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Sebring: Erste Bewährungsprobe für den Audi R15 TDI
Der neue Dieselbolide von Audi gibt sein Renndebüt in Sebring - Zwölf-Stunden-Rennen in Florida gilt als Härtetest für Le Mans, die Konkurrenz ist stark
(Motorsport-Total.com) - Es wird ernst: Nach Testfahrten in Spanien und Italien steht für den neuen Audi R15 TDI der erste Renneinsatz auf dem Programm. Beim Zwölf-Stunden-Rennen in Sebring im US-Bundesstaat Florida trifft der neue Diesel-Rennsportwagen am Samstag, den 21. März auf die Konkurrenz von Acura/Honda, Peugeot und Co.

© Audi
Der neue Audi R15 TDI gibt bei den Zwölf Stunden von Sebring sein Renndebüt
Der US-Langstrecken-Klassiker dient dem Audi-Team Joest vor allem als Härtetest und Standortbestimmung für die 24 Stunden von Le Mans am 13./14. Juni 2009. Gleichzeitig möchte die Mannschaft um Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich auf der anspruchsvollen Rennstrecke im Herzen Floridas den insgesamt neunten Sebring-Sieg holen.#w1#
Einer der beiden R15 TDI in Sebring wird vom Le-Mans-Siegertrio Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish pilotiert. Den zweiten Prototypen fahren Lucas Luhr, Mike Rockenfeller und Marco Werner. Eine Woche lang haben die sechs-Audi Werksfahrer in Sebring die Gelegenheit, mit dem neuen LMP1-Boliden Erfahrung unter Rennbedingungen zu sammeln. Und zwar bei auf einer Strecke, die zu den härtesten und schwierigsten Rennstrecken der Welt gezählt wird und bei zu erwartenden Temperaturen um 30 Grad im Schatten. Das sind völlig neue Bedingungen für den R15 TDI, der bei den Testfahrten in Europa bisher fast ausschließlich bei kühlem Wetter und oft im Regen unterwegs war.
Das Zwölf-Stunden-Rennen in Sebring ist zudem die erste Veranstaltung, bei der das neue Technische Reglement für Le Mans-Prototypen gilt. Gegenüber dem Vorjahr wurde die Breite der Heckflügel um 40 Zentimeter reduziert. Außerdem müssen Dieselfahrzeuge mit kleineren Lufteinlässen und weniger Ladedruck und folglich geringerer Motorleistung an den Start gehen.
"Sebring ist für uns ein wichtiger Test für die 24 Stunden von Le Mans. Erfahrungsgemäß ist die Strecke sehr hart und deckt Probleme, die ein Auto hat, gnadenlos auf", erklärte Motorsportchef Ullrich. "Deshalb ist es besonders wichtig, dort mit einem neu entwickelten Fahrzeug zu fahren. Natürlich erhoffen wir uns von dem Rennen auch eine Standortbestimmung mit unserem neuen Audi R15 TDI, denn die bekommt man nur, wenn man gegen seine Konkurrenz fährt - und das ist in Sebring zum ersten Mal der Fall."
Ralf Jüttner, der technische Direktor des Joest-Teams, räumte ein: "Wir sind nicht ganz so perfekt vorbereitet, wie wir es gerne wären - aber das ist mit einem neuen Auto eigentlich immer so. In diesem Jahr hat uns besonders wehgetan, dass wir bei den Testfahrten in Europa leider ständig schlechtes Wetter hatten und noch nicht bei hohen Temperaturen gefahren sind, wie sie uns in Sebring erwarten. Zudem waren wir erstmals nicht im Vorfeld des Rennens in Sebring zum Testen - das heißt, wir haben auf der Strecke noch keinerlei Erfahrung mit dem Audi R15 TDI."
Audi wolle deshalb die zusätzlichen Testsessions am morgigen Samstag nutzen, so Jüttner. Denn ein Spaziergang werden die zwölf Stunden nicht: "Das Starterfeld ist in Sebring dieses Mal zwar nicht besonders groß, qualitativ dafür aber ein Kracher, vor allem in der LMP1-Klasse. Zwei Audi, zwei Peugeot, zwei Acura/Honda in einem Starterfeld von 28 Autos - das wird ein heißes Rennen!"
"Sebring ist ein ganz besonderes Rennen in einer großartigen Atmosphäre, das ich schon viermal gewinnen konnte", erklärte Le-Mans-Rekordsieger Kristensen. "Ich saß bei den Debüts des Audi R8 und des Audi R10 TDI jeweils im siegreichen Auto - das wünsche ich mir natürlich auch für den ersten Einsatz des neuen Audi R15 TDI. Dindo, Allan und meine anderen Teamkollegen sind vom R15 TDI jedenfalls genauso begeistert wie ich. Das Auto ist ziemlich cool."
"Sebring wird zeigen, wer im Winter seine Hausaufgaben am besten gemacht hat und wo wir im Vergleich zu Acura/Honda und Peugeot stehen - natürlich auch im Hinblick auf Le Mans", fuhr der Däne fort. "Ganz besonders freue ich mich auch auf Freitagabend: Dann läuft auf ESPN der Film 'Truth in 24', der unseren letztjährigen Le Mans-Sieg eindrucksvoll dokumentiert. Den werden wir uns alle als Einstimmung auf das Rennen anschauen."
