Für Simonsen: Young-Driver-AMR setzt WEC-Programm fort

(Motorsport-Total.com) - Young Driver AMR wird das gemeinsame Programm mit Aston Martin in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Gedenken an Allan Simonsen, der Opfer eines tragischen Unglücks bei den 24 Stunden von Le Mans wurde, fortsetzen.

"Es war keine einfache Entscheidung, ob wir nach den Geschehnissen in Le Mans unser Projekt in der WEC stoppen oder fortführen", erklärt Jan Struve von Young Driver AMR. "Es war für uns alle eine sehr emotionale Zeit. Wir haben gemeinsam viel Zeit miteinander verbracht und sehr oft miteinander telefoniert, um über die Zukunft zu sprechen. Die definitive Entscheidung, dass wir unser Programm fortsetzen, haben wir gemeinsam nach einem Test von Christoffer (Nygaard) und Kristian (Poulsen) mit dem Aston Martin V8 Vantage GTE in England getroffen."

"Es ist ein großes Puzzle, dieses Projekt weiterzuführen", so Struve. "Neben den großen Emotionen aus den vergangenen Wochen benötigen wir auch auf der technischen Seite ein neues Fahrzeug, um weiter an der WEC teilnehmen zu können. Ich bin Aston Martin Racing sehr dankbar für den großen Einsatz. Viele Mitarbeiter haben ihren Urlaub verschoben um zu garantieren, dass wir bei nächsten WEC-Lauf in der Startaufstellung stehen. Ich freue mich darüber, dass wir alle einstimmig zu der Entscheidung gekommen sind, im Gedenken an Allan Simonsen weiterhin in der WEC anzutreten."

"Allan Simonsen war ein Racer durch und durch, der an jedem Wochenende im Rennauto saß und meistens von Wochenende zu Wochenende sogar auf unterschiedlichen Kontinenten im Einsatz war. Wir sind uns sicher, das er gewollt hätte, dass wir weiter fahren. Denn Allan war nicht nur ein großer Sportler, sondern liebte diesen Sport über alles", erinnert sich Struve an den 34 Jahre alt gewordenen Dänen.

Dessen Teamkollege Nygaard bekennt, dass die Rückkehr auf die Rennstrecke nicht einfach war: "Es war für mich ein sehr emotionaler Moment erstmals wieder im Rennauto zu sitzen. Wir wollten aber keine Entscheidung über die Zukunft des Projektes fällen, bevor Kristian und ich die Gelegenheit hatten, wieder im Auto zu sitzen. Es war wichtig für uns zu sehen, wie wir uns im Rennauto fühlen und ob wir das Gefühl haben, weiter in der WEC starten zu können." Poulsen stimmt zu: "Allan war ein absoluter Racer. Er hätte gewollt, dass wir wieder den Helm und Overall anziehen und weiter Rennen fahren. Das werden wir tun und wir werden in seinem Andenken starten."

Ob Nygaard und Poulsen bei den verbleibenden fünf WEC-Saisonläufen von einem dritten Fahrer unterstützt werden, ist noch offen. Das nächste Rennen findet am 1. September in Sao Paulo statt. Bereits an diesem Wochenende wird Nygaard in Kopenhagen am Copenhagen Historic Grand Prix teilnehmen. Zu wohltätigen Zwecken führt er dort am Samstag und Sonntag Taxifahrten mit einem Aston Martin durch. Die Einnahmen kommen der Kinderkrebsstation des Rigshospitalet-Krankenhauses in Kopenhagen zugute.

Alle Einnahmen, die im Rahmen des Copenhagen Historic Grand Prix urch den Verkauf des offiziellen Programmhefts zusammenkommen, gehen an den Allan-Simonsen-Gedenkfond. Jeder Fan und Zuschauer kann dabei den Preis des Programmheftes selbst bestimmen.