Wirth: Neuer Designweg führt im Februar an die Strecke

Mit einer etwas anderen Herangehensweise wollen Nick Wirth und Virgin im kommenden Jahr überraschen - Streckendebüt im Februar 2010

(Motorsport-Total.com) - Wenn das neue Virgin-Team im März 2010 erstmals an den Start geht, debütiert zugleich ein neues Designverfahren in der Formel 1: Der langjährige Simtek-Teamchef Nick Wirth verzichtet bei der Entwicklung des Virgin-Rennwagens vollkommen auf den Einsatz eines Windkanals und setzt stattdessen ausschließlich auf Computer und die neuste Technik - ein völlig neuer Ansatz.

Titel-Bild zur News: Nick Wirth

Nick Wirth beschreitet neue Wege: Einen Windkanal braucht der Brite nicht...

Das Designteam von Wirth hat Zugang zu einem speziellen Simulator, der es den Ingenieuren und Technikern erlaubt, ihre Ideen an einem virtuellen Fahrzeugmodell auszuprobieren. Änderungen und Modifikationen können per Computer sofort auf das Modell übertragen und überprüft werden - es besteht sogar die Möglichkeit, um die Projektion herumzugehen, um verschiedene Blickwinkel zu erhalten.#w1#

Der Vorteil dieses Verfahrens liegt auf der Hand: Während andere Teams nach dem Erkennen von Fehlern in einem oft wochenlangen Prozess erst ein neues Design entwickeln, Windkanalmodelle anfertigen und diese erneut testen müssen, kann Wirth am virtuellen Modell innerhalb von wenigen Minuten seine neuesten Ideen prüfen. Die große Frage ist nur, wie zuverlässig sich die so gewonnenen Daten auf die Rennstrecke übertragen lassen.

"Wir werden damit fortfahren, massiv in neuste Technologien zu investieren, um weiterhin innovativ tätig zu sein", erläutert Virgins Technischer Direktor Wirth. Der frühere Simtek-Chef steht zugleich der Firma Wirth Research vor, welche für die Autoentwicklung des neuen Formel-1-Teams verantwortlich zeichnet. Das in Großbritannien ansässige Unternehmen widmet sich aber auch noch anderen Aufgaben.

Erster Test im Februar 2010

"Unsere Firmengruppe ist in vielen Bereichen aktiv - sowohl im als auch außerhalb des Motorsports", sagt Wirth und fügt an: "Von unserer Philosophie des Technologietransfers werden sowohl unsere bestehenden als auch unsere künftigen Kunden profitieren. Wir freuen uns natürlich außerordentlich darüber, dass wir Virgin zu unserer illustren Kundenliste hinzufügen können", meint der Brite.

"Virgin ist ein vollkommen neues Formel-1-Team und wir von Wirth Research sind sehr stolz darauf, das Rückgrat dieser Operation darzustellen, indem wir bei der Fahrzeugentwicklung eine einmalige Herangehensweise an den Tag legen. Die Tatsache, dass unser Formel-1-Projekt vollkommen im Zeitplan liegt, spricht für die Größe, die Motivation und die Möglichkeiten unserer Mannschaft."

"Wir freuen uns schon sehr darauf, den Wagen im Februar erstmals auf der Rennstrecke zu erleben", kündigt Wirth an. "Die Formel 1 ist die Königsklasse der Motorsporttechnologie. Dass wir an einem so interessanten Projekt arbeiten dürfen, bietet Wirth Research die Chance, die technischen Fähigkeiten des Unternehmens unter Beweis zu stellen", so der Technische Direktor des Virgin-Rennstalls.