2014: HPD liefert Antriebsstrang, Chassis noch fraglich

HPD-Vize Stephen Eriksen schildert den Stand der Dinge im kalifornischen Santa Clarita und gibt Einblick in die Pläne für die WEC-Saison 2014

(Motorsport-Total.com) - In der WEC-Saison 2014 werden Audi, Toyota und Neueinsteiger Porsche um die Vorherrschaft in der LMP1-Klasse streiten. Alle drei Werke bringen eigene, nach dem neuen Reglement aufgebaute, Prototypen an den Start und dürften damit in der dritten Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft die Spitze bilden.

Titel-Bild zur News: Danny Watts, Jonny Kane, Nick Leventis

Ob HPD einen Nachfolger für den ARX-03c baut, ist noch offen Zoom

Um die Gunst der LMP1-Privatteams werben indes mehrere Chassishersteller, die ebenfalls Prototypen nach dem neuen Reglement aufbauen. Die deutsche Firma Adess ist einer der Anbieter, der französische Hersteller Oak ein anderer. Auch HPD könnte in der kommenden Saison wieder ein LMP1-Chassis anbieten. Sicher ist dies aber noch nicht.

"Unser Plan sieht vor, Privatteams je nach Budget unterschiedliche Pakete für Antriebsstränge anzubieten", erzählt HPD-Vize Stephen Eriksen im Gespräch mit 'endurance-info.com' und macht damit deutlich, dass man sich in Santa Clarita im US-Bundesstaat Kalifornien mehr auf das Motorenthema spezialisieren möchte.

Das Basispaket des Sportwagen-Ablegers von Honda wird laut Eriksen "auf unserem IndyCar-Motor basieren und ohne Energierückgewinnungs-System (KERS; Anm. d. Red.) daherkommen". Da die in der IndyCar-Serie eingesetzten 2,2-Liter-V6-Turbos mit 1,5 bar Ladedruck zwar ins 2014er-Antriebskonzept der WEC passen, im Detail aber eher auf Spitzenleistung ausgelegt sind, wird HPD laut Eriksen "entsprechende Veränderungen für den Einsatz auf der Langstrecke vornehmen". Denjenigen Teams, die an einem Energierückgewinnungs-System interessiert sind, will HPD verschiedene KERS-Pakete anbieten.

Neben der Konzentration auf das Thema Antrieb hat man bei HPD auch die Chassisproduktion im Auge, wenn auch auf Sparflamme. "Wir befassen uns mit der Möglichkeit, ein LMP1-Chassis an Kunden auszuliefern. Wie man sich vorstellen kann, hängt dies aber in erster Linie davon ab, ob wir einen Kunden gewinnen. Erst dann werden wir uns mit dem Bau befassen", so Eriksen.

So erscheint die Kombination eines von Oak gefertigten LMP1-Chassis in Verbindung mit einem Honda-Antriebsstrang von HPD derzeit als wahrscheinlichere Variante für potenzielle Kunden. "Wir würden es begrüßen, die Träume von Herrn Nicolet einmal mehr anzutreiben, denn wir haben die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr sehr genossen", hält Eriksen in Bezug auf Oak-Inhaber Jacques Nicolet fest.