• 16.01.2009 12:19

  • von Stefan Ziegler

Zanardi bei den Paralympics? - "Nicht nur ein Traum"

BMW Team Italy-Spain Pilot Alessandro Zanardi könnte sich durchaus vorstellen, bei den Paralympics 2012 in London mit von der Partie zu sein

(Motorsport-Total.com) - Alessandro Zanardi ist eine der sympathischsten Erscheinungen im Rennsport. Der stets gut gelaunte Italiener hat trotz seines schweren Unfalls 2001 nicht den Lebensmut verloren und hat bereits mehrfach unter Beweis gestellt, dass er noch immer das Zeug zum Siegen hat. Dabei ist Zanardi allerdings hauptsächlich auf seine Arme und Hände angewiesen, die ihn auch in anderen Sportarten voran bringen: Mit seinem Handrad könnte der ehemalige ChampCar-Meister bei den Paralympics 2012 starten.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi ist die absolute Nummer eins bei den Tourenwagen-Fans

Erste Gerüchte, wonach Zanardi schon in Peking mit von der Partie sein könnte, erwiesen sich als klassische Ente. "Eine Spekulation", kommentierte Zanardi dahingehende Berichte gegenüber 'Motorsport aktuell'. "Aber ich habe das laufen lassen, denn ich dachte wirklich, dass ich da mitmachen könnte."#w1#

"Aber dann nahm ich an einem Behindertenmarathon in Padua teil, wo die ganzen professionellen Handrad-Sportler mitfuhren. Da sah ich schnell, dass ich längst nicht so gut vorbereitet bin, wie sie", meinte der WTCC-Racer, fügte aber an: "Der Sportler, der eine Goldmedaille gewann, ist 48 Jahre alt. Ich habe also noch Zeit." Demnach scheint eine Paralympics-Teilnahme wohl nicht ganz ausgeschlossen.

Alessandro Zanardi

Feierte in Brünn 2008 einen großen Sieg auf dem BMW 320si: Alessandro Zanardi Zoom

"London 2012 ist nicht nur ein Traum", sagte Zanardi. "Und in meinem Leben haben sich schon viele Träume in Ziele verwandelt. In Ziele, die ich dann auch wirklich erreiche. Schon als ich in Berlin mit den ganzen Schläuchen und Kabeln am Leben erhalten wurde, waren die Herausforderungen dieselben: Ich legte mir all Ziele zurecht, konzentrierte mich auf das erste. Wenn ich das erreicht hatte, nahm ich mir das nächste vor."

"Ich wusste, dass eine doppelte Beinamputation nicht einfach werden würde. Denn 90 Prozent der Patienten mit meiner Behinderung erreichen nichts mehr, sondern ziehen sich in einen Rollstuhl zurück", meinte Zanardi abschließend. "Aber ich sah eben die anderen, die sich etwas vorgenommen hatten. Also wollte ich das auch. Und weil ich Optimist bin, war mir irgendwie auch klar: Ich kann das noch eine Spur besser..."