Cadillac macht nicht mit: Dritter LMDh-Hersteller ohne Kundenfahrzeuge

Auch Cadillac wird auf absehbare Zeit keine Kundenfahrzeuge des V-Series.R ausliefern - BMW weiterhin bei einem "Vielleicht"

(Motorsport-Total.com) - "Es macht derzeit keinen Sinn, diesen Weg zu gehen" - Nach Acura und Lamborghini gibt es nun die dritte klare Absage an Kunden-Hypercars auf LMDh-Basis: Cadillac wird auf absehbare Zeit exklusiv durch Chip Ganassi und Action Express Racing in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und der IMSA SportsCar Championship vertreten sein.

Titel-Bild zur News: Cadillac wird vorerst keine LMDh-Kundenautos bauen

Cadillac wird vorerst keine LMDh-Kundenautos bauen Zoom

Laura Wontrop Klauser, Managerin des Motorsportprogramms von Cadillac, sagt gegenüber Motorsport.com, der globalen Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network: "Kundenautos sind derzeit nicht vorgesehen, aber das Wort 'definitiv' wird in diesem Sport nie benutzt."

Die Marke Cadillac wäre eigentlich prädestiniert gewesen, denn General Motors hat eine lange Tradition, Prototypen in Kundenhand einsetzen zu lassen. Erst seit 2021, nach dem Wechsel von Wayne Taylor Racing zu Acura, tritt Cadillac in der IMSA mit einem vollwertigen Werkseinsatz an. "Anderes Auto, anderes Programm", kommentiert Wontrop Klauser lakonisch.

In der IMSA ist Cadillac mit zwei Fahrzeugen vertreten, je eines von Ganassi und Action Express. In der WEC gibt es nur einen V-Series.R von Ganassi. Wird sich das 2025 ändern? "Wir werden uns für 2025 überlegen, ob es Sinn macht, aber so weit sind wir noch nicht", antwortet sie.

Ob durch die Absage an Andretti in der Formel 1 zusätzliche finanzielle Mittel für einen Ausbau des WEC-Programms frei geworden sind, will sie nicht kommentieren. Sicher ist nur, dass Cadillac wieder mit allen drei Fahrzeugen in Le Mans antreten wird.

Gibt es überhaupt genug Platz?

Nachdem Lamborghini, Acura und Cadillac Kundenfahrzeugen eine klare Absage erteilt haben, bleibt die Frage, wie sich BMW verhalten wird. Bisher war man in Sachen Kundenfahrzeuge auf der "Vielleicht"-Schiene - und daran hat sich nichts geändert.

"Wir haben einige Anfragen von Teams, die interessiert sein könnten", versichert BMW-Motorsportchef Andreas Roos. "Ich will nicht sagen, dass es nicht kommt, aber ich will auch nicht sagen: 'Ja, wir machen es.' Die Frage ist, wie wir ein Team mit technischem Support und Ersatzteilen unterstützen können, damit es auf einem wirklich hohen Niveau fahren kann."

Ein weiterer Faktor ist die Frage, ob die WEC noch Platz für zusätzliche Kundenfahrzeuge haben wird. Zwar soll das Feld 2025 auf 40 Fahrzeuge aufgestockt werden. Doch zwei dieser Plätze werden durch den neuen Aston Martin und den erwarteten zweiten Werks-Lamborghini gleich wieder weggenommen. Und dann wäre da noch Vanwall, die Informationen von Motorsport-Total.com zufolge an einem Comeback für die WEC 2025 arbeiten.

Von BMW gibt es bislang kein klares Bekenntnis pro oder contra Kundenfahrzeuge

Von BMW gibt es bislang kein klares Bekenntnis pro oder contra Kundenfahrzeuge Zoom

Aussichtsreicher wären Kundenfahrzeuge in der IMSA, wo die GTP-Klasse mit zehn Vollzeitautos (Lamborghini fährt nur die fünf Langstreckenrennen) nicht gerade üppig besetzt ist. Allerdings hat Alpine bereits einen Plan für die Zukunft, und die IMSA ist über alle Klassen hinweg bereits ausgebucht.