• 24.03.2009 12:20

  • von Britta Weddige

Keine Rückkehr: Biela hat Le Mans abgehakt

Der fünfmalige Le-Mans-Sieger Frank Biela ist nun im Audi-R8-Projekt engagiert und glaubt nicht, dass noch einmal beim Langstreckenklassiker fährt

(Motorsport-Total.com) - Frank Biela blickt auf eine eindrucksvolle Bilanz bei den 24 Stunden von Le Mans zurück: Fünf Mal stand er bei dem Langstreckenklassiker ganz oben auf dem Treppchen. Doch er glaubt nicht, dass er noch einmal beim berühmtesten Rennen der Welt antreten wird. Nach der letztjährigen Auflage war Biela aus dem Audi-Werkskader für Le Mans ausgeschieden. In der kommenden Saison soll er gemeinsam mit Christian Abt und Frank Stippler einen Audi R8 LMS von Abt Sportsline in der ADAC-GT-Masters-Serie fahren.

Titel-Bild zur News: Frank Biela

Frank Biela glaubt nicht, dass er in Le Mans noch einmal im Prototyp fährt

Fast 20 Jahre lang gehörte Biela dem Audi-Werkskader an. Und obwohl er 2006 und 2007 mit Marco Werner und Emanuele Pirro erneut in Le Mans gewinnen konnte, musste er seinen Platz im Le-Mans-Aufgebot räumen. Denn Audi setzt auch auf die Nachwuchsförderung und führt Sportwagen-Kader einen Generationswechsel durch.#w1#

In einem Interview mit 'Crash.net Radio' wurde Biela gefragt, ob er mit einem anderen Team wieder an die Sarthe zurückkehren wird, um Jagd auf einen sechsten Le-Mans-Sieg zu machen. "Ich denke nicht", so Biela. "Ich war jetzt 18 Jahre lang bei Audi. Erstens wäre es schwierig und zweitens stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, zu wechseln." Er wolle die gute Beziehung, die er zu Audi aufgebaut hat, nicht gefährden, nur um noch ein oder zwei weitere Jahre Motorsport auf diesem Niveau betreiben zu können. "Es ist schwer zu sagen. Vielleicht in einer anderen Kategorie oder mit anderen Autos, aber in einem Prototypen glaube ich nicht", erklärte Biela.

"Vielleicht in einer anderen Kategorie oder mit anderen Autos, aber in einem Prototypen glaube ich nicht." Frank Biela

Mit seinem langjährigen Arbeitgeber Audi bleibt Biela über das R8-Projekt weiter verbunden. Dort kümmert er sich vor allem um die Entwicklung. Rennen wird der inzwischen 44-Jährige nun seltener fahren, er ist darüber aber auch nicht unglücklich. "Wenn man in ein großes Projekt wie zum Beispiel Le Mans eingebunden ist, ist man natürlich etwas beschäftigter als ich es derzeit bin", erklärte er. "aber das Projekt mit dem R8 ist sehr interessant."

Er sei "immer noch dabei" und könne "ein bisschen fahren", so Biela. Geplant sind Einsätze im ADAC-GT-Masters und bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Noch ist aber nicht ganz klar, wie oft er selbst ins Cockpit steigen kann. Das Problem ist das Reglement: "Denn in manchen Serien gibt es eine Fahrereinstufung - entweder darfst du überhaupt nicht fahren, oder bekommst zum Beispiel Zusatzgewicht ins Auto." Ziel dieser Einstufungen ist, dass sich nicht drei erfahrene und erfolgreiche Routiniers ein Cockpit teilen, sondern dass in jedem Auto Piloten verschiedener Leistungsklassen gemeinsam fahren.

Und ansonsten blickt Biela schon einmal auf seine lange Karriere zurück. Neben den Le-Mans-Siegen hat wurde er 1991 DTM-Champion, 1993 wurde er als bisher einziger Nicht-Franzose Tourenwagenmeister in Frankreich und 1996 in Großbritannien. 1995 gewann er auch den Tourenwagen-Weltcup. "Alles was ich getan habe, war schön und mehr oder weniger erfolgreich", so Biela. "Am interessantesten war es im Prototypen und die fünf Le-Mans-Siege haben die größte Bedeutung. Alles in allem war es eine tolle Zeit, mit vielen Erfolgen und viel Spaß, und das ist das Wichtigste."