24h Le Mans: KCMG triumphiert - nicht nur in der LMP2

KCMG bejubelt nach den 24 Stunden von Le Mans nicht nur den Sieg in der LMP2-Klasse, sondern auch die Erfolge der Fahrer in anderen Kategorien

(Motorsport-Total.com) - Die LMP2-Klasse war bei der 83. Auflage der 24 Stunden von Le Mans wie erwartet hart umkämpft, doch letztlich drückte die KCMG-Mannschaft aus Hongkong ihr klar ihren Stempel auf. Nachdem Richard Bradley den Oreca-05-Nissan im Qualifying auf die Pole-Position der Klasse gestellt hatte, führten er und seine Teamkollegen Matthew Howson und Nicolas Lapierre auch im Rennen die meiste Zeit die kleine Prototypenklasse an. Im Ziel durfte die Mannschaft sich dann nicht nur über den Klassensieg, sondern auch über Gesamtrang neun freuen.

Titel-Bild zur News: Matthew Howson, Richard Bradley

Der neue Oreca gewann im ersten Anlauf in Le Mans die LMP2-Wertung Zoom

"Ich hatte schon die Pole-Position meinem Onkel gewidmet, der Anfang der Woche verstorben war, und möchte das nun auch mit dem Sieg tun. Das ist für dich, Jimmy. Danke auch meiner Mutter, die hier war und mich unterstützt hat", denkt Bradley im Moment seines größten sportlichen Erfolgs an seine Familie.

"Das Rennen war eine sehr surreale Erfahrung. Ich bin den Start gefahren und war in den ersten ein bis zwei Stunden in unterhaltsame Kämpfe verwickelt", sagt der in Singapur geborene Brite, der in diesem Jahr zum ersten Mal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start ging und dementsprechend viel lernen musste.

Überzeugender, aber knapper Sieg

"Ich bin zum ersten Mal bei noch ohne Flutlicht gefahren, woran ich mich erst gewöhnen musste. Dann musste ich mit dem Sonnenaufgang und leichtem Regen zurechtkommen, nachdem ich sehr wenig geschlafen hatte", sagt er. "Es war wichtig, unseren Vorsprung zu verwalten, was mental sehr anstrengend war, aber das macht Le Mans aus", so Bradley. "Seit ich ein kleines Kind war, habe ich davon geträumt, hier zu gewinnen."

Auch Teamkollege Howsen ist "überwältigt, hier in Le Mans zu gewinnen und auf alle bei KCMG sehr stolz. Wir sind 2013 zum ersten Mal hier gefahren, und zwei Jahre später stehen wir ganz oben auf dem Podium. Im Rennen ist viel passiert, aber wir haben auf alles richtig reagiert und haben fast über die gesamte Renndistanz geführt."

Matthew Howson, Richard Bradley

Matthew Howson, Richard Bradley und Nicoles Lapierre bejubeln den Klassensieg Zoom

Allerdings konnte sich KCMG nie deutlich absetzen, weshalb Lapierre meint: "Das Rennen war schwieriger, als es vielleicht aussah, die Konkurrenz war stark und hat ständig Druck gemacht." Das zeigt auch der Blick auf das Endergebnis, denn nach 358 Runden hatte KCMG gerade einmal 48 Sekunden Vorsprung auf Jota.

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"Ich bin sehr stolz auf Richard, Matt und das gesamte Team, das war eine tolle Leistung", sagt Lapierre, der sich nach seiner Ausmusterung bei Toyota eindrucksvoll in der LMP-Szene zurückmeldete. Stolz durften auch die Oreca-Mannschaft sein, denn das neue LMP2-Coupé lief bei seinem ersten 24-Stunden-Rennen wie ein Uhrwerk.

"Das neue Auto von Oreca hat die ganze Woche hervorragend funktioniert und uns während der 24 Stunden mechanisch und technisch keinerlei Probleme bereitet. Das ist einfach unglaublich", sagt Lapierre. Nur einmal in der Nacht musste das Team zu einem Reparaturstopp die Box aufsuchen. Der Grund: Die Startnummernbeleuchtung funktionierte nicht richtig.


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Teamchef Paul Ip hatte im Ziel nicht nur wegen des Klassensiegs in der LMP2 Grund zum Jubeln. "Neben unserem Sieg in der LMP2 hat Nick die LMP1 und Alex mit Rebellion die LMP1 für Privatteams gewonnen", sagt er. Nick Tandy, der in der WEC regulär für das Team fährt, siegte mit Porsche in der Gesamtwertung, der letztjährige KCMG-Pilot Alexandre Imperatori triumphierte bei den privaten LMP1. "Das gesamte Team und ich sind sehr stolz, Asien auf der obersten Stufe des Podiums in Le Mans zu vertreten", so Ip.