Treluyer: "Es gibt noch Raum für Verbesserungen"

Laut Audi-Pilot Benoit Treluyer ist das Hybrid-System des R18 noch nicht völlig ausgereift, dennoch blickt er nach Platz zwei in Spa optimistisch nach Le Mans

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Samstag war beim zweiten Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Spa-Francorchamps die Bühne für einen historischen Motorsporttag bereitet. Gleich beim ersten Renneinsatz des R18 e-tron quattro hätte Audi für den ersten Sieg eines Hybrid-LMPs sorgen können. Das Auto mit der Startnummer zwei war von Allan McNish auf die Pole-Position qualifiziert worden, zusätzlich sollte die beim Rennstart nasse Piste dem allradangetriebenen Hybrid-Audi in die Karten spielen.

Titel-Bild zur News: Benoit Treluyer

Obwohl es nicht zum Sieg reichte, fährt Treluyer zuversichtlich nach Le Mans

Zunächst lief auch alles nach Wunsch der Audi-Strategen. Benoit Treluyer im zweiten Hybrid-R18 übernahm nach dem Start aus der zweiten Reihe die Führung, doch mit abtrocknender Strecke wurde die teaminterne Konkurrenz in Leichtbau-R18 immer stärker, sodass letztlich Loic Duval, Romain Dumas und Marc Gene ungefährdet zum Sieg fuhren. "Wir waren in den freien Trainingssitzungen immer die schnellsten, konnte das im Qualifying und Rennen aber nicht bestätigen", erklärt Treluyer gegenüber 'lemans.org'.

Der Franzose, der 2011 zusammen mit Marcel Fässler und Andre Lotterer die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte und somit in dieser Saison das Auto mit der Startnummer eins fährt, gibt zu, dass Audi den Hybrid-Antrieb noch nicht völlig im Griff habe. "Uns fehlte die notwendige Erfahrung mit der Hybrid-Technologie, die wir noch nicht zu 100 Prozent unter Kontrolle haben. Der R18 ultra hingegen ist schon ein fertiges Auto."

Hybrid-Antrieb "frisst" die Vorderreifen

Romain Dumas

Im Rennen war der R18 ultra das schnellere Auto Zoom

Während der zusätzliche Antrieb des Hybrid-Systems auf der Vorderachse unter nassen Bedingungen ein Vorteil war, bauten bei trockener Fahrbahn die Vorderreifen der beiden R18 e-tron quattro stärker ab, was sich durch Untersteuern bemerkbar machte. Daher war der Rennspeed des Leichtbau-R18 schneller, was auch Treluyer feststellt: "Die Startnummer drei war im Qualifying und Warm-up zwar nicht so schnell, hatte dafür aber im Rennen genau das richtige Setup und zudem bei der Reifenwahl das richtige Händchen."

Zu den abbauenden Vorderreifen kam dann auch noch eine Portion Rennpech dazu. "Außerdem hatten wir Pech mit den Safetycar-Phasen. Ich war nach meinem ersten Stopp 15 bis 20 Sekunden hinter Loic (Duval, Anm. d. Red.), nach der Neutralisation betrug der Abstand 50 Sekunden", so Treluyer.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps


Unter dem Strich ist der Franzose mit Platz zwei dennoch sehr zufrieden. "Das Wochenende war in der Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans sehr wichtig. Wir haben eine Menge gelernt, vor allem während des Rennens und im Regen. In diesen Bedingungen waren wir noch nicht gefahren, daher konnten wir unser System weiterentwickeln. Positiv ist auch, dass unser Team bestehen blieb. Andre, Marcel (Lotterer und Fässler, Anm. d. Red.) und ich sind sehr zufrieden, denn wird haben in Spa die Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr gesehen."

"Unser Team ist eine starke Einheit, beim Auto gibt es noch Raum für Verbesserungen, bis wir das volle Potenzial des Hybrid-Systems ausschöpfen können, aber wir sind bereit für Le Mans", lautet daher das Fazit von Treluyer. Die heiße Phase der Vorbereitung auf den Langstreckenklassiker beginnt mit dem Vortest am 3. Juni, zwei Wochen später findet dann das Rennen statt. "Bis dahin werde ich meine Diät und mein Training fortsetzen und darüber nachdenken, welche Abstimmung wir beim Vortest ausprobieren wollen", so Treluyer.

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7. - 9. Juni

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

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