugeot einen Geschwindigkeitsrekord von 405 km/h am Ende der damals noch Schikanen-freien Hunaudières-Geraden auf. Neun Jahre später war der junge Franzose Sébastien Enjolras im LM97 im Training bei einem Crash umgekommen.