Whitmarsh: "McLaren hat nicht gut gearbeitet"

Teamchef Martin Whitmarsh macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über die bisherige McLaren-Performance 2013 - Lob für Button und Perez

(Motorsport-Total.com) - Der achtmalige Konstrukteursweltmeister McLaren fährt der gewohnten Form - und vor allem den eigenen Ansprüchen - in der Saison 2013 bisher hinterher. Nach neun Rennen stehen sowohl Ex-Weltmeister Jenson Button als auch Neuzugang Sergio Perez noch ohne Podestplatz da. Die Ränge zehn und zwölf in der Fahrerwertung sind gelinde gesagt eine Enttäuschung.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Martin Whitmarsh, Jenson Button

Vor der Saison 2013 waren die Hoffnungen bei Button, Whitmarsh und Perez groß... Zoom

"Wir sollten uns immer verbessern. Es war in dieser Saison bisher schwierig, einen guten Rhythmus zu finden", merkt Button an und hält in Bezug auf das Sorgenkind MP4/28 fest: "Wenn das Auto nicht so gut ist, dann ist die Zeit nach dem Qualifying und dem Rennen am schwierigsten. Wir werden natürlich mit Fragen bombardiert, warum McLaren nicht dort ist, wo McLaren hingehört." Auf die Arbeit im Cockpit hätte dies aber keinen großen Einfluss, wie der Weltmeister von 2009 betont: "Im Auto willst du als Fahrer immer dein Bestes geben. Deshalb ändert sich beim Rennaspekt nicht so viel."

Für Buttons Teamkollegen Perez ist es die erste Saison in Woking "und es war zunächst sehr schwierig, das Auto kennenzulernen", wie der Mexikaner betont. Immerhin: "Das Auto hat sich seit dem ersten Test in Jerez bis jetzt stark verändert. An jedem Freitag probieren wir neue Dinge aus. Wir starten praktisch immer mit einem neuen Auto. Seit dem Saisonstart verstehe ich das Team nun auch besser. Ich versuche immer das volle Potenzial des Autos auszuloten. Ich muss überall die Limits finden", so Perez.

Martin Whitmarsh, Jenson Button

...inzwischen macht sich im Team der Chrompfeile die Ernüchterung breit Zoom

Das beschriebene Ausloten der Limits mache "den Unterschied aus, ob man in Q2 ausscheidet oder ins Q3 kommt. Diesbezüglich habe ich mit meinen Ingenieuren gute Fortschritte erzielt. Ich werde stärker. Es gibt aber noch viel Raum für Verbesserungen", sagt der 23-jährige Mexikaner im Vorfeld seines zehnten Rennens als McLaren-Pilot.

"Ich hoffe, dass es in den nächsten zehn Rennen besser läuft", blickt Perez angesichts seines neunten Startplatzes für den Grand Prix von Ungarn voraus, gibt sich und dem Team auf einer Skala von 1 bis 10 kurz vor der Sommerpause "eine 6 oder 7" und stellt klar: "Gemeinsam mit dem Team kann ich mich noch stark steigern."

Teamchef Martin Whitmarsh hält sich mit einer derart konkreten Beurteilung der McLaren-Performance 2013 zurück. "Ich will keine Zahlen nennen, aber McLaren hat nicht gut gearbeitet", sagt der Boss der Chrompfeile und bekennt: "Das ist natürlich enttäuschend. Wir sind als Team stärker, wir arbeiten gut und sind für die Zukunft optimistisch."

Ein ausdrückliches Lob spricht Whitmarsh seinen beiden fahrenden Angestellten Button und Perez aus: "Unsere Fahrer müssen mit dieser Situation umgehen. Sie stehen unter dem Druck der Öffentlichkeit. Sie leisten nicht nur im Auto sehr gute Arbeit, sondern sind auch innerhalb des Teams fantastisch. Natürlich muss es für sie manchmal frustrierend sein, aber sie haben fantastische Arbeit geleistet. Alle wissen, dass wir im Team hart arbeiten. Es ist inspirierend zu sehen, wie sich zwei junge Menschen verhalten. Sie sind nicht nur tolle Rennfahrer, sondern auch große Persönlichkeiten. Sie wollen gewinnen - so wie alle im Team."