• 26.01.2009 17:14

  • von Stefan Ziegler

Zanardi: "Habe seit dem Unfall viel erreicht"

BMW Team Italy-Spain Pilot Alessandro Zanardi sieht sich nicht als Marketing-Marionette und ist stolz auf seine Erfolge, die er seit 2001 erzielt hat

(Motorsport-Total.com) - Wenn in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC Autogramme geschrieben werden, dann ist Alessandro Zanardi meist nicht weit. Der smarte Italiener zählt schon seit der Premierensaison der WTCC als Publikumsliebling und Sympathieträger - punktet in der Gunst des Publikums aber auch durch beherzte Fahrmanöver auf der Rennstrecke. Zanardi stellt sich trotz seiner Behinderung der Herausforderung des Motorsports und erntet dafür allerorts große Anerkennung.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi wird auch 2009 für das BMW Team Italy-Spain Rennen fahren

Gegenüber 'Motorsport aktuell' blickte der 42-Jährige zurück auf seine Tourenwagen-Karriere und die vergangenen Jahre. "Ich habe seit dem Unfall viel erreicht. Das möchte ich nicht mehr missen", hielt Zanardi fest, musste aber erfahren: "Man trifft auf Probleme, die andere nicht haben. Dann musst du nach einem Ausweg suchen - und der ist oft besser als der Weg, den normale Leute gehen."#w1#

"Ich habe es schwerer - aber was soll's? Ich habe nie gedacht: 'Ich wünschte, ich hätte noch meine Beine, um den BMW 320si fahren zu können.' Wenn ich überhaupt diesen Wunsch hätte, dann nur deswegen, um meinen Sohn auf den Schultern herumtragen, mit ihm rennen und ihm Fußballspielen beibringen zu können", meinte der ehemalige ChampCar-Meister.

Zanardi selbst hält seine Auftritte in der WTCC nicht für eine Promotion-Tour: "Man kann mein Projekt mit BMW Italien als Marketing-Gag abtun - doch wäre es tatsächlich nur Marketing, dann wären wir nie so weit gekommen, auch noch Rennen zu gewinnen", stellte der Italiener klar, der zuletzt in Brünn 2008 erfolgreich war. "Dazu brauchst du vollen Einsatz von allen."

Alessandro Zanardi

Unterwegs mit Alessandro Zanardi: Auch in der vergangenen Saison gab's einen Sieg Zoom

"Hätte mein Team nicht von Anfang an daran geglaubt, dass irgendwann auch solche Resultate kommen, dann hätten wir das nie geschafft", meinte Zanardi. In einer der am härtesten umkämpften Tourenwagen-Serie der Welt schaffte es der frühere Formel-1-Pilot sogar, sich schon in der ersten Saison der noch jungen WM einen Laufsieg zu sichern - 2005 in Oschersleben.

Doch dem stets fröhlichen Südländer sind auch andere Dinge wichtig. "Kinder betrachten mich als einen lustigen Burschen, mit dem sie sich gerne abgeben", meinte Zanardi abschließend. "Das ist das schönste Kompliment überhaupt. Kinder mögen mich. Also muss ich selbst auch glücklich sein, denn sonst könnte ich ihnen nicht ein solches Gefühl vermitteln."