Yamamoto zieht nach erstem Rennen Bilanz

Obwohl er in Ungarn gegen seinen Teamkollegen keine Chance hatte, ist Sakon Yamamoto mit seinem Grand-Prix-Comeback zufrieden

(Motorsport-Total.com) - 1,786, 2,634, 0,502, 1,037 und 1,619 - das sind nicht etwa die neuesten Budgetdefizite der deutschen Bundesregierung in Billionenhöhe, sondern die Rückstände von Sakon Yamamoto auf seinen Teamkollegen Adrian Sutil in den Sessions beziehungsweise in der schnellsten Rennrunde am Hungaroring.

Titel-Bild zur News: Sakon Yamamoto

Wohl eher kein kommender Weltmeister: Sakon Yamamoto in Ungarn

Der Japaner, der sich sein Cockpit mit einem vollen Geldkoffer sicherte und dabei unter anderem fahrerisch talentiertere Kandidaten wie Christian Klien oder Markus Winkelhock ausstach, wurde damit seinem eher bescheidenen Ruf voll gerecht. Zwar sah er 2006 bei einigen Renneinsätzen für Super Aguri gar nicht so schlecht aus, doch in der GP2-Saison 2007 hinkte er mit seinem BCN-Boliden den anderen Nachwuchsfahrern meist hinterher.#w1#

Spyker besser als 2006er-Super-Aguri

"Der größte Unterschied waren sicher die Reifen." Sakon Yamamoto

"Das Paket", setzte er zu seiner Ungarn-Bilanz an, "ist natürlich besser als der Super Aguri, den ich im Vorjahr gefahren bin, aber der größte Unterschied waren sicher die Reifen. Die Konstruktion und das Gripniveau sind anders, genau wie die allgemeinen Fahreigenschaften. Als ich am Freitag versuchte, genauso hart wie im Vorjahr zu pushen, funktionierte das Auto nicht, also musste ich mit den Reifen erst umgehen lernen."

"Mein Ziel war nur, das Rennen zu beenden, weil ich Erfahrung sammeln und so viele Runden wie möglich fahren wollte", gab der Spyker-Pilot zu Protokoll. "Leider drehte ich mich in Kurve elf nach nur fünf Runden von der Strecke. Das war ganz am Anfang des Rennens, also sammelte ich kaum Informationen. Bis dahin pushte ich aber 100 Prozent und ich war nahe an den Autos vor mir dran - an Barrichello und Adrian, davor lag noch Jenson (Button; Anm. d. Red.)."

"Weil die gar nicht so weit vor mir waren, hatte ich das Gefühl, dass meine Pace nicht so schlecht war. Ich wollte mithalten, zumindest bis zum Ende des ersten Stints. Dann hätte ich beim Boxenstopp vielleicht Gelegenheit gehabt, sie zu überholen. Ich machte aber einen Fehler und damit war mein Rennen vorbei, was ich sehr enttäuschend fand, weil ich wie gesagt unbedingt durchfahren wollte", seufzte Yamamoto.

Ingenieure hätten sich mehr erwartet

"Sie sind guter Dinge für das nächste Rennen, in dem wir das B-Auto haben werden." Sakon Yamamoto

"Nach dem Rennen sprach ich mit den Ingenieuren", fuhr der 25-Jährige fort, "und die waren auch enttäuscht, dass ich nicht durchgefahren bin. Sie wissen aber, wie sehr ich mich am Freitag und Samstag gesteigert habe, so dass sie mein Potenzial kennen. Sie sind guter Dinge für das nächste Rennen, in dem wir das B-Auto haben werden. Ich konzentriere mich nun auch auf die Türkei. Ich werde wieder mein Bestes geben und hoffentlich besser abschneiden."

Bei Spyker hütet man sich, Yamamoto zu kritisieren, schließlich bringt er wertvolle Euros ins Team ein - und noch ein Fahrerwechsel ist während der laufenden Saison sowieso nicht mehr möglich, weil maximal vier pro Weltmeisterschaft eingesetzt werden dürfen. Der Schaden der überaus mäßigen Vorstellungen des Japaners hält sich außerdem in Grenzen, solange Spyker ein trostloses Abonnement auf die letzten beiden Plätze hat.

Yamamotos Vorteil: "Ich kenne alle restlichen Strecken außer Spa", sagte er. "Fuji kenne ich gut, ich bin dort schon vier- oder fünfmal auf der neuen Strecke gefahren, in der Formel Nippon und der GT. Ich freue mich schon darauf, im September dorthin zurückzukehren. Ich denke, der einzige andere Fahrer, der dort schon einmal ein Rennen gefahren ist, ist Adrian, der in der Formel 3 dort war. Das ist gut für unser Team!"

Folgen Sie uns!

Formel-1-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Formel-1-Newsletter von Motorsport-Total.com!