powered by Motorsport.com

24h Le Mans 2022: Perrodo entsorgt Corvette, Toyota-Vorentscheidung

Ein Powercycle beim Toyota #7 bringt die Vorentscheidung bei den 24 Stunden von Le Mans 2022 - LMP2 nimmt Corvette aus dem Rennen, Frijns crasht den WRT-Oreca

(Motorsport-Total.com) - Mehrere Zwischenfälle haben am Vormittag bei den 24 Stunden von Le Mans (im Live-Ticker!) für veränderte Vorzeichen in drei Klassen gesorgt. Dazu zählt eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg, der jetzt nur noch über den Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) geht.

Titel-Bild zur News: Der Toyota #8 profitiert von einem Problem an der #7 am Vormittag

Der Toyota #8 profitiert von einem Problem an der #7 am Vormittag Zoom

Der Grund dafür ist einer der sogenannten Powercycles, für den der Toyota GR010 Hybrid mittlerweile berühmt-berüchtigt ist. Diesmal traf es den Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) am Sonntagmorgen. Der Powercycle war schnell erledigt, doch um das System korrekt neu zu starten, musste der Bolide an die Box.

"Wir hatten kurzzeitig ein Problem mit dem Frontmotor. Dafür muss ein Powercycle gemacht werden", erklärt Rob Leupen, Geschäftsführer Toyota Gazoo Racing Europe und De-facto-Teamchef. "Das Auto hielt an und konnte dann kurz wieder weiterfahren bis zur Box. Dann haben wir hier nochmal einen gemacht."

"Das Problem war eigentlich sofort behoben. In dem Fall musste der Akku des Frontmotors komplett entladen werden. Das hat leider länger gedauert und somit ist die 7 die Führung los." Bis alles erledigt war, zogen drei Minuten ins Departement Sarthe. Dadurch hat die #7 nun knapp eine Runde Rückstand auf den führenden Toyota #8.

Der Alpine #36 (Negrao/Lapierre/Vaxiviere) setzte sein Pleiten-Pech-und-Pannen-Rennen mit einem Unfall von Matthieu Vaxiviere in den Porsche-Kurven fort. "Der [GR-Porsche #86] hat in der Kurve die Linie gewechselt, weil er wohl dachte, dass ich innen bin. Um ihm auszuweichen, musste ich auf die Wiese und habe dann leider die Mauer berührt", sagt der Franzose.


Fotos: WEC 2022: 24 Stunden von Le Mans, Rennen


Reifenschäden und Crash in der GTE Pro

Die Dramen in der GTE Pro vom Samstagabend nahmen nach Sonnenaufgang wieder Fahrt auf. Den Anfang machte ein Reifenschaden am lange führenden Porsche #92 (Christensen/Estre/Vanthoor), offenbar als Folge eines Verbremsers in der Mulsanne-Kurve.

Damit lag nun die Corvette #64 (Milner/Tandy/Sims) an der Spitze, die am Samstagabend noch zu einem unplanmäßigen Bremsenwechsel an die Box kommen musste. Alles deutete darauf hin, dass Corvette im letzten Rennen der LMGTE Pro in Le Mans erstmals seit sieben Jahren wieder gewinnen könnte, doch dann kam alles anders.

Ausgerechnet AF Corse beendete das Rennen für die #64. Francois Perrodo, der kurz zuvor schon einen Dreher in Arnage hatte, unterlief im AF-Corse-Oreca #83 (Perrodo/Nielsen/Rovera) auf der Hunaudieres-Geraden ein kapitaler Fehler, den Corvette Racing teuer bezahlen musste. Er rammte die #64 und schickte diese ins Verderben.

"Ich habe das falsch eingeschätzt", gibt Perrodo zu. Er lief direkt zum Corvette-Team, um sich zu entschuldigen. "Wir waren zu dritt nebeneinander. Steven [Thomas] ist rechts von mir ein wenig rübergezogen und ich dachte, ich wäre schon an der Corvette vorbei gewesen. Deshalb bin ich ebenfalls rübergezogen."


24h Le Mans 2022: Highlights Stunden 16 und 17

Die Highlights der 16. und 17. Stunde bei den 24 Stunden von Le Mans 2022.

"Ehrlich gesagt gibt es dafür keine Entschuldigung. Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht. Eine kleine Bewegung mit großer Wirkung. Ich musste mich bei Corvette entschuldigen. Das ist das Mindeste, was ich tun konnte. Ich weiß, dass sie sich dadurch nicht besser fühlen werden. Das ist einfach schrecklich. Für mich, aber vor allem für sie." Die 3-Minuten-Strafe wirft die #83 aus dem Kampf um den Sieg in der LMP2 Pro-Am.

Somit blieben der AF-Corse-Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Serra) und der Porsche #91 (Bruni/Lietz/Makowiecki) im Rennen um den GTE-Pro-Sieg zurück. Beide lagen einige Zeit direkt zusammen, bis der Ferrari um kurz nach Halbzwölf mit einem schleichenden Plattfuß an die Box kommen musste - lediglich zwei Runden nach seinem regulären Stopp. So führt die #91 nun mit 30 Sekunden Vorsprung.

WRT aus dem LMP2-Rennen raus

19 Stunden dauerte es, bis das Rennen seine erste Safety-Car-Phase sah. Grund war Robin Frijns, der den WRT-Oreca #31 (Gelael/Frijns/Rast) um 10:45 Uhr in die Leitplanke ausgangs Indianapolis stopfte. Das war das Aus.

"Wo gehobelt wird, fallen Späne", sagt Teamkollege Rene Rast bei 'Nitro'. "Ihm geht's gut, das ist das Wichtigste. Wir haben ohnehin nicht mehr um den Sieg gekämpft. Wäre das der Fall gewesen, wäre es natürlich ärgerlicher gewesen, aber auch so ist es ärgerlich. Das muss man einfach abhaken. Jeder macht mal Fehler. Ich wollte unbedingt noch ein paar Plätze gutmachen, da es ja hier auch um WM-Punkte geht."

Für ein weiteres Drama sorgte der United-Autosports-Oreca #22 (Hanson/Albuquerque/Owen). Dieser hatte sich nach dem Startunfall wieder gut nach vorne gearbeitet, dann blieb Phil Hanson mit Leistungsverlust stehen. Mittlerweile fährt der Bolide wieder, hat aber nun insgesamt vier Runden Rückstand.


24h Le Mans 2022: Highlights Stunden 18 und 19

Die Highlights der 18. und 19. Stunde bei den 24 Stunden von Le Mans 2022.

So läuft in der LMP2 sowohl im Rennen als auch in der Weltmeisterschaft alles für das Team Jota. Nach wie vor genießt der Jota-Oreca #38 (Gonzalez/Felix Da Costa/Stevens) eine große Führung, dahinter tauschen der Prema-Oreca #9 (Kubica/Deletraz/Colombo) und der Jota-Oreca #28 (Rasmussen/Jones/Aberdein) die Plätze je nach Boxenstopp.

In der GTE Am ist der lange führende Proton-Porsche #79 (MacNeil/Andlauer/Merrill) die Spitze los, als sich Thomas Merrill in den Porsche-Kurven rausdrehte und auf P3 zurückfiel. Es führt nun der TF-Sport-Aston-Martin #33 (Keating/Chaves/Sörensen) vor dem Hardpoint-Porsche #99 (Haryanto/Picariello/Rump).

Neueste Kommentare