Capello will den "Poker" schaffen
Teamkollege Capello betitelte Sebring als das "erste Examen" für den neuen Boliden: "Wir hatten in Sebring bisher immer tolle Debüts, sowohl mit dem R8 als auch mit dem R10 TDI. Unser Ziel ist, diese Serie fortzusetzen. Allerdings wissen wir, dass es in diesem Jahr besonders schwierig wird. Wir sind mit unserem Testprogramm im Rückstand, weil wir fast immer schlechtes Wetter hatten. Die Bedingungen in Sebring werden ganz anders sein. Ich bin überzeugt, dass der R15 TDI auf Anhieb schnell sein wird. Aber wir haben viel Arbeit vor uns, was die Feinabstimmung betrifft. Mein persönliches Ziel ist klar: Nach bisher drei Siegen möchte ich den 'Poker' schaffen - so nennt man bei uns in Italien vier Siege."

© Audi
Der Audi R15 TDI ist schon von außen ganz anders als der R10 Zoom
Den Sieg hat sich auch McNish zum Ziel gesetzt: "Das heißt, wir dürfen keine Fehler machen, denn die Konkurrenz ist in diesem Jahr sehr, sehr hart. Wir werden ein hohes Tempo gehen müssen. Der neue Audi R15 TDI hat einen kleineren, leichteren Motor. Aber es wurde auch intensiv daran gearbeitet, die Beschneidungen durch das Reglement so gut wie möglich zu kompensieren. Das neue Auto hat eine bessere Gewichtsverteilung und ist dadurch agiler. Auch die Aerodynamik ist optimiert. Der R15 TDI ist ein großer Schritt gegenüber dem R10 TDI, der dreimal in Folge die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hat. Ich freue mich auf Sebring und seine einzigartige Atmosphäre mit mehr als 160.000 Zuschauern, von denen die meisten fast die ganze Woche an der Rennstrecke zelten. Sebring ist das zweitgrößte Sportwagen-Rennen der Welt."
Diese Vorfreude teilt Luhr: "Das ist ein Rennen mit einer großen Tradition. Es ist ein schönes Gefühl, beim Saisonauftakt der American-Le Mans-Serie als amtierender LMP1-Champion zu starten. Das Ziel ist klar: Wir wollen das Ding gewinnen! Aber das wird natürlich nicht einfach. Der Audi R15 TDI ist zum ersten Mal im Renntrimm im Einsatz. Die Konkurrenz ist sehr stark. Wir kommen mit ein paar Fragezeichen nach Sebring und werden nächste Woche live erleben, wo wir stehen. Ich bin sicher, dass sich der R15 TDI in Sebring noch besser fahren lässt als der R10 TDI. Der R10 TDI war kein schlechtes Auto. Aber wer Audi kennt, der weiß, dass jeder neue Audi noch besser ist."
Rockenfeller erstmals bei der Entwicklung ganz dabei
Teamkollege Rockenfeller war beim R15 TDI erstmals von Anfang an in die Entwicklung eines Audi-Sportprototypen eingebunden. "Das war eine neue, tolle Erfahrung für mich", sagte er. "Ich bin drei Tests gefahren, bei denen wir allerdings viel Pech mit dem Wetter hatten. Im vergangenen Jahr hatten wir in Sebring eine harte Woche. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr mit dem neuen R15 TDI wesentlich besser aufgestellt sind. Klar ist, dass Sebring für uns ein weiterer Test ist. Aber es wird Zeit, auf der Strecke gegen die anderen zu fahren. Ich bin gespannt, wer die Regeländerungen am besten umgesetzt hat."
Auch Werner ist gespannt, wo Audi mit dem R15 im Vergleich zur Konkurrenz steht: "Gleich ein so langes und hartes Rennen zu fahren, ist natürlich eine Herausforderung. Trotzdem peilen wir den neunten Sebring-Sieg für Audi an. Es wäre toll, das Rennen zu gewinnen. Ich selbst bin bisher sechsmal in Sebring gefahren und habe die Hälfte meiner Einsätze gewonnen."
Der Zeitplan in Sebring:
Samstag, 14. März:
10:15 - 11:45 Uhr Test-Session
13:30 - 14:45 Uhr Test-Session
15:45 - 17:00 Uhr Test-Session
Montag, 16. März:
09:10 - 10:40 Uhr Test-Session (GT-Fahrzeuge)
10:50 - 12:20 Uhr Test-Session (Prototypen)
14:30 - 16:00 Uhr Test-Session (GT-Fahrzeuge)
16:10 - 17:40 Uhr Test-Session (Prototypen)
Dienstag, 17. März:
13:00 - 13:30 Uhr Test-Session (GT-Fahrzeuge)
13:30 - 14:30 Uhr Test-Session (alle Klassen)
14:30 - 15:00 Uhr Test-Session (Prototypen)
Mittwoch, 18. März:
10:45 - 11:40 Uhr Freies Training
14:40 - 15:35 Uhr Freies Training
Donnerstag, 19. März:
10:20 - 11:15 Uhr Freies Training
14:45 - 15:10 Uhr Qualifying (GT-Fahrzeuge)
15:15 - 15:40 Uhr Qualifying (Prototypen)
19:15 - 21:00 Uhr Nachttraining
Freitag, 20. März:
09:55 - 10:55 Uhr Freies Training
Samstag, 21. März:
08:00 - 08:25 Uhr Warm-up
10:30 - 22:30 Uhr Rennen (12 Stunden)

