• 11.10.2011 17:35

  • von Tim Schwenger

Ferrari: Logistik ist ein großer Bestandteil der Formel 1

Diego Ioverno, zuständig für die Aktivitäten an der Rennstrecke und den Zusammenbau der Autos bei Ferrari, beschreibt die Abläufe zwischen zwei Rennen

(Motorsport-Total.com) - Für die Formel-1-Renställe stehen zwei Rennen in einer Woche auf dem Programm. Das bedeutet nicht nur für die Rennmannschaften viel Arbeit, auch logistisch muss alles bis auf kleinste Detail gut durchgeplant sein. Es muss vor den Rennwochenenden genau festgelegt werden, wann welches Teil, wie verschickt wird. Kurzfristige Änderungen sind durch beschädigte Teile am Auto auch immer möglich.

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Die Fracht der Formel 1 muss sorgfältig eingepackt und verladen werden

"Die erste Aufgabe ist sicherzustellen, ob die Autos vollständig nach einem von zwei Rennen geprüft wurden. Es ist die wichtigste Sache, da das Team sicherstellen muss, dass die Autos einsatzfähig sind", sagt Diego Ioverno, zuständig für die Aktivitäten an der Rennstrecke und den Zusammenbau der Autos bei Ferrari.

"Jede einzelne Komponente der beiden Autos wurde Sonntag Nacht sorgfältig in Suzuka geprüft, um fehlerhafte Teile separat nach Maranello schicken zu können. Die Autos selber müssen speziell eingepackt werden, da es eine Vereinbarung mit dem Transportunternehmen gibt, die besagt, dass die Boliden immer mit vier Reifen transportiert werden müssen."

Kaum Freizeit für das Team

"Dieses System kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Autos und das Zubehör zwischen den Rennen nicht nach Maranello geschickt werden können", so der Italiener. " Bei zwei Rennen am Stück ist die Arbeit in weniger Zeit komprimiert und die Aufgabe ist herausfordernder. Es ist wichtig, das zweite Rennen noch vor dem ersten zu planen, da es Teile gibt, die in beiden Rennen zum Einsatz kommen."

"Nach dem ersten Rennen hilft jeder im Team mit, die Autos so gut wie möglich zu verpacken, während die Garagen und das Motorhome abgebaut werden", teilt Ioverno mit. "Wenn alles auf den Spezialpaletten für den Lufttransport verladen ist, kann das Team zum nächsten Rennen fliegen. In Korea geht die Arbeit am Dienstag los, bis als Letztes die Rennwagen Donnerstag Abend von der FIA geprüft werden."

"Im Durchschnitt verschickt jedes Formel-1-Team 20 bis 30 Tonnen Luftfracht zu jedem Rennen. Um Kosten zu sparen, werden weitere 10 bis 15 Tonnen per Seefracht transportiert", sagt der Italierner. "40 bis 50 Menschen pro Rennstall sind am Packprozess sowie dem Aufbauen der Infrastruktur beteiligt, sodass jeder Mitarbeiter eine Tonne an Fracht bewegt."