Williams: Mehr Sponsoren durch neue Antriebseinheit

Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams bricht eine Lanze für die umstrittenen V6-Turbo-Antriebseinheiten und erklärt, warum man dadurch mehr Sponsoren hat

(Motorsport-Total.com) - Für viele ist die V6-Turbo-Antriebseinheit der Schandfleck der Reglement-Revolution: viel zu teuer, viel zu kompliziert, für den Zuschauer unattraktiv. Und der Sound wurde im Vorjahr mit einem Rasenmäher verglichen. Doch nun springt die stellvertretende Williams-Teamchefin für die neue Motorenformel in die Bresche.

Titel-Bild zur News: Claire Williams

Claire Williams wundert sich über die enorme Kritik an den Antriebseinheiten Zoom

"Die Änderungen wurden schon aus den richtigen Gründen gemacht", sagt die Britin gegenüber 'GPWeek'. Williams gilt als Marketing-Expertin, schließlich leitet sie seit vielen Jahren diese Abteilung im Team ihres Vaters. Zudem hat sie die Führung der kommerzielle Arbeitsgruppe in der Formel 1 inne, die sich mit einer besseren Vermarktung des Sports auseinandersetzt.

Bessere Gesprächsbasis mit potenziellen Sponsoren

"Aus meiner Sicht haben die Änderungen beim Motorenreglement definitiv den Druck in Verhandlungen mit Firmen gelindert, die sich die Formel 1 als Sport ansehen und dann von den ökologischen Fragen abgeschreckt werden könnten", untermauert sie ihre Meinung. Tatsächlich hat das Williams-Team im vergangenen Jahr mit Martini, Petrobras, Rexona und der British Telecom so viele neue Geldgeber an Bord geholt wie kein anderes Team.

Laut Schätzungen von 'GPWeek' handelt es sich um 54,5 Millionen Dollar, das sind umgerechnet 52 Millionen Euro, die in die Kriegskasse des Teams gespült wurden. Williams ist der Ansicht, dass die positiven Seiten der neuen Antriebseinheit und deren Auswirkungen auf die Automobilbranche nach wie vor zu wenig betont werden.

Felipe Massa

Der Williams zählt zu den Autos mit den meisten Sponsorenaufklebern Zoom

"Ich finde, wir müssen erzählen, was es mit diesen neuen Motoren auf sich hat", sagt sie. "Diese Geschichte müssen wir immer noch erzählen. Sie wurde noch nicht oft genug erzählt, und wir würden uns damit einen Gefallen tun. Aus ökologischer Sicht war es auf jeden Fall der richtige Schritt."

Williams revidiert Skepsis über Börsengang

Vor einigen Jahren stand Williams sportlich und finanziell mit dem Rücken zur Wand. Inzwischen hat man sich aber wieder aufgerappelt und im Vorjahr sensationell den dritten Platz in der Konstrukteurs-WM errungen - noch vor dem Traditionsteam Ferrari.

Auch der Börsengang 2011 in Frankfurt kommt dem Unternehmen inzwischen laut der stellvertretenden Teamchefin zugute. "Ich hatte immer meine Zweifel, was den Börsengang angeht", gibt sie heute zu. "Ich fragte mich, wie das nach all den Jahren mit Frank und Patrick funktionieren soll." Nun profitiere man aber vor allem vom Alleinstellungsmerkmal, dass man als Unternehmen finanzielle Transparenz vorweisen kann.

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