Zufriedenheit bei McLaren: Freitag optimal genutzt

Jenson Button und Lewis Hamilton fuhren am Hockenheim-Freitag auf die Plätze eins und zwei und sammelten wichtige Erkenntnisse mit dem überarbeiteten McLaren

(Motorsport-Total.com) - Wie schon in Silverstone war auch am Freitag in Hockenheim das Wetter das dominierende Thema. Im teilweise trockenen, teilweise feuchten ersten Freien Training am Vormittag fuhr das McLaren-Duo Jenson Button/Lewis Hamilton die beiden schnellsten Zeiten und sicherte sich damit vorab die Plätze eins und zwei in der Tageswertung, da das zweite Freie Training am Nachmittag komplett verregnet war.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button fuhr am Vormittag Bestzeit vor Teamkollege Lewis Hamilton

"Es war ein weiterer wechselhafter und somit trickreicher erster Trainingstag", kommentiert McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. "Die unterschiedlichen Bedingungen machten es schwierig, eine vernünftige Basis zu finden, aber immerhin konnten wir heute viele Runden zurücklegen. Das ist zum einen wichtig, um die Wirkungsweise unserer Upgrades für dieses Rennen zu eruieren, zum anderen konnten wir weitere Erkenntnisse über das Verhalten unseres Autos im Regen sammeln", sagt Whitmarsh und bezieht sich dabei sowohl auf die Runden seiner beiden Piloten auf den Intermediates als auch auf den Fullwets von Pirelli. "Aus Sicht der gewonnenen Daten war es sein positiver Tag", zeigt sich der McLaren-Teamchef zufrieden.

Speziell auf der nassen Piste am Nachmittag konnten laut Whitmarsh "einige Verbesserungen hinsichtlich der Performance" erzielt werden. "Noch erfreulicher ist allerdings die Tatsache, dass unsere Reihe an Upgrades keinerlei Probleme verursachte und uns für den weiteren Verlauf des Wochenendes zuversichtlich stimmt", so der Teamchef. McLaren fährt in Hockenheim unter anderem mit aerodynamisch veränderten Seitenkästen, einer neuen Auspuffführung sowie einem modifizierten Diffusor. Auch im mechanischen Bereich wurden Veränderungen vorgenommen.

Für den Samstag ist die Wettervorhersage rund um den Hockenheimring erneut durchwachsen. Am Rennsonntag soll es nach aktuellem Stand der Dinge keine Niederschläge gegen. Sicher ist dies aber noch lange nicht. So kommt Whitmarsh zu dem Schluss: "Es sieht so aus, als wäre die Unvorhersehbarkeit des Wetters das Einzige, was wir mit Sicherheit vorhersagen können."


Fotos: McLaren, Großer Preis von Deutschland, Freitag


Button nach nutzbringendem Freitag zufrieden

Button, der sich in der Frühphase des ersten Freien Trainings am Vormittag mit einer Runde in 1:16.595 Minuten die Tagesbestzeit holte, ist mit dem Verlauf des Freitags ebenfalls zufrieden: "Wir konnten heute viele Runden abspulen. Die Bedingungen waren nicht perfekt, aber morgen erwartet uns wohl Ähnliches. So gesehen war es ein nutzbringender Tag, an dem wir eine Reihe nützlicher Daten in Bezug auf Reifen und Setup sammelten."

"Unser Hauptproblem ist, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen", legt Button den Finger in die Wunde, die speziell ihm während der zurückliegenden Grand Prix mehr Schmerzen als gewollt verschaffte. "Aus diesem Grund haben wir uns heute hauptsächlich diesem Thema gewidmet", erklärt der Brite und gesteht: "Es war nicht rundum erfolgreich, aber wir konnten ein gutes Tempo anschlagen. Im Nassen müssen wir noch etwas zulegen, aber das zweite Freie Training gab uns eine gute Richtung vor, in die wir entwickeln müssen." Am verregneten Nachmittag reihte sich Button auf Platz acht der Zeitenliste ein.

Angesprochen auf die aerodynamischen Upgrades am MP4-27 zeigt sich der Weltmeister des Jahres 2009 zufrieden. "Die meisten der Teile funktionierten korrekt. Es ist schön, eine Verbesserung zu sehen. Die Jungs in der Fabrik haben wirklich einen tollen Job gemacht und ich hoffe, dass wir die Verbesserungen auch im weiteren Verlauf des Wochenendes spüren werden."

Hamilton glaubt: Klares Bild erst am Sonntag

Hamilton schließt sich mit seinem Lob ans Team den Worten seines Teamkollegen an: "Die Männer und Frauen in der Fabrik haben sich ein gehöriges Schulterklopfen verdient. Die Upgrades sind ganz eindeutig ein Schritt nach vorn, aber derzeit fällt es noch schwer zu sagen, wie groß dieser Schritt wirklich ausfällt. Leider konnten wir heute keine direkten Vergleiche zwischen beiden Varianten fahren." Der Champion des Jahres 2008 beendete die beiden Freitagssessions auf den Plätzen zwei und 19.

So hofft der aktuelle WM-Vierte darauf, "im weiteren Verlauf des Wochenendes ein klareres Bild der Fortschritte zu erlangen, auch wenn das angesichts der Wettervorhersage für morgen wohl erst am Sonntag möglich sein wird". So oder so fühlte sich der runderneuerte McLaren laut Hamilton schon am Freitag "alles andere als schlecht" an. Im Nassen jedoch kam es ihm so vor, als würde er "auf einer mit Pfützen versehenen Eisfläche" fahren.