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Heidfeld und die Freude am "Ausprobieren"
Nick Heidfeld bewegt in der Saison 2012 die unterschiedlichsten Fahrzeuge quer über den Globus verteilt und genießt es, ohne Erwartungen antreten zu können
(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld nahm im Verlauf seiner langen Karriere als Formel-1-Pilot an insgesamt 183 Grands Prix teil. Ein Sieg war dem mittlerweile 35-Jährigen nicht vergönnt. Inzwischen greift er erfolgreich ins Lenkrad verschiedener Sportwagen. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) pilotiert Heidfeld zusammen mit Neel Jani und Nicolas Prost einen Lola-Toyota des Rebellion-Teams. Beim Saisonhöhepunkt, den 24 Stunden von Le Mans, fuhr das Trio auf Platz vier und gewann damit die inoffizielle Benziner-Wertung.

© xpbimages.com
Nick Heidfeld ist auch nach seiner Formel-1-Karriere schwer beschäftigt
Zudem absolvierte Heidfeld kürzlich einen Gaststart im Porsche-Supercup in Hockenheim. Auch im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) sowie beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife war der Mönchengladbacher in diesem Jahr bereits im Einsatz. Im Oktober tritt er zudem beim Gold Coast 600 der australischen V8-Supercars in Surfers Paradise an.
"Ich möchte in diesem Jahr aber einfach so viel wie möglich ausprobieren", sagt Heidfeld im Gespräch mit '!NS!DE-RAC!NG' und offenbart die Herangehensweise im Hinblick auf seine Gaststarts: "Ohne jemals so ein Fahrzeug bewegt zu haben, gibt es keine Zielsetzung in Form von Positionen. Das mache ich ohnehin nicht gerne. Man schaut natürlich auf die Resultate anderer Gaststarter und nimmt das als Maßstab. Letztlich gibt man aber sein bestes und guckt, was dabei herauskommt."
Sitzposition als größtes Manko

© Porsche AG
In Hockenheim war Heidfeld als Gaststarter im Porsche-Supercup unterwegs Zoom
Im Vergleich zum Monoposto, das er aus den Nachwuchsklassen und insgesamt zwölf Jahren Formel 1 gewohnt ist, erkennt Heidfeld bei den Sport- und Tourenwagen, die er in diesem Jahr bewegt, ein großes Manko. "Aus meiner Sicht ist die Sitzposition unglücklich", sagt er im Hinblick auf seinen Lola-Toyota aus der Langstrecken-WM. "Wir fahren Rennfahrzeuge und da sollten wir in der Mitte sein und nicht wie es im Augenblick der Fall ist rechts oder links." Das von Heidfeld angesprochene Problem zieht sich freilich durch alle Klassen, in denen er in diesem Jahr antrat oder noch antritt.
Trotz der ungeliebten Sitzposition, die bei seinem WEC-Debüt im März in Sebring prompt zu einem Auffahrunfall führte ("Mich hat negativ überrascht, dass die Sicht vor allem nach vorne rechts eher schlecht ist, woraufhin ich mit einem stehenden Auto kollidiert bin"), plant der diesjährige Le-Mans-Vierte auch im kommenden Jahr mit einem Start an der Sarthe. "Ich würde nicht ausschließen, dass ich auch nächstes Jahr wieder in Le Mans bin", sagt Heidfeld, der sich über den weiteren Verlauf seiner Rennfahrerkarriere noch keine großen Gedanken gemacht hat.
Zukunft in Le Mans nicht ausgeschlossen
"Im Moment bin ich offen, was die Planung der Zukunft angeht", gesteht der 35-Jährige, hält aber fest: "Die WEC kann eine sehr interessante Serie werden - wie damals die Gruppe C, die eine starke Meisterschaft war, aber das ist die Theorie, was die Praxis bringt, muss man sehen." Den kurzfristigen Rückzug von Peugeot im Frühjahr bezeichnet er als "schade", umso mehr freute ihn der Einstieg von Toyota in die internationale Langstrecken-Szene. "Und Porsche kommt ja auch 2014", so der Supercup-Gaststarter aus Hockenheim vielsagend...

