• 11.07.2013 12:59

  • von Dominik Sharaf

Heidfeld zu Simonsen-Tod: "Trauer erst am Flughafen gespürt"

Der in Le Mans unter Hochspannung stehende LMP1-Pilot brauchte lange, um die Hiobsbotschaft zu verarbeiten - Teamkollege Prost schlotterten die Knie

(Motorsport-Total.com) - Tödliche Unfälle im Motorsport sind in der jüngeren Vergangenheit eine Seltenheit geworden. Passiert doch wieder ein Crash mit tragischem Ende, hat das nichts von dem Schrecken früherer Tage verloren. Den Beteiligten der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) wurde das bewusst, als bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans für Aston-Martin-Pilot Allan Simonsen jede Hilfe zu spät kam. Auch Rebellion-Fahrer Nick Heidfeld brauchte lange, um die Hiobsbotschaft zu verarbeiten.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld will informiert werden, wenn sich ein tödlicher Unfall ereignet Zoom

Der Ex-Formel-1-Pilot lässt im gemeinsamen Interview von 'Motorsport-Total.com' und 'Sportradio360' (Jetzt in voller Länge hören!) die Szenen Revue passieren. "Wir haben gesehen, dass das Auto in der Safety-Car-Phase nach Tertre Rouge stand und es Reparaturen gab. Aber natürlich haben die Wenigsten, die im Auto saßen, den Unfall gesehen", erinnert sich Heidfeld. "Selbst die, die es am Fernseher gesehen haben, sahen nicht den Einschlag - sondern erst, wie sich das Auto nach dem Kontakt mit der Leitplanke weggedreht hat."

Dementsprechend sei es fast unmöglich gewesen, die Folgen des Crashs einzuschätzen. Der 36-Jährige selbst erfuhr von Simonsens Tod zu einem späteren Zeitpunkt, als er nicht in seinem LMP1-Fahrzeug saß. "Ich glaube, auch da ist es für die Teams nicht immer einfach, zu wissen, wann und wie man das einem Fahrer mitteilt", weiß Heidfeld. Schließlich macht eine solche Nachricht an der Strecke schneller die Runde, als es so manchem Piloten lieb ist. Das erfuhr man auch bei Rebellion am eigenen Leib.

Heidfeld erklärt: "Meinem Teamkollegen Nico Prost wurde es von einem Journalisten gesagt, eine Minute bevor er ins Auto stieg. Er wurde gefragt, wie er mit der Situation umgeht", so der Mönchengladbacher. "Dem haben dann erstmal die Beine gezittert, aber er musste einen mehrfachen Stint fahren. Das war mit Sicherheit nicht einfach für ihn." Allerdings räumt Heidfeld auch ein, dass es richtig und wichtig sei, über den Unfalltod eines Kollegen informiert zu werden - idealerweise, wenn es Zeit gibt, sich mit der Situation auseinanderzusetzen.


Fotos: Nick Heidfeld, 24 Stunden von Le Mans


In Le Mans gibt es die in der Regel 24 Stunden lang nicht. Und so dämmerte es dem 183-fachen Grand-Prix-Teilnehmer auch erst viel später, was sich da um Simonsen wirklich zugetragen hatte. "Ich habe es schon während des Rennens erfahren, aber dadurch merkt man auch, wie sehr man da irgendwo unter Druck steht. Erst am Flughafen habe ich die richtige Trauer gespürt und das Ganze richtig erfassen können", so Heidfeld.

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Oschersleben

26. - 28. April

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!