• 07.10.2009 14:56

  • von Stefan Ziegler

Manor entwickelt ohne Windkanal

Das neue Manor-Team verlässt sich bei der Entwicklung ganz auf seine Computer - Fahrer und Partner werden schon bald vorgestellt

(Motorsport-Total.com) - Vor einigen Wochen erhielt das Manor-Team gemeinsam mit Campos und US F1 den Zuschlag, um 2010 zum Starterfeld der Formel 1 hinzuzustoßen. Seither arbeitet die Mannschaft um Designer Nick Wirth mit Nachdruck daran, den ersten eigenen Rennwagen auf die Räder zu stellen. Dabei schlägt das Team allerdings eine andere Route ein, als die meisten konkurrierenden Rennställe.

Titel-Bild zur News: Manor

Das neue Manor-Team verzichtet voll und ganz auf die Nutzung eines Windkanals

Wie Wirth gegenüber 'Autosprint' bestätigt, verzichtet sein Team bei der Entwicklung der Aerodynamik vollkommen auf die Arbeit im Windkanal: "Wir entwickeln die Aerodynamik per CFD-System komplett am Computer. Wir werden nicht einen Tag im Windkanal verbringen - nicht einmal für einen Check", sagt der 43-Jährige, dessen Rennstall schon mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen hat.#w1#

"Wir stellen bereits einzelne Komponenten auf einem Probechassis zusammen. Das erste richtige Chassis wird im Augenblick gebaut und sollte in vier bis fünf Wochen fertig sein", berichtet Wirth. "Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Crashtests verlaufen. Ich denke, dass unser erstes Auto Anfang Februar auf die Strecke gehen kann." Und der neue Bolide soll auf Anhieb schnell sein.

"Wir starten von hinten, hoffen aber darauf, vor den anderen Neulingen zu sein. Dann wollen wir Druck auf die bereits etablierten Rennställe ausüben", kündigt Wirth selbstbewusst an. "Die neuen Regeln haben die Dinge im Vergleich zu 2008 kräftig durchgemischt. 2010 werden die Regeln wieder anders sein und es braucht wieder andere Fahrzeuge", so Wirth - ist das Manors große Chance?

"Man sollte diese Regeländerungen nicht unterschätzen", sagt der Designer des neuen Teams, "denn dadurch bleibt Raum für Überraschungen. Wenn die Regeln für 2010 dieselben wären wie in diesem Jahr, dann würde ich mir Sorgen machen. So ist das weniger der Fall", hält Wirth fest und fügt abschließend an: "Wir werden unseren Geschäftspartner und Fahrer schon bald vorstellen."