• 17.05.2012 16:43

Audi: Mit Allradantrieb nach Le Mans

In einem Monat geht es für Audi um einen prestigeträchtigen Erfolg: Am 16./17. Juni könnte zum ersten Mal ein Hybrid-Fahrzeug die 24 Stunden von Le Mans gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Elektrifizierter Antrieb und Allradantrieb quattro - was auf den ersten Blick wie zwei verschiedene Welten wirkt, führt Audi zu einer technologischen Synthese. "Wir haben nach Beginn der TDI-Phase recht bald über die Hybridisierung eines Le-Mans-Sportprototypen nachgedacht, als nämlich absehbar war, dass das Reglement diese Möglichkeit eröffnet", erklärt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Nachdem wir uns mit den Konzepten auseinandergesetzt haben, erkannten wir rasch die Chance, den Allradantrieb quattro in einer technologisch neuen Variante wieder in den Motorsport zurückzubringen. Leider war er seit 1998 auf der Rundstrecke verboten."

Audi hat von 1981 bis 1997 vier Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft, drei Siege am Pikes Peak, einen Meisterschaftssieg in der Trans-Am-Serie, zwei DTM-Titel und elf nationale Super-Tourenwagen-Meisterschaften sowie einen Tourenwagen-Weltcup mit quattro-Modellen errungen. Zum ersten Mal seit dem Verbot 1998 darf nun wieder ein Allrad-Modell im Rundstrecken-Rennsport der FIA starten.

Doch was so einfach nach Rückkehr klingt, ist eine der bislang größten Aufgaben für Audi Sport: Einen zusätzlichen Frontantrieb und ein Hybridsystem unterzubringen, ist im Sportwagen aufgrund der Platzverhältnisse besonders schwierig. Mit zwei Metern Breite und 4,65 Metern Länge verfügt das Fahrzeug zwar über große Außendimensionen, darunter verbirgt sich jedoch eine Monocoque-Konstruktion, die im Motorsport klassisch auf ganz andere Aspekte hin optimiert ist als auf die Integration einer Antriebsachse oder die Aufnahme eines Hybridsystems.

Umso höher ist die Leistung des Ingenieursteams zu bewerten, das den Hybrid-Vorderachsantrieb verwirklicht hat. Zum Beispiel, weil die komplette Antriebseinheit innerhalb der Kohlefaser-Struktur angebracht und damit optimal geschützt ist. Oder weil das Monocoque nach vorn länger ausfällt als beim Vorgänger. Damit verkürzt sich die davor angebrachte Crashstruktur, die aber weiterhin alle Crashtests bestehen muss. Oder wegen des extremen Nähe zum Fahrer, wodurch besondere Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Oder wegen des Gewichts, denn im Motorsport zählt jedes Gramm. Oder wegen der Leistungsfähigkeit. Noch nie hat ein so kleines und leichtes System so viel Energie zurückgewonnen.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps


Titel-Bild zur News: Marcel Fässler

In einem Monat rollt der Audi R18 e-tron quattro in Le Mans im Rennbetrieb

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Oschersleben

26. - 28. April

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Langstrecken-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Langstrecken-Newsletter von Motorsport-Total.com!

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!