• 11.10.2011 18:08

  • von Roman Wittemeier

Ferrari-Trennung von Costa: Alles ist erklärbar

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali erklärt den Rauswurf von Ex-Technikchef Aldo Costa: "Ich habe ihn nie als Sündenbock gesehen"

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari rausgeworfen, bei Mercedes angedockt. Der Italiener Aldo Costa hat binnen weniger Monate die Seiten gewechselt. Costa war im Mai dieses Jahres seinen Job als Technikchef bei Ferrari losgeworden, weil sich frühzeitig abzeichnete, dass der 2011er-Bolide erneut kein Überflieger ist. Die Trennung vom langjährigen Weggefährten sei weder eine Kurzschlussreaktion noch eine besonders emotional geprägte Entscheidung gewesen, erklärt Stefano Domenicali.

Titel-Bild zur News:

Neue Aufgabe: Aldo Costa soll Mercedes möglichst schnell nach vorne bringen

"Ich kann mir gut vorstellen, dass es nach außen so wirkt, aber es war nicht der Fall", sagt der Ferrari-Teamchef in der 'Gazzetta dello Sport'. Costa sei viele Jahre lang "eine Schlüsselfigur" in erfolgreichen Ferrari-Zeiten gewesen. "Ich habe ihn nie als Sündenbock gesehen. Aber Tatsache ist nun einmal, dass der Technische Direktor letztlich die Verantwortung für den Bau eines Autos trägt. Es gab interne Gründe: Wenn die Spieler nicht mit dem Trainer können, dann ist es schwierig, gleich die ganze Mannschaft auszutauschen."

Im Falle ausbleibenden Erfolges ist der Trainer bekanntlich das schwächste Glied einer vermeintlichen Kette. Man zog Costa frühzeitig ab, um sich mit neuen Kräften auf 2012 vorbereiten zu können. "Das Design des neuen Autos beginnt stets im Frühjahr. Wir haben die Entscheidung so früh getroffen, weil wir die Zukunft im Hinterkopf hatten", erklärt Domenicali, der sich persönlich der Unterstützung der Ferrari-Vorstandsetage sicher ist. Auch die Gerüchte um Abwanderungsgedanken von Starpilot Fernando Alonso entsprächen nicht der Wahrheit.

Alles gut bei den Roten? Scheint so - zumindest solange sich bald der Erfolg einstellt. "Ich habe schöne Erinnerungen an Ferrari und die Menschen dort", unterstrich Costa kürzlich die gütliche Trennung. "Solche Dinge passieren im Sport und im Leben, danach kommt der Enthusiasmus zurück. Die Vorstellung, Ferrari mit einer Gruppe ehemaliger Ferrari-Leute herauszufordern, finde ich aufregend, auch wenn auf der gegnerischen Seite Freunde statt Feinde sein werden."

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