• 26.07.2012 21:56

  • von Christian Nimmervoll & Stefan Ziegler

Zuversicht bei Silber: Rosberg will in die Top 5

Nico Rosberg peilt in Ungarn eine Rückkehr zu alter Form an, Michael Schumacher erinnert sich an seinen Strategie-Coup aus der Saison 1998

(Motorsport-Total.com) - Nach einer zuletzt recht überschaubaren Punkteausbeute hat sich das Mercedes-Team für das letzte Rennen vor der Formel-1-Sommerpause noch einmal eine Steigerung vorgenommen. Vor allem Nico Rosberg möchte in Ungarn an seine Form aus den ersten Grands Prix des Jahres anknüpfen und wieder vorn mitspielen. Michael Schumacher hat hingegen vor, sein derzeitiges Niveau zu halten.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg würde die Ziellinie in Ungarn gern in den Top 5 überqueren

Der deutsche Routinier hatte sich sowohl in Silverstone als auch in Hockenheim - auf nasser Piste - weit vorn qualifiziert, war im Rennen aber jeweils auf den siebten Platz abgerutscht. In Budapest soll nun etwas mehr herausspringen: "Wir wollen unser Auto noch besser zum Arbeiten bringen", kündigt Schumacher an. "Ich denke, wir haben ein paar gute Ideen, wie wir uns hier steigern können."

Grundsätzlich gehe es für Mercedes wie bei jedem Rennen darum, das Maximum herauszuholen, doch dies sei angesichts der Reifenumstände schwierig zu bewerkstelligen, meint Schumacher. "Du kannst halt nicht nur Vollgas geben", erklärt er. 1998 war das noch möglich. Doch das ist schon so lange her, dass sich Schumacher kaum mehr an das Jahr seines Strategie-Coups erinnern kann.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Ungarn


Sein damaliger Technischer Direktor bei Ferrari, Ross Brawn, tüftelte eine gewagte Dreistopp-Taktik aus, um McLaren am Hungaroring zu schlagen. "Ross sagte mir während des Rennens: 'Wir brauchen jetzt ein paar Qualifikationsrunden.' Dann tust du es einfach und kümmerst dich nicht um die Reifen. Deine einzige Chance ist, möglichst viel Druck zu machen. Du kannst nur hoffen, dass es klappt."

"Damals hat es funktioniert", meint Schumacher - er siegte. 2012 ist ein solcher Sprint mit den Pirelli-Reifen vermutlich nicht drin. Die Strategie muss also eine andere sein. "Wir werden sehen", erklärt Schumacher vor dem elften Saisonrennen. "Ich habe jetzt noch kein ausreichendes Gefühl, um das Ergebnis dieses Wochenendes vorherzusagen. Wir sehen ja: Es geht sehr eng zu im Starterfeld."

"Alles Weitere müssen wir erst noch herausfinden", meint Schumacher. Teamkollege Rosberg zeigt sich da schon etwas auskunftsfreudiger: "Ich bin zuversichtlich", sagt der Mercedes-Pilot und merkt an: "Ich erwarte ein normales Qualifying, bei dem ich recht weit vorn dabei sein kann. Top 5 vielleicht. Von da an rechne ich auch mit einem guten Rennen. Es ist aber wirklich schwierig zu sagen."

"Ich bin trotzdem optimistisch", meint Rosberg. Ob es für ganz vorn reicht? "Das weiß ich nicht", sagt der Deutsche. "Das kann man in diesem Jahr nicht sagen. Das liegt an der Komplexität der Reifen und an den Bedingungen. Es kommt darauf an, in welches Temperaturfenster du deine Reifen mit dem Auto hinbringst und wie sie sich dann verhalten. Das ist die Schwierigkeit", erklärt Rosberg.