• 07.04.2015 14:00

  • von Ryk Fechner

Williams in China: Zwischen Groupies und Wiederauferstehung

Nachdem Williams in Malaysia von Ferrari deklassiert wurde, hofft das Team in China auf die Daten der Wintertests

(Motorsport-Total.com) - Gretchenfrage bei Williams: Im vergangenen Jahr noch Topteam, in Australien trübes Mittelmaß und in Malaysia irgendwo im Nirgendwo. Schaffen es die Briten beim China-Grand-Prix am kommenden Wochenende, dem designierten, aber scheinbar enteilten Rivalen Ferrari Paroli zu bieten? Berufsoptimist Felipe Massa hat sich bereits ausgemalt, wieso seine Truppe in Schanghai wieder weiter vorne zu finden sein wird als zuletzt.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Max Verstappen

Gelingt Williams in China der Sprung zurück an die Spitze? Zoom

Der Brasilianer meint: "Die Strecke in China ist der von Barcelona sehr ähnlich, auf der wir den Großteil der Wintertestfahrten absolviert haben, also haben wir viele Daten, die uns bei der Fahrzeugabstimmung helfen", schildert er. Vor allem für die Vorderreifen stelle der Kurs eine Belastung dar. "Es ist oftmals ein ziemlicher Kampf, im Qualifying Temperatur in die vorderen Pneus zu bekommen.Dann muss man im Rennen auf den Verschleiß vorne links aufpassen", erklärt Chefingenieur Rob Smedley.

"Es ist ein herausfordernder Kurs, mit einer schwierigen Linkskurve vor einer der längsten Geraden im Kalender. Auch die Kurven 1, 2 und 3 sind sehr interessant", so Smedley. "Dort gibt es zwei verschiedene Linien, um eine schnelle Qualifikationszeit und eine schnelle Rennrunde zu erzielen. Das werden wir am Wochenende frühzeitig in Angriff nehmen." Die schneckenförmige erste Kurvenkombination mit ihrem abrupten Richtungswechsel und schwierigen Bremspunkten verhagelte schon manchem Piloten den Sonntag.

Mit Upgrades am FW37 hofft der Brite, in China den Anschluss an die Spitze um Mercedes und Ferrari zu finden. Die im Vergleich zu Malaysia kühleren Temperaturen könnten dazu beitragen, die Kräfteverhältnisse wieder zu Gunsten Williams' zu verrücken.


Fotostrecke: Williams-Präsentationen seit 1994

Auch Valtteri Bottas blickt dem Grand Prix von China optimistisch entgegen. "Es macht viel Spaß, auf dem Kurs zu fahren. Die langen Kurven und Hochgeschwindigkeitspassagen verleihen der Strecke eine schöne Charakteristik. Dazu gibt es noch eine sehr lange Gerade, die beim Überholen hilft und die Rennen interessanter gestaltet", so der Finne, der sich wie sein Landsmann Kimi Räikkönen über die Unterstützung der asiatischen Fans freut.

Auch Mika Häkkinen konnte sich zu seiner aktiven Zeit in Asien kaum vor (vielen weiblichen) Autogrammjägern kaum retten. "Es gibt in China viel Unterstützung für die finnischen Fahrer, das ist großartig - und sie sind sehr enthusiastisch bezüglich der Formel 1 im Allgemeinen", sagt der 25-Jährige.