• 18.06.2009 16:41

  • von Stefan Ziegler

Zanardi: Viel Freude mit dem Handbike

BMW Pilot Alessandro Zanardi ist begeisterter Handbike-Fahrer und genießt das Training mit seinem neuen Sportgerät derzeit ganz besonders

(Motorsport-Total.com) - Alessandro Zanardi ist ein bewundernswerter Zeitgenosse und zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten Persönlichkeiten im Fahrerlager der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC). Der smarte Italiener hat sich selbst von seinem Horrorunfall auf dem Lausitzring nicht bremsen lassen und sprudelt gerade zu über vor Fröhlichkeit und Energie. Beides vereint findet sich bei Zanardi auch im sportlichen Training mit dem Handbike wieder, was der 42-Jährige derzeit verstärkt betreibt.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi und sein Handbike - inzwischen ist sogar ein Neumodell da...

Der italienische Tausendsassa lässt sich von seiner Behinderung - seit seinem schweren Crash 2001 fehlen dem früheren ChampCar-Titelträger beide Beine - nicht einschränken und sucht sich immer wieder neue Betätigungsfelder. Schon seit geraumer Zeit ist Zanardi des Öfteren mit dem Handbike unterwegs und scheut sich auch nicht davor, bei Marathon-Veranstaltungen teilzunehmen und sich dabei mit der Konkurrenz zu messen.#w1#

Trotz des strengen Rennkalenders in der WTCC findet der sympathische Rennfahrer hin und wieder genug Zeit, sich ausgiebig seinem Hobby zu widmen. "Ich habe dieser Tage einmal mehr mit dem Evro, meinem Handbike, trainiert", berichtete Zanardi auf seiner Homepage. "Dieses Thema steigt mir freilich nicht zu Kopfe, aber es ist stets ein schönes Gefühl, den Schweiß auf der Haut und das immer kraftvoller pumpende Herz zu spüren."

"Ich liebe auch den Lufthauch in meinem Gesicht, obwohl ich mir bei dieser Gelegenheit eine Bräune geholt habe wie ein Maurer", scherzte der ehemalige Formel-1-Pilot. " Ich freue mich einfach so sehr darüber, wieder die Möglichkeit zu haben, einer solch intensiven sportlichen Betätigung nachgehen zu können - und das trotz meiner Amputationen." Dabei hing das Leben des Italieners nach seinem Unfall durchaus am seidenen Faden.


Fotos: Alessandro Zanardi, Rennwochenende in Valencia


Doch Zanardi kämpfte sich zurück ins Leben. "Nach meiner Operation dachte ich eigentlich, dass Schwimmen für mich wohl die einzige Möglichkeit sein würde, aktiv Sport zu betreiben", sagte der BMW Team Italy-Spain Fahrer. "Dann habe ich allerdings herausgefunden, dass man unglaublich viele Dinge tun kann, wenn man denn nur will. Selbst, wenn man keine Beine mehr hat, gibt es genug Chancen - nur fehlt halt die Zeit, um all diese auszuloten."

"Da muss jeder für sich selbst eine Entscheidung treffen. Ich persönlich habe mit Skifahren angefangen, bin geschwommen und fahre nicht zuletzt auch Autorennen. Erst vor kurzem habe ich das Handbike für mich entdeckt - und das mag ich sehr", hielt Zanardi fest und merkte abschließend an: "Meine Arme werden dadurch spürbar kräftiger. Und wer weiß? Vielleicht zahlt sich das ja auch im Renncockpit aus..